Der Stadtrat Eltmann machte am Mittwoch den Weg frei für eine Anlegestelle für Fluss-Kreuzfahrtschiffe auf Höhe von Eltmann, allerdings auf der der Stadt gegenüberliegenden Uferseite. Um dort einen Anlegesteg installieren zu können, muss die Firma River Dock GmbH die städtische Straße nutzen, die zum ehemaligen militärischen Mainübergang führt – im Volksmund auch „Panzerstraße“ genannt.
In der Dezember-Sitzung hatte ein Vertreter von River Dock dem Stadtrat über das Vorhaben sowie die Vor- und eventuell auch Nachteile für Eltmann Rede und Antwort gestanden. Nun wollte Bürgermeister Michael Ziegler von seinem Stadtrat eine Entscheidung darüber, mit welchen Bedingungen er in die Verhandlungen gehen soll, oder ob das Vorhaben rundweg abgelehnt wird.
Daran dachte keines der Stadtratsmitglieder, grundsätzlich kann die Stadt Eltmann aus den Fluss-Kreuzfahrten auch Vorteile ziehen, erfuhren sie im Dezember. Das haben auch Reiner Reitz und Margret Cramer vor, die für den Fremdenverkehrsverein und den Verein für Heimatgeschichte die Sitzung interessiert verfolgten. Schon bisher haben nämlich (ohne Genehmigung) immer mal Kreuzfahrtschiffe auf Höhe von Eltmann Halt gemacht, wenn in Bamberg, Zeil und Haßfurt alle Anlegestellen belegt waren. „Da hab ich dann auch schon mal ein paar Touristen durch die Kirche und hinauf zur Wallburg geführt“, berichtet Reiner Reitz. Wenn jetzt künftig regelmäßiger Schiffe festmachen, dann werde man entsprechende Angebote vorbereiten für diejenigen Passagiere, die nicht an organisierten Busfahrten teilnehmen. „Das sind immer einige“, weiß auch Margret Cramer.
Sie werden jetzt an die Arbeit gehen, denn der Stadtrat stimmte zu, die Zufahrt zu genehmigen. Allerdings werden die Veranstalter auf mögliche Interessenskonflikte mit der Landwirtschaft hingewiesen. Der BBV hatte eine Liste von Bedenken eingereicht. Die bezogen sich einerseits auf die Staubentwicklung durch die Bewirtschaftung der landwirtschaftlichen Flächen im Umfeld der Anlegestelle. Außerdem fordert der Bauernverband die Stadt auf, dafür zu sorgen, dass für Zu- und Ablieferverkehr der Schiffe Seitenflächen zur Verfügung stehen und die Landwirtschaft nicht behindert wird.
Bruno Wittig hatte noch vorgeschlagen, die Zustimmung zu befristen. Allerdings sah die Mehrheit des Stadtrates das als schwierig an, denn die Installation der Haltestelle wird eine Investition von rund einer Million Euro bedeuten, wie in der Dezember-Sitzung erläutert worden war.
Ein zweiter Punkt in der Stadtratssitzung sollte eigentlich nur die Anpassung der „Verordnung über das Verbrennen holziger Gartenabfälle innerhalb der im Zusammenhang bebauten Ortsteile“ an die neue Gesetzeslage sein. Bisher konnten die Städte und Gemeinden Zeiten in Frühjahr und Herbst festlegen, zu denen Grundstücksbesitzer nach Hacken- oder Obstbaumschnitt ihr Schnittgut verbrennen konnten. Das ist nun innerhalb bebauter Ortschaften grundsätzlich verboten, Basis ist die Bayerische Luftreinhalteverordnung, wie die Stadtratsmitglieder von Bürgermeister Michael Ziegler erfuhren.
Natürlich blieb dem Stadtrat gar nichts anderes übrig, als die städtische Satzung auf das geltende Recht umzustellen. Allerdings wurden auch die Konsequenzen diskutiert. „Dann müssen wir aber über die Gegebenheiten am Wertstoffhof neu reden“, erklärte Julia Müller, denn sie rechnet mit deutlich vermehrter Grünschnittanlieferung und die Kapazitäten seien schon jetzt eigentlich nicht ausreichend. Außerhalb der Bebauung bleibt das Verbrennen unter gewissen Auflagen erlaubt, die Details der ganz neuen Regelung wird die Stadt im nächsten Mitteilungsblatt veröffentlichen. Die Johannisfeuer seien davon nicht berührt, erfuhr 2. Bürgermeister Hans-Georg Häfner auf Nachfrage. Allerdings wurden Bürgermeister und Verwaltung beauftragt, für eine alternative Grünschnittentsorgung zu sorgen, wenn möglich auch außerhalb der engen Öffnungszeiten des Wertstoffhofes.