Für Moritz Schmitt aus Hofstetten ist Metzger der Traumberuf. Schon bei den Hausschlachtungen bei der Oma auf dem Bauernhof war er mit Begeisterung dabei, und daher gab es für ihn keine langen Überlegungen, welchen Weg er nach dem Realschulabschluss einschlagen würde. Bei der Freisprechungsfeier am Samstag war er der einzige Metzger-Geselle aus dem Landkreis Haßberge.
„Es gibt nicht mehr so viele Metzgereien wie früher im Landkreis, und Bewerber wie Moritz, die sich aus Überzeugung von selbst melden, gibt es kaum noch“, so Oliver Holzheid. Mit drei Gesellen betreibt Holzheid seine Metzgerei in Rügheim. Moritz Schmitt war nach längerer Pause wieder mal ein Lehrling, doch er hat seit 1. September einen Nachfolger. Denn Schmitt hat sich für einen Stellenwechsel entschieden. In einem Supermarkt in Hofheim wird er nun als Metzger arbeiten.
18 Kilometer auf dem Motorroller musste er bei Wind und Wetter im ersten Lehrjahr zurücklegen, denn an seinem ersten Ausbildungstag wurde er gerade 17 Jahre alt. Der Beruf war genau so, wie er ihn sich vorgestellt hat. „Mir liegt das“, so Moritz Schmitt. Dass man als Metzger meistens steht und Kraft braucht, das war ihm klar. Im Juli trat er zur Prüfung an – viel Theorie, aber auch eine breit gefächerte Praxis.
Rinderviertel zerlegt
Da galt es, ein Rinderviertel zu zerlegen, Braten und sonstige küchenfertige Speisen vorzubereiten, eine feine Schinkenwurst zu kuttern, als regionale Spezialität machte er Bratwürste, und weil er den Ausbildungsschwerpunkt „Schlachten“ hatte, musste er schließlich noch ein Spanferkel schlachten. Metzger-Auszubildende können sich zwischen den Schwerpunkten Schlachten, Verkauf und Feinkost entscheiden.
Metzgermeister Holzheid hofft, dass sich künftig wieder mehr junge Menschen für die Ausbildung zum Metzger entscheiden – für den Erhalt der handwerklichen Vielfalt im Angebot und auch für den Erhalt der Metzgerklasse an der Berufsschule in Haßfurt.