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Kirchlauter: Ein Trio für Kirchlauter: Das sind die Bürgermeister-Kandidaten

Kirchlauter

Ein Trio für Kirchlauter: Das sind die Bürgermeister-Kandidaten

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    Wunderschön in die Landschaft eingebettet liegt Kirchlauter. In der "Hauptstadt der Heiligen Länder" fordern bei den Wahlen am 15. März mit Lieselotte Stubenrauch (CSU) und Uwe Derra (Freie Wähler) gleich zwei Kandidaten den amtierenden Bürgermeister Karl-Heinz Kandler (SPD) heraus.  
    Wunderschön in die Landschaft eingebettet liegt Kirchlauter. In der "Hauptstadt der Heiligen Länder" fordern bei den Wahlen am 15. März mit Lieselotte Stubenrauch (CSU) und Uwe Derra (Freie Wähler) gleich zwei Kandidaten den amtierenden Bürgermeister Karl-Heinz Kandler (SPD) heraus.   Foto: Günther Geiling

    Karl-Heinz Kandler, Bürgermeister der Gemeinde Kirchlauter, darf man ohne Zweifel als politisches Urgestein bezeichnen. Seit 1986 sitzt er am Ratstisch und hat damit die größte Erfahrung der drei Bewerber. "Ich bin gerne Bürgermeister, nahe an den Bürgern. Vieles konnte ich in den vergangenen Jahren umsetzen, die Arbeit für unsere Bürger macht mir unheimlich Spaß", sagt der SPD-Mann, der von sich selbst erwartet, "immer für alle erreichbar" zu sein. Und genau deshalb möchte er sein vor sechs Jahren begonnenes Werk gerne weiterführen. Ins Feld führt er beispielsweise die Sanierung der Gemeindehäuser in Kirchlauter und Neubrunn, den Anschluss des Kanals von Pettstadt nach Kirchlauter oder die restliche Erschließung des Baugebiets "An der Maas" in Neubrunn. 

    Beide Kindergärten möchte er weiter uneingeschränkt unterstützen, die Grundschule "erhalten und die Digitalisierung als Sachaufwandsträger umsetzen und begleiten". Damit wolle er erreichen, dass die derzeit "sehr gut" aufgestellte Gemeinde Kirchlauter in ein paar Jahren glänzend und wohnenswert dasteht – mit einer guten Infrastruktur, ohne Leerstände, mit Einrichtungen auf dem modernsten Stand und genügend Arbeitsplätzen. 

    Radwege stehe ganz oben auf der Wunschliste 

    Karl-Heinz Kandler setzt da auch auf Unterstützung von außerhalb. Er wünscht sich, dass der "uns zugesagte Bau des Radweges Breitbrunn – Goggelgereuth vom Staatlichen Bauamt endlich verwirklicht wird", ähnlich verhalte es sich mit dem Ausbau der Staatsstraße von Kottendorf nach Kirchlauter.

    Uwe Derra, der bereits zwölf Jahre im Gemeinderat vorweisen kann, hat sich für den Fall seiner Wahl als Ziel gesetzt, "die Gemeinde weiter nach vorne zu bringen". Der Kandidat der Freien Wähler Kirchlauter möchte neue Projekte anschieben und realisieren und legt seinen Fokus inbesondere auf die Vereine und Verbände, "die unsere Gemeinschaft und Gesellschaft prägen". Ihnen wolle er "Unterstützung in allen Belangen" anbieten.  Grundsätzlich sind für ihn Offenheit und Transparenz von größter Bedeutung, "weil die Bürgerschaft ein Recht darauf hat, in die Diskussion einbezogen zu werden". 

    Zum Beispiel in Sachen neuer Bau- und Gewerbegebiete. Diese würde er gerne als Bürgermeister schneller als bisher vorantreiben, ebenso stehen bei ihm Schule und Kindergärten auf der Agenda.  Ähnlich wie Karl-Heinz Kandler spricht Derra vom Kampf gegen Leerstände in den Altorten und Verbesserungen der Infrastruktur in allen Ortschaften. Neben Kanal- und Straßensanierungen spielt für ihn der Glasfaserausbau eine große Rolle. Für den Bauhof schweben ihm neue, adäquate Gebäude vor. Geht es nach den Vorstellungen von Uwe Derra, würden die Gemeindeteile allesamt durch Fuß- und Radwegen miteinander vernetzt werden. Für die Vereinskultur seiner Heimatgemeinde hat er ein großes Lob parat. Nichtsdestotrotz könnte er sich vorstellen, hier und da an der einen oder anderen Stellschraube zu drehen, damit die Zusammenarbeit noch besser werde. 

    Vielleicht wächst der 1300-Seelen-Ort in der Zukunft

    Mittelfristig sieht er in Kirchlauter jede Menge Potenzial. Werde genug Bauland angeboten, könne es Zuwachsraten in der Bevölkerung geben. Zwar hänge die finanzielle Kraft der Gemeinde stark von der Wirtschaftslage ab, aber dank der sehr guten Voraussetzungen durch die Infrastruktur und die Vereine sehe er positiv in die Zukunft. 

    Ein politisch weitgehend unbeschriebenes Blatt ist Lieselotte Stubenrauch, die sich für die CSU um den Platz im Rathaus bewirbt. "Ich möchte eine Bürgermeisterin für alle sein und unsere Gemeinde voranbringen", sagt sie, und kündigt an, sich "für die Belange der Bürger" einzusetzen. Die Gemeinde Kirchlauter müsse attraktiv für junge Familien sein, außerdem sei es wichtig, "die Zusammenarbeit unserer Dörfer zu verbessern". Es gebe in allen Ortschaften sehr gute Dorfgemeinschaften, hat sie beobachtet: "Wir sind eine kleine, jedoch sehr aktive Gemeinde", in der es noch besser werden könnte, wenn die Energien gebündelt würden: "Nur gemeinsam sind wir stark", sagt sie. 

    In Anlehnung an die Worte des ehemaligen Bürgermeisters Peter Kirchner (verstorben im März 2019) möchte Lieselotte Stubenrauch Kirchlauter als "Hauptstadt der Heiligen-Länder" fest etablieren. Baulich gesehen würde sie die Ortsteile gerne durch Radwege miteinander verbinden, der ÖPNV habe in ihren Augen dringend Verbesserungen nötig. Stubenrauch würde sich als Bürgermeisterin auch für Handel und Gewerbe stark machen und die Menschen dazu animieren, die Geschäftswelt vor Ort zu bevorzugen. Ein Ärgernis sind für sie die schlechte Mobilfunkversorgung und das nur eingeschränkt vorhandene schnelle Internet. "Das ist für uns auf dem Land ganz wichtig", sagt sie gegenüber dieser Redaktion. Ein großes Anliegen sei ihr zudem, "die Finanzen unserer Gemeinde in Ordnung zu halten".

    Wie sieht es mit einer "großen Gemeinde" aus? 

    Einer interkommunalen Zusammenarbeit steht Lieselotte Stubenrauch positiv gegenüber. Das sei "für uns kleine Gemeinden ganz wichtig", denn man könne immer dazulernen. "Der Austausch zwischen den einzelnen Gemeinden liefert immer gute Ansätze für Verbesserungen."  Einen Zusammenschluss der VG-Gemeinden Kirchlauter, Ebelsbach, Stettfeld und Breitbrunn hält Karl-Heinz Kandler für "politisch nicht umsetzbar", auch Uwe Derra sieht diesen Schritt kurz- bis mittelfristig noch nicht. Er befürchtet aber, dass die Staatsregierung irgendwann eine erneute Gebietsreform anstrebt. "Aber bisher ist es noch gut so". 

    In der 1300 Einwohner zählenden Gemeinde werben fünf verschiedene Listen um die Gunst der Wähler. Uwe Derra ist das ein bisschen zu viel. Die Kommunalwahl sei eine Persönlichkeitswahl und im Gemeinderat vermisse er durch die vielen Fraktionen "gelebte Gemeinschaft". Blickt er über die Gemeindegrenzen hinweg, lobt er den Nachbarn Breitbrunn, wo die Wähler mit der Bürgerliste lediglich die Auswahl zwischen den Personen hätten – die Parteizugehörigkeit spiele da nur eine untergeordnete Rolle. Karl-Heinz Kandler gewinnt der großen Auswahl auf dem Wahlzettel Positives ab: "Wir sind Demokraten und die Bürger der Gemeinde sind sehr gute Demokraten. Darum bin ich hier auch so gerne Bürgermeister und weil ich es sehr gut gemacht habe, wollen viele sich hier einbringen, weil es einfach Spaß macht". 

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    Der SPD-KandidatKarl-Heinz Kandler ist 63 Jahre alt und ledig.  Der gelernte Maschinenschlosser ist seit sechs Jahren Bürgermeister von Kirchlauter. Bei den Wahlen im Jahr 2014 setzte sich der Sozialdemokrat mit 58,81 Prozent der gültigen Stimmen gegen Amtsinhaber Jochen Steppert (CSU) durch. In den Gemeinderat wurde er erstmals vor 34 Jahren gewählt und ist in diesem Gremium seit 1986 durchgehend vertreten. Nochmals vier Jahre länger, nämlich seit 1982, ist er Vorsitzender des SPD-Ortsvereins Neubrunn, 2012 beriefen ihn die Mitglieder des FC Neubrunn zum Ehrenamtsbeauftragten. Zu seinen Hobbys zählt der amtierende Bürgermeister Lesen und Wandern. Karl-Heinz Kandler kandidiert für den Kreistag, bei der SPD hat er Listenplatz 23 eingenommen. 

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    Die CSU-KandidatinLieselotte Stubenrauch ist 56 Jahre alt, verheiratet und hat zwei Kinder. Die Kandidatin der christlich-sozialen Union ist gelernte Industriekauffrau, nach einer Weiterbildung arbeitet sie jetzt als Wirtschaftsfachwirtin. Sie ist derzeit nicht im Gemeinderat vertreten, hat aber zwischen 2002 und 2008 bereits Erfahrung am Ratstisch gesammelt – für die Junge Union, in die sie 1978 eintrat. Bei der CSU ist sie seit 2011, sechs Jahre später übernahm sie den Ortsvorsitz für den Verband Neubrunn/Kirchlauter. Neben ihren Mitgliedschaften in vielen Neubrunner Ortsvereinen wirkt sie im CSU-Kreisverband als zweite Kassiererin, ebenso verwaltet sie die Finanzen der KAB Neubrunn. Zu ihren Hobbys zählt Lieselotte Stubenrauch das Singen im Freizeitchor, Radfahren und Lesen. In der Kirche engagiert sie sich als Lektorin. Sehr viel Freude bereitet ihr zudem die Betreuung ihrer drei Enkelkinder. Lieselotte Stubenrauch kandidiert für den Kreistag, bei der CSU nimmt sie Listenplatz 38 ein. 

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    Der FW-KandidatUwe Derra ist 54 Jahre alt, verheiratet und hat zwei Kinder. Der Kandidat der Freien Wähler Kirchlauter arbeitet als Maschinenbautechniker. Er sitzt seit 2008 im Gemeinderat, vor sechs Jahren wurde er in den Wasserzweckverband der Veitensteingruppe berufen. Er war vor seinem Engagement bei den Freien Wählern bei der Jungen Union, zwischen 1986 und 1993 als Ortsvorsitzender in Neubrunn, zwischen 1983 und 1995 Mitglied der JU-Kreisvorstandschaft, davon sechs Jahre als stellvertretender Vorsitzender. In der Kreisvorstandschaft des BLSV ist er seit 2016 tätig, derzeit als Sportabzeichen-Referent. Beim FC Neubrunn leitet er seit zwei Jahrzehnten die Ski-Abteilung und war zwei Jahre Vorsitzender des Gesamtvereins. Bei den Jagdgenossen in Neubrunn übt er seit 2009 das Amt des Schriftführers aus. Anfang des Jahrtausends führte er zehn Jahre die Geschicke des Kindergartenvereins Neubrunn und war sechs Jahre Kreis-Caritasrat. Zu seinen Hobbys zählt Derra Skifahren und Fußball. Er wirkt zudem als Trainer im DFB-Stützpunkt Haßberge, seit 1991 leitet er Spiele als Schiedsrichter. Er ist aktiver Sänger beim Freizeitchor Neubrunn. Uwe Derra kandidiert für den Kreistag, bei der Freien Wählergemeinschaft steht er auf Listenplatz 35.

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