Bürgermeister Christoph Winkler hatte sichtlich Spaß an diesem speziellen Fest, er begrüßte die Gäste am Freitagabend in einem prunkvollen Gewand aus vergangenen Tagen. Allerdings zollte er diesen damals modernen Kleidern auch seinen Tribut. „Früher soll es auf den Burgen ja zugig und kalt gewesen sein, aber ich versichere ihnen, heute schwitze ich ganz schön!“ Kein Wunder, der Juni-Abend zeigte sich auch von der besten Seite, Temperaturen über 20 Grad, kein Wind.
Das Stadtoberhaupt freute sich, dass rund 200 Besucher zum Konzert der „Capella Antiqua Bambergensis“ gekommen waren. In einem kurzen Rückblick stellte er die Finanzierung des Projekts zur Erhaltung und Sicherung der Ruine Schmachtenburg vor. „Dank zahlreicher Spender, Zuschüsse von Kreis, Land und Denkmalamt, konnten wir hier schon viel erreichen“, so Winkler.
Das Konzert führte die Zuhörer bis zurück ins späte 12. Jahrhundert. Mit ihren historischen Instrumenten, erklärenden Einführungsworten vom Projektleiter der „Capella Antiqua Bambergensis“, Prof. Wolfgang Spindler, zu den jeweilige Stücken wurde dieser Konzertabend eine eindrucksvolle Rückschau auf „Kammerkonzerte“ früherer Zeiten. Besonders wichtig war das Schlagwerk, verschiedene Trommeln, mal hart mal zart, mal laut, mal leise gespielt.
Mit Sackpfeifen, Harfe und diversen Blasinstrumenten kam an der Burgmauer das musikalische Mittelalter zu Besuch ins 21. Jahrhundert.
Am Samstag und Sonntag wurde an verschiedenen Ständen gezeigt, wie das Alltagsleben im Mittelalter wohl aussah: Man konnte dem Schmied beim Waffenbau zusehen, Stoffe wurden mit Naturfarben gefärbt, Met wurde ausgeschenkt. Der Barde „Schabernackrakeel“ alias Jürgen Hofmann gab sein Bestes (sogar tanzende Erotikpuppen...), dazu sang er frech-frivole Lieder zur Laute.
„Minniglich“, eine Spielleute-Gruppe bot ein musikalisches Schmankerl. Mit Sackpfeifen, Flöten und kräftig Schlagwerk zogen sie die Zuhörer in den Bann. Faszination Mittelalter pur.
Bei den Mitmachständen drängelten sich die Gäste. Ritterspiele beim „Künsberger Burgvolk“, hier konnte man auf der Rollbahn seine Tapferkeit an Schwert und Lanze unter Beweis stellen, laut proklamiert vom glänzend aufgelegten Frank Slawik.
Bogenbauer und Multitalent Andreas Heusinger traf mit seinem Bogenschießstand ebenfalls ins Schwarze, gerade bei den männlichen Gästen packte Alt und Jung der Ehrgeiz.
Mit viel Liebe zum mittelalterlichen Detail waren die Stände, Zelte und Schauplätze dekoriert. Zahlreiche gewandete Gäste zeigten ihre Begeisterung für die mystisch behaftete Zeit und rundeten das Burgfest farbenfroh ab.
Bürgermeister Winkler ließ es sich nicht nehmen, Burgführungen zu leiten und den Gästen die wechselvolle Geschichte der rund 480 Jahre alten Burg zu Schmachtenberg näher zu bringen.