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ZEIL: Ein Pfarrer mit der Durchhaltekraft des Leiermanns

ZEIL

Ein Pfarrer mit der Durchhaltekraft des Leiermanns

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    Pfarrer Stefan Mai, dahinter Diakon Michael Nowak, Pfarrer Michael Erhart, Diakon Bernhard Trunk, Pfarrer Joachim Bayer und Pfarrer Andreas Engert (von links) zelebrierten im Zeiler Käppele den Dankgottesdienst anlässlich von Erharts 20-jährigem Priesterjubiläum.
    Pfarrer Stefan Mai, dahinter Diakon Michael Nowak, Pfarrer Michael Erhart, Diakon Bernhard Trunk, Pfarrer Joachim Bayer und Pfarrer Andreas Engert (von links) zelebrierten im Zeiler Käppele den Dankgottesdienst anlässlich von Erharts 20-jährigem Priesterjubiläum. Foto: Foto: Brigitte Hamm

    Pfarrer Michael Erhart, Leiter der Pfarreiengemeinschaft „Am Weinstock Jesu“, feierte am Mittwoch mit einem Dankgottesdienst am Zeiler Käppele sein 20-jähriges Priesterjubiläum. Dazu waren Kurskollegen gekommen, die mit ihm geweiht wurden oder mit ihm Theologie studiert hatten und heute als Pastoralreferent oder Diakon tätig sind.

    So standen neben Pfarrer Michael Erhart und seinem in der PG tätigen Diakon Bernhard Trunk Pfarrer Andreas Engert und Pfarrer Joachim Bayer sowie Diakon Michael Nowak um den Altar. Dazu kam Pfarrer Stefan Mai aus Gerolzhofen, der Heimatpfarrer aus Michael Erharts Jugendzeit in Schweinfurt, der mit einer beeindruckenden Festpredigt brillierte.

    Musikalisch begleiteten in Person von Norbert Clausen an der Orgel und Stephan Tengler mit Gitarre und Flöte zwei weitere Kurskollegen den Gottesdienst. Bei der Predigt spielte Pfarrer Stefan Mai das mit trauriger Melodie unterlegte Lied „Der Leiermann“ aus der „Winterreise“ von Franz Schubert ein. Es erzählt von einem alten Leierkastenmann, der an seinem Instrument dreht und dreht, obwohl ihn keiner mehr hören will.

    Staffellauf der Generationen

    Und zu diesem Liedtext zog Pfarrer Stefan Mai Parallelen mit dem Dienst der Seelsorge heute: „Entdecken wir uns als Priester und pastorale Mitarbeiter nicht zusehends immer mehr in der Rolle des Leiermanns, der dreht, was er kann – damit der Betrieb läuft“. Der Prediger sprach vom Staffellauf der Generationen, bei dem eine neue Situation eingetreten sei. Dass Jüngere noch nicht in den Startlöchern standen oder dass bei der Übergabe das Staffelholz zu Boden ging, das habe es immer gegeben. Doch heute scheint es, dass die Jüngeren ganz woanders stehen. Pfarrer Stefan Mai schaute auf Aussagen des großen Theologen der 80er Jahre, Karl Rahner, der eine „winterliche Kirche“ prophezeite. Für Stefan Mai ist klar, dass der „Leiermann“ kein Vorbild für einen Priester sein darf – trotz aller Sympathie für sein selbstloses Durchhaltevermögen. Zu viele Menschen haben heute das Gefühl „In der Kirche: immer die gleiche Leier – seit 2000 Jahren“. Die Kirche müsse die großen christlichen Wörter neu für diese Zeit interpretieren, Antworten auf das geben, was die Menschen bewegt. Die Kirche brauche die Durchhaltekraft des alten Leiermanns, aber nicht die alte Leier. Die Grundmelodie des Evangeliums bleibe. Aber die Kirche habe neue Lieder dazu zu singen und zu spielen. Vielleicht werde dann mancher spüren, dass er aus der christlichen Botschaft Impulse und Kraft schöpfen kann, sagte Mai.

    Gratulationen und Dankesworte

    Am Ende des Gottesdienstes im bis auf den letzten Platz besetzten Käppele gratulierten viele Besucher ihrem Seelsorger Pfarrer. Für die vier Pfarrgemeinden Zeil, Sand, Ziegelanger und Krum sprach die PG-Vorsitzende Sabine Zimmer die besten Glückwünsche aus. Es folgten die Kinder des Caritas-Kindergartens mit einem Lied, Glückwünsche der Erzieherinnen, Vertreterinnen von Kinderkirche und Familiengottesdienstteam, die Bürgermeister Thomas Stadelmann aus Zeil und Bernhard Ruß aus Sand, Susanne Langer von der Mittagsbetreuung, Sarah Krines von den Zeiler Ministranten und Diakon Bernhard Trunk vom Seelsorgeteam.

    Beim Sektempfang auf dem Vorplatz des Käppele konnten die Gottesdienstbesucher Pfarrer Erhart und dessen Kurskollegen beste Wünsche mit auf den Weg geben. Pfarrer Michael Erhart zeigte sich beeindruckt, dass so viele Menschen an einem Werktag früh um 10 Uhr zum Zeiler Käppele gekommen waren. (hbr)

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