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ELTMANN: Eine echte Herzensangelegenheit

ELTMANN

Eine echte Herzensangelegenheit

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    René Wolf muss durch Schläuche Sauerstoff aus einem rollbaren Tank atmen, da sein Herz nicht richtig funktioniert. Das Bild zeigt ihn mit seiner Schwester Pia und den Eltern Silvia und Rainer, die nun auf eine Transplantation hoffen.
    René Wolf muss durch Schläuche Sauerstoff aus einem rollbaren Tank atmen, da sein Herz nicht richtig funktioniert. Das Bild zeigt ihn mit seiner Schwester Pia und den Eltern Silvia und Rainer, die nun auf eine Transplantation hoffen. Foto: Foto: Steffen Standke

    Für die Eltmanner Volleyballer steht am Samstag ein besonderer Abend an. Nicht nur, weil die Heitec Volleys ein wichtiges Spiel gegen die Alpenvolleys Haching II vor sich haben, sondern auch wegen einer Aktion, die es in der Pauses dieses Spiels geben soll: Es geht ihnen darum, Spenden für ein Kind zu sammeln, das ein neues Herz braucht. Für Vorstandsmitglied Peter Knieling sei das „im wahrsten Sinne des Wortes eine Herzensangelegenheit“.

    Der Junge, der ein neues Herz braucht, ist der sechsjährige René Wolf aus Fuchsstadt (Landkreis Bad Kissingen). Er wurde mit dem hypoplastischen Linksherz-Syndrom geboren, einer schweren Herzerkrankung, bei der nur eine Herzhälfte richtig funktioniert, während die andere verkümmert ist. Zwar gibt es die Möglichkeit, den Fehler innerhalb von mehreren Operationen innerhalb der ersten vier Lebensjahre zu korrigieren, doch im Fall des kleinen René hatten die Ärzte es nicht gewagt, ihn ein drittes Mal zu operieren: Sein Körper war zu diesem Zeitpunkt so geschwächt, dass er die Operation wahrscheinlich nicht überlebt hätte.

    Suche nach Hilfe im Ausland

    Mit medizinischer Hilfe, Sauerstoff, den er durch Schläuche aus einem rollbaren Tank einatmet und einigen großen Einschränkungen der Lebensqualität kann der Junge überleben, doch die Ärzte sind sich sicher, dass das nicht ewig gut gehen wird. Mittlerweile ist Renés Mutter Silvia mit dem Kind nach Spanien gezogen. Nicht, weil es ihr dort so gut gefällt, sondern weil der Junge dort eine bessere Chance hat, ein Spenderorgan zu bekommen.

    Grund dafür ist vor allem die unterschiedliche Gesetzgebung in verschiedenen Ländern. Denn in Deutschland gilt die „Zustimmungsregelung“, nach der ein Organspender zu Lebzeiten aktiv zugestimmt haben muss, dass ihm Organe entnommen werden dürfen. Hier gilt sozusagen die Regel „Im Zweifel gegen eine Spende“. In Spanien gilt hingegen die „Widerspruchsregelung“, bei der man zu Lebzeiten ausdrücklich widersprochen haben muss. Im Zweifel wird eine Spende entnommen. Spanien gilt seit Jahrzehnten als Organspendeweltmeister, während in Deutschland laut Angaben der Deutschen Stiftung Organtransplantation die Bereitschaft zu Spenden immer weiter zurückgeht.

    Wohnsitz in Spanien

    Um allerdings davon profitieren zu können, muss der Empfänger der Spende einen Wohnsitz in Spanien haben. Während Silvia Wolf mit ihrem kranken Sohn in Spanien auf eine mögliche Spende wartet, bleibt ihr Mann Rainer mit Renés Schwester Pia in Deutschland.

    „Neulich, als wir ein Spiel in Hammelburg hatten, habe ich das mitbekommen“, erzählt Peter Knieling, wie er auf die Situation der Familie Wolf aufmerksam geworden ist. Luca, ein Junge, der in seinem eigenen Verein Mitglied ist, hat ebenfalls bereits eine Herzspende erhalten. Auch deswegen sei es Knieling und seinen Vereinskollegen vom VC Eltmann ein besonderes Anliegen, auch anderen Kindern zu helfen, die eine Organspende benötigen. „Deshalb hab ich sofort gesagt: Das müssen wir unterstützen.“ Auch den Rest des Vereinsvorstandes hatte er schnell überzeugt.

    Unterstützung durch die Sportler

    Am Samstag werden die Volleyballer einen Teil der Einnahmen des Spiels an die Familie Wolf spenden. Außerdem wollen sie in der Pause zusammen mit Olly Wendt, dem Pressesprecher der DJK Hammelburg, durch die die Eltmanner auf den Fall aufmerksam wurden, die Geschichte von René Wolf erzählen und damit auch die Zuschauer des Spiels dazu aufrufen, für ihn zu spenden. Auch Luca wird dabei sein – als Beispiel für eine geglückte Transplantation.

    Zuletzt nennt Peter Knieling einen weiteren Grund, der ihn motiviert, dem jungen René zu helfen: „Mein Jüngster ist auch sechs Jahre alt – wie René. Ich bin glücklich, dass er gesund ist.“ Daher wolle er andere Familien unterstützen, die weniger Glück hatten als er selbst.

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