„Der Tisch als Symbol für Gottes heilsame Liebe“. Unter dieses Thema stellte Pfarrer Volkmar Gregori seine Festpredigt am Buß- und Bettag, passend zum Abendmahl und der feierlichen Übergabe der neuen Abendmahlsgeräte. „Das Abendmahl ist in unserer evangelischen Kirche ein Sakrament – das einzige neben der Taufe.“
Pfarrer Volkmar Gregori stellte an den Beginn seiner Ausführungen den Satz „Solange du die Füße unter meinen Tisch stellst, machts du gefälligst, was ich sage!“ Dies sei ein Satz, der in Auseinandersetzungen zwischen Eltern und Kindern gebraucht werde. Ungemütlich werde es am Tisch, wenn dieser Satz falle. „Da bleibt einem schon mal der Bissen im Hals stecken. Die Freude am gemeinsamen Essen vergeht einem.“
Der Tisch werde hier auch zum Symbol der Macht. „Wem der Tisch gehört, der sagt, was Sache ist.“ Es habe auch Zeiten gegeben, da sei der Abendmahltisch auch ein Tisch mit Bestimmern und Gehorchenden gewesen und es gebe bis heute Kirchen, die das so halten. „Geschiedene, zum Beispiel sind bei ihnen an diesem Tisch nicht willkommen. Oder Menschen, die einer anderen Konfession angehören.“
Die Kirchenmänner, die das festgelegt hätten, wer am Tisch Gottes sitzen dürfe und wer nicht, könnten im wahrsten Sinne des Wortes „die Rechnung ohne den Wirt gemacht haben. „Wissen wir wirklich so genau, wen Gott an diesen Tisch bittet – und vor allem, wen er nicht an seinem Tisch haben will? Das sind doch kleine Lichter, die das so genau wissen wollen, gegenüber dem Licht der Welt“, fragte der Prediger.
Jesus selbst sei bekannt dafür gewesen, dass er sich mit allerlei Leuten zusammen an einen Tisch setzte. So setzte er eben auch mit dem zusammen, der ihnen verraten wird. Es sei, als wollte Jesus uns damit zurufen: „Hört niemals auf, das Gute gegen das Böse zu setzen! Glaubt an die Kraft der Veränderung, Glaubt daran, was die Tischgemeinschaft mit mir bewirken kann!“
Alles beim Abendmahl habe eine Bedeutung, die tiefer gehe als das, was wir sehen, hören, fühlen und schmecken könnten. Gott schenke es uns, dass wir in großer Freude und Dankbarkeit Gäste an seinem Tisch sein dürfen.