Hellingen hat im Laufe seiner über tausendjährigen Geschichte viel erlebt und auch eine außergewöhnliche Person hervorgebracht hat, die aber lange in Vergessenheit geraten war. 1895 kam in diesem Dorf Edmund Stubenrauch als Sohn einer Bauersfamilie zur Welt. War sein Vater Georg schon literarisch tätig, so war es Sohn Edmund später auch. Er wurde zu einem Schriftsteller und Dichter, der zu seiner Zeit großes Ansehen hatte, aber inzwischen in Vergessenheit geraten ist.
Trotz häuslicher Belastung in seiner Jugendzeit, er musste den Besuch der Schule in Coburg abbrechen und bald wegen des Todes seines Vaters den heimischen Bauernhof übernehmen, war Edmund schon in frühester Jugend literarisch tätig. So schrieb er ein fünfaktiges Ritterschauspiel mit dem Titel "Kuno von Altenstein", welches durch eine wandernde Schauspieltruppe aufgeführt wurde.

Zudem veröffentlichte er seit 1874 Gedichte, anfangs in der lokalen Presse in Schweinfurt und Würzburg, später in literarischen Blättern. Gedichte, die er während seiner Militärzeit verfasste, gab er 1880 in dem Band "Muskete und Feder" heraus. Ein Höhepunkt seines literarischen Schaffens waren die "Herzoglieder", die er 1893 anlässlich des Todes seines fürstlichen Gönners Ernst II. von Sachsen-Coburg-Gotha veröffentlichte.
Mit der Veröffentlichung der Gedichtsammlung "Pflug und Laute" 1895 war Edmund Stubenrauch auf dem Höhepunkt seines Schaffens. Damit wurde er auch außerhalb seiner Heimat bekannt. Eine besondere Auszeichnung für ihn war die Verleihung einer silbernen Medaille für Kunst und Wissenschaft durch Herzog Alfred von Sachsen-Coburg-Gotha.

Am Donnerstag, auf den Tag genau nach seinem 100. Todestag, wurde in Hellingen ein Platz am Kriegerdenkmal nach Edmund Stubenrauch benannt. Dazu hatten sich viele Hellinger Bürgerinnen und Bürger eingefunden und Personen, die sich mit dem Leben und Wirken Edmund Stubenrauchs beschäftigt hatten. So Kreisheimatpfleger Wolfgang Jäger, Marcel Oeben vom Staatsarchiv Coburg und Hannelore Rectanus, Nachfahrin von Edmund Stubenrauch.
Bevor Hannelore Rectanus die neue Namenstafel enthüllte, gab Kreisheimatpfleger Jäger einen Einblick in das Leben und Wirken des Heimatdichters. Zwei seiner Gedichte trug Rotraut Arnold gekonnt vor. Ihr Kinderchor sang, passend zur Jahreszeit und dem herrlichen Wetter, ein Frühlingslied und ein von ihr gedichtetes Lied "Herr Stubenrauch soll leben", auf die Melodie der Eurovisionshymne. Mit einem Zusammensein im Sportheim ging die Feierstunde zu Ende.