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BURGPREPPACH: Ekelfleisch-Vorwurf: Dellert-Fleisch gibt EU-Zulassung zurück

BURGPREPPACH

Ekelfleisch-Vorwurf: Dellert-Fleisch gibt EU-Zulassung zurück

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    Schlachthof Coburg: Von hier aus soll die Firma Dellert laut Vorwurf der Staatsanwaltschaft Ekelfleisch verkauft haben.
    Schlachthof Coburg: Von hier aus soll die Firma Dellert laut Vorwurf der Staatsanwaltschaft Ekelfleisch verkauft haben. Foto: Foto: Wibke Gick

    Die Firma Dellert-Fleisch aus Burgpreppach (Lkr. Haßberge) hat ihren Betrieb vorläufig eingestellt, teilte das Unternehmen am Donnerstag mit. Der Zerlegebetrieb am Schlachthof in Coburg ist nach Aussagen der Staatsanwaltschaft Coburg verantwortlich für den Handel mit Ekelfleisch.

    Laut dem Unternehmen habe es seine EU-Zulassung zurückgegeben. Diese ist nötig, um tierische Produkte verarbeiten und verkaufen zu dürfen. Dies war ein freiwilliger Schritt des Unternehmens, ist bei der zuständigen Regierung von Oberfranken zu erfahren. Er stelle „keineswegs ein Eingeständnis gegenüber den ermittelnden Behörden dar“, heißt es von Dellert. Wie Rechtsanwalt Horst Koller, der die Firma juristisch vertritt, auf Nachfrage dieser Zeitung erklärt, musste mit der Betriebsstilllegung 17 Mitarbeitern vorläufig gekündigt werden. Bisherige Dellert-Kunden, wie Metzgereien und Gastronomen, erhielten Fleisch von anderen Schlachtbetrieben, sagt Koller.

    Laut Siegfried Buchner, Betriebsdirektor der deutschen Standorte von OSI Food Solution in Günzburg, der Mc Donald's mit Fleisch versorgt, habe sein Unternehmen die langjährige Zusammenarbeit mit Dellert eingestellt, bis die Ermittlungen gegen Dellert beendet sind. OSI habe von Dellert nichtzerlegte Tierkörper erhalten. Buchner schließt aus, dass Ekelfleisch an OSI beziehungsweise an die Fast-Food-Kette gelangt ist. Dellert sei für OSI nur ein kleiner Zulieferer gewesen, mit „weit unter fünf Prozent“ der von OSI gehandelten Jahresmenge an Fleisch.

    Leitender Oberstaatsanwalt Anton Lohneis berichtete zum Ermittlungsstand am Donnerstag nichts Neues. Namen von Dellert-Kunden, die Ekelfleisch erhalten haben sollen, nennt er weiter nicht. Beamte der Kripo Coburg vernehmen laut Lohneis Zeugen und werten Unterlagen sowie Computer aus dem Schlachthof aus. Es gehe auch um den Vorwurf des Betrugs am Verbraucher und Kunden von Dellert, „die sicherlich kein K3-Fleisch kaufen wollten“, wie Lohneis sagt.

    Die Aufklärung der „komplexen Zusammenhänge“ – vom Fleischerzeuger bis zum Verzehr – werden laut Lohneis länger dauern als die vorläufige Schließung des Schlachthofs, der nach Auskunft von Michael Selzer, Sprecher der Stadt Coburg, wohl am 8. Juli wieder öffnen wird. Ob der Schlachthof offen oder geschlossen ist, spielt für die Arbeit der Ermittler keine Rolle, sagt Lohneis.

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