Zu buntem Faschingstreiben hat auch dieses Jahr der MSV Ottendorf wieder in sein Sportheim eingeladen. Nach dem Zweijahres-Rhythmus stand diesmal wieder eine ausgewachsene Büttensitzung auf dem Programm, die mit zahlreichen Gags, Büttenreden, Tanz- und Musikeinlagen für beste Faschingsstimmung im gut gefüllten Saal sorgte.
Gleich zu Beginn konnte Moderator Horst Popp einen großartigen Gast ankündigen: Peter Halbig vom Hambacher Carnevals-Verein brillierte als „Till Eulenspiegel“ und bot einen wordakrobatischen Überblick über die Geschehnisse in Nah und Fern. Neben den „Geistigen Blendgranaten“ von AfD, Pegida und Co. bekamen auch die Bundeswehr oder der Nahe Osten ihr Fett weg.
Die nächsten Gäste sorgten weniger mit Worten als mit ihrer gekonnten Tanzeinlage für Stimmung im Saal: die Kindergarde aus Untereuerheim begeisterte mit einem klassischen Gardetanz. Weiter ging es mit einer Büttenrede: Als „Sachsen-Brunhilde“ schwelgte Karin Pedraza in der „güden olden Zäit“ in der ehemaligen DDR, als jeder Arbeit hatte und Einkaufen oft etwas Besonderes war.
Nachdem das Duo „Landluft Power“ aus Gädheim die kurze Umbauzeit überbrückte, präsentierten Nadine Braun und Sabine Drescher ihren „Wortlos-Sketch“. In diesem traf eine Landfrau im Zug auf eine Stadt-Dame und schaute ihr einige Schmink- und Styling-Kniffe ab. Der nächste gespielte Vortrag handelte von der Schönheitsklinik von Dr. Dr. Makellos alias Heiner Kalla und seiner Krankenschwester (Diethard Eck), die ihrem adeligen Patienten „Gräf Rüdsch vom Westend“ (Rüdiger Gräf) die ein oder andere drastische Schönheits-Korrektur aufdrängten. Es folgten darauf zwei Tanzeinlagen: Zunächst tanzte sich Dominic Gehles als „talentlose Tanzmarie“ in die Herzen der Zuschauer, bevor die Zumba-Gruppe des MSV mit ihrer Show die Stimmung im eh schon wohltemperierten Saal weiter aufheizte. Vor der großen Pause ließ Horst Popp in seiner Rolle als Faschings-Chronist die letzten beiden Jahre humorvoll, aber oft auch sarkastisch Revue passieren. Dabei kamen weder die große Politik, noch das Gemeindegeschehen oder der neuerdings fußballlose MSV zu kurz.
Nach der Erholungspause kehrte jedoch keine Ruhe ein: Die Showtanzgruppe zog das Publikum mit ihrem flotten Faschingstanz in ihren Bann und zurecht wurde auch hier wieder lautstark eine Zugabe gefordert. Dichterisch faszinierte Jonas Kalla mit einem selbstverfassten Poetry-Slam: Als Piraten-Captain entführte er die Gäste auf eine abenteuerliche Seereise mit dem Piratenschiff „M.S.V“ durch die stürmischen Untiefen von Ottendorf.
Künstlerisch ging es weiter mit Nadine Braun als „Maler Pierre“, der nicht mit Farbe, sondern mit Menschen malt, sehr zum Leidwesen einiger „Freiwilliger“ aus dem Publikum. In die Welt der Magie entführten die „Gebrüder Kalamaris“, alias Steffen und Dominic Gehles, den Saal in ihrem darauffolgenden Auftritt – inklusive verschwindender Münzen und schwebender Darsteller.
Mit ihrem „Rasenmäher-Song“ demonstrierten „Greenkeeper“ Heiner Kalla und die „Ottendorfer Buam“ Diethard Eck und Manfred Treutlein ihre Liebe zu ihrem leistungsstarken Rasenmähertraktor. Von den Leiden eines werdenden Schwiegervaters berichtete Horst Schubert anschließend in seiner Büttenrede, später unterbrochen von der Ehefrau (Doris Schneider), die ihm seine eigenen Verfehlungen aufzeigt. Eine gelungene Gesangseinlage präsentierten die „Ottendorfer Nachtigallen“ Karin Pedraza, Heidi Gehles und Patricia Schubert mit ihrem Lied über ihren „Bodyformer“, der die in die Jahre gekommene Figur zurechtrückt. Unterstützt wurden sie von Sandra Hartmann am Keyboard. Den Abschluss bildete die Vorstandschaft des MSV als „Linedance-Crew“ mit großen Hüten, kleinen Hemden und Gesichtern auf den Bäuchen, bevor Horst Popp alle Darsteller zum großen Finale auf die Bühne bat.