Physik, Chemie, Informatik und Mathematik gehören – auch wenn seine Interessen vielseitig sind – zu den Lieblingsfächern von Marek Eisenacher. Der vierzehnjährige Schüler aus Schönbrunn besucht das Regiomontanus-Gymnasium Haßfurt und ist frischgebackener Landessieger beim Landeswettbewerb Mathematik.
Mit einer Urkunde und einem Präsent würdigten Schulleiter Max Bauer sowie die beiden Fachbetreuerinnen Regina Krieger und Andrea Schellmann das hervorragende Abschneiden. Gleichzeitig hatte Marek an der Matheolympiade (1. Preis) und am Bolyai Mannschafts-Wettbewerb (2. Platz) erfolgreich teilgenommen.
Der Landeswettbewerb Mathematik Bayern wird vom bayerischen Kultusministerium veranstaltet. Teilnahmeberechtigt sind die Schülerinnen und Schüler der Realschulen und Gymnasien in Bayern bis einschließlich Jahrgangsstufe 10. In zwei Runden müssen Aufgaben in einem Zeitraum von rund neun Wochen bearbeitet werden. Am Regiomontanus-Gymnasium Haßfurt waren es zwei Schüler, die an dem Wettbewerb teilnahmen. Einer davon ist Marek Eisenacher, der es bis ins Finale schaffte.
In ganz Bayern beteiligten sich 964 Schüler. Von denen erreichten 153 einen ersten Preis, 161 einen zweiten Preis und 175 einen dritten Preis. In dieser Runde erreichte Marek hervorragende 14 von 16 Punkten. Mit dem daraus resultierenden ersten Platz qualifizierte er sich für die zweite Runde. An dieser durften dann 317 Schüler teilnehmen. Die tatsächlich angetretenen 194 Schüler erreichten einen Schnitt von 7,6 von zwölf möglichen Punkten. Marek Eisenacher wurde mit elf Punkten Landessieger in dem Wettbewerb. Somit war er unter den 50 besten Schülern Bayerns und durfte bereits in den Osterferien an einem Seminar mit Vorträgen über Mathematik in Würzburg teilnehmen.
Mathematik ist ein großes Steckenpferd von Marek. Er betreibt seit Anfang des Sommersemesters, also seit drei Wochen, auch noch ein Frühstudium Mathematik an der Universität in Würzburg. Dafür tauscht er am Montag von 14.00 bis 18.00 Uhr und am Freitag von 10.00 bis 12.00 Uhr das Klassenzimmer mit dem Hörsaal. „Ich finde es toll, dass es dieses Angebot gibt“, freut sich das Mathe-Genie über das interessante Studium. Mareks Mutter war beim Schmökern der Zeitung auf das Angebot aufmerksam geworden. Der Neuntklässler hatte sich spontan beworben und wurde auch genommen.
Als jüngster Teilnehmer mit Status „Gasthörer“ im Seminar „Lineare Algebra“ kann er am Ende des Semesters Prüfungen schreiben und die Punkte eventuell für ein späteres Studium anrechnen lassen. Die Strapazen, wie etwa das Nachholen der fehlenden Unterrichtseinheiten am RMG Haßfurt – am Freitag opfert Marek einen ganzen Unterrichtstag – nimmt er gerne auf sich, wie er der Heimatzeitung berichtet. Aber auch am „Enrichment-Kurs“ vom Main-Rhön-Institut zur Förderung von Hochbegabten nimmt Marek regelmäßig alle sechs Wochen am Freitag und Samstag in Würzburg teil. Dort arbeitet der Jugendliche im Mathe-Labor und erforscht Mathematik im Alltag, wie etwa die Flächenmaximierung bei Scheibenwischern.
Am Regiomontanus-Gymnasium selbst tauscht Marek auch mal gern die Plätze, wenn er für die Schülerinnen und Schüler der fünften und sechsten Jahrgangsstufe beim „Känguru-Mathe-Wettbewerb“ die Kopfnussarbeiten korrigieren darf.
Bleibt bei all der Leidenschaft für die Naturwissenschaft überhaupt noch Platz für andere Sachen? Offensichtlich schon, wie Marek erzählt. Er engagiert sich nicht nur ehrenamtlich in der evangelischen Kirchengemeinde Gleisenau, sondern ist auch Mitglied bei der Jugendfeuerwehr Schönbrunn, bei der Wasserwacht Sand/Zeil und bei der „Schönstattbewegung Mannesjugend“. Außerdem ist er Mitglied im Mathe-Verein Q.E.D. (Quod erat demonstrandum), einem Verein für Schüler und Studenten, die an den Wochenenden und in den Ferien Mathe-Seminare anbieten. Und weil Marek sich auch gerne in der Muttersprache seiner Mama unterhält, vertieft er zweimal im Monat in Schweinfurt die polnische Sprache.