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MAROLDSWEISACH: Einblicke in die Imkerei

MAROLDSWEISACH

Einblicke in die Imkerei

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    Keine Angst vor vielen Bienen: Günter Töpfer freut sich über das Gewusel am neuen Lehrbienenstand des Imkervereins Maroldsweisach. In mehreren Stunden Arbeit hat er den früheren Bauwagen auf Vordermann gebracht.
    Keine Angst vor vielen Bienen: Günter Töpfer freut sich über das Gewusel am neuen Lehrbienenstand des Imkervereins Maroldsweisach. In mehreren Stunden Arbeit hat er den früheren Bauwagen auf Vordermann gebracht. Foto: Fotos: Beate Dahinten

    Es grünt und blüht hier oben auf dem Rehberg, zwischen Maroldsweisach und Ermershausen. Die Sonne scheint, Bienen schwirren in großer Zahl durch die Luft: Der neue Lehrbienenstand des Imkervereins Maroldsweisach ist aufgestellt – und schon bevölkert. In elf großen, akkurat aufgereihten Kästen summt und brummt das Leben.

    Auf der anderen Seite ist auch jemand fleißig. Günter Töpfer feilt im wörtlichen Sinn an den letzten Feinheiten. Zwei Schlossschilder hat er in Bearbeitung. „Es ist so gut wie fertig“, sagt er über sein Werk. In „ein paar hundert Arbeitsstunden“, schätzt er, hat der 69-Jährige aus Dippach den Bienenstand hergerichtet. Eigentlich kein Stand, sondern ein Gefährt, sieben Meter lang und knapp zweieinhalb Meter breit: erst auf dem Bau im Einsatz, diente es später als Toilettenwagen. Der Vorbesitzer, ein Imker aus Altershausen, führte ihn dann wieder einem höheren Zweck zu und funktionierte den Wagen zum mobilen Bienenhaus um.

    Von diesem Imker, Eduard Hofmann, hat der Verein den Wagen erworben, um ihn noch einmal zu adeln: Der Lehrbienenstand soll dazu beitragen, vorwiegend junge Leute heranzuführen, an die Imkerei im Allgemeinen und den Imkerverein Maroldsweisach im Besonderen. „Wir sind lauter alte Imker“, beschreibt Günter Töpfer das Problem, die meisten der dreizehn Mitglieder sind demnach in ihren 70-ern und 80-ern, „der Jüngste ist hoch in die Fünfzig“. Höchste Zeit also, aktiv zu werden in Sachen Nachwuchswerbung. „Wenn du nichts machst, schläft es ein“, ist sich Töpfer sicher.

    Das Innenleben des Wagens enthält noch Relikte der früheren Verwendung: das Waschbecken in der Ecke zum Beispiel oder die Türverriegelungen. Eine davon steht auf Rot. Ansonsten jedoch hat Töpfer den Wagen rundum erneuert. Boden, Wände, Fenster, Außentüren. Der Geruch von frischer Farbe unterstreicht den optischen Eindruck des Neuen.

    Nicht nur der Zeitaufwand war beträchtlich. Fast 200 Meter Holzleisten im Rahmen, etwa zehn Kilogramm Holzschrauben und 50 Quadratmeter Bretter hat Günter Töpfer nach eigenen Angaben verarbeitet. Damit der Verein den Lehrbienenstand aufstellen durfte, brauchte man eine Baugenehmigung und dafür wiederum einen Bauplan. Die Ausgaben dafür waren „schon allerhand“, sagt der Imker.

    Der vorletzte und nach Töpfers Schilderung schwierigste Akt war es, den Wagen an Ort und Stelle zu bringen. Schließlich gibt es vom Flurweg her noch keine ordentliche Zufahrt und das Gelände ist abschüssig. Deshalb musste der Stand an seiner Endposition hangabwärts abgestützt werden. Glücklicherweise hatte der Rentner dabei einen Helfer. Die anderen Arbeitsgänge hat er aber überwiegend allein bewältigt. Auch das Heranfahren und Aufstellen der schweren Bienenkästen.

    Hier erleichtert ein kleiner Kran, ein Seilzug mit einem Greifer, den Umgang mit den „Beuten“, wie die Imker die Wohnungen der Bienenvölker nennen. So können die großen, schweren Kästen gut herausgehoben werden, etwa zu Lehrzwecken. Womit wir wieder beim Sinn und Zweck des Ganzen wären. Töpfer gibt einen kleinen Vorgeschmack und nimmt den Holzdeckel von einer der Beuten ab. Durch die Glasplatte – transparent und gleichzeitig sicher – lässt sich in aller Ruhe das Innenleben beobachten, für Laien ein einziges großes Gewimmel.

    Die Werbung um Imkernachwuchs läuft auf zwei Schienen: Schulklassen sollen hier einen Einblick bekommen und der Verein will das Imkern auf Probe anbieten. Letzteres habe für die Teilnehmer nur Vorteile, findet Günter Töpfer: „Es gibt kein Risiko, man kriegt ein Volk mit Honig, kann schleudern und hat dann auch das Geld, das der Honig einbringt.“

    Interessenten für das Probeimkern können sich an Günter Töpfer wenden, Tel. (0 95 32) 15 04. Jetzt aber wird der Lehrbienenstand erst mal offiziell in Betrieb genommen. Für Sonntag hat Töpfer seine Vereinskameraden eingeladen, das Werk zu begutachten.

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