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Eingetaucht in den deutschen Alltag

Haßbergkreis

Eingetaucht in den deutschen Alltag

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    Die junge Chilenin kommt aus der Stadt Coihaique, die im unteren Drittel des südamerikanischen Landes liegt. Unter der Woche besucht Consuelo die elfte Klasse im Haßfurter Gymnasium. Allerdings werde dieser Schulbesuch zu Hause nicht anerkannt, bedauert Consuelo, und so muss die sympathische Schülerin nach ihrer Rückkehr die Klasse wiederholen.

    Zu Beginn ihres Deutschlandaufenthalts als Gastschülerin vermisste sie anfangs schon ihre Eltern mit ihrer sechs Jahre älteren Schwester Macarena und ihre Freunde. Aber nach kurzer Eingewöhnungszeit fand der kontaktfreudige Teenager schnell Anschluss in der Humprechtshäuser Dorfgemeinschaft. In Windeseile habe sich damals die Kunde im Dorf herumgesprochen, dass bei der Bauers Moni und ihrem Gert eine junge Chilenin als Austauschschülerin als viertes Familienmitglied wohnt, berichteten die Gasteltern. Mittlerweile spielt Consuelo in der Korbballabteilung des VfB mit und versäumt auch nicht die Übungsstunden der Damen von der Gymnastikabteilung des Vereins. Ob bei Alt oder Jung, schnell habe Consuelo durch ihre offene Art Kontakt gefunden. Am Anfang sei die Verständigung ja schon noch etwas holprig gewesen, aber jetzt falle es ihr nicht schwer sich zu verständigen, erzählt Gastmutter Monika Bauer.

    Für das Ehepaar Bauer war der Anstoß, einen jungen Menschen als Gastschüler aufzunehmen, eigentlich ein Artikel in dieser Zeitung, der über das internationale Gastschülerprogramm des AFS informierte. Vor allem der Grundgedanke, Menschen aus verschiedenen Kulturkreisen untereinander auszutauschen, um dabei neben der Vertiefung der Sprachkenntnisse auch die fremde Kultur mit ihrer anderen Lebensweise und Tradition in einer Familie näher kennen zu lernen, sagte den Bauers zu. Damit sollen bestehende Vorurteile abgebaut und letztlich kriegerische Konflikte verhindert werden. Nach intensiven Gesprächen innerhalb der Familie habe man sich entschlossen, so Gert Bauer, am Gastfamilien-Programm selbst teilzunehmen.

    Nach der Bewerbung bei der AFS Zentrale in Hamburg brachte die Post im Juli vergangenen Jahres die schriftliche Bewerbung von Consuelo ins Haus und man sagte ihrem Aufenthalt zu. Bei der ersten Kontaktaufnahme in spanischer Sprache via E-Mail wurden die Bauers von Simone Karch aus Humprechtshausen unterstützt. Am Haßfurter Gymnasium hat sie Spanisch als Leistungskurs für ihre Abiturprüfung belegt und konnte so das erste Kennenlernen für beide Elternpaare vereinfachen.

    In den zurückliegenden Monaten lernte Consuelo auch durch das Seminarprogramm des AFS neben Fulda, Passau, München, Leipzig, Dresden und Weimar und mit ihren Gasteltern auch die fränkischen Städte Nürnberg, Bamberg, Würzburg und Schweinfurt näher kennen. Sogar an der Winterwallfahrt von Aidhausen nach Vierzehnheiligen im vergangenen Dezember ging sie mit und lernte so viele Eindrücke von den religiösen Traditionen ihres Gastlandes kennen.

    In der zurückliegenden Zeit haben sich die deutschen Gasteltern schon bei zahlreichen Treffen untereinander näher kennen gelernt und konnten so bei intensiven Gesprächen einen regen Erfahrungsaustausch führen.

    Im Rückblick auf die vergangenen Monate möchten die Bauers ihre Erfahrungen als Gasteltern - wie sie sagen - nicht missen, auch für den zehnjährigen Sohn Lukas war es eine Bereicherung seines persönlichen Horizontes.

    Weitere Informationen zum Aus- tauschprogramm: AFS Interkultu- relle Begegnungen e.V., Postfach: 50 01 42, 22701 Hamburg, Tel. (040) 399 22 20, Fax: (040) 39 92 22 99; oder beim Komitee Unterfranken, Brigitte Haydt, Tel.  (0 93 67) 403, E-Mail: afs.wue@haydt.de

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