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KREIS HASSBERGE: Er war der Beichtvater vom Petersdom

KREIS HASSBERGE

Er war der Beichtvater vom Petersdom

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    „Ein liebenswürdiger und gütiger Mensch. Und immer war er der Heimat verbunden geblieben“ – wie die Hofheimer Familie Stein werden Pater Adalbert viele aus der Region und vor allem aus seiner Heimat Bundorf in Erinnerung behalten. Denn auch wenn der Pater der Franziskaner-Minoriten mehr als ein halbes Jahrhundert in Italien und Österreich seinen Dienst tat, blieb er seinem Bundorf immer verbunden. „Nie hat er aufgehört seinen Bundorfer Dialekt zu sprechen“, berichtet Familie Stein.

    Seine Heimat hat ihn geprägt, berichten seine Freunde, auch wenn er schon als junger Mann Bundorf verlassen hatte. Im Jahr 1923 geboren trat er nach der Schulzeit das Studium an. In Pullach studierte er Philosophie, Würzburg Theologie. In beiden Studienfächern erwarb er den Doktortitel.

    Im Jahr 1945 trat er in den Orden der Franziskaner-Minoriten ein, vier Jahre später feierte er seine ewige Profess, im Jahr 1952 wurde er zum Priester geweiht. Anschließend wirkte Pater Adalbert in Würzburg, von 1962 an war er für zwei Jahre Direktor des Spätberufenen-Seminars in Bamberg.

    Viele Rom-Pilger haben Pater Adalbert dann in seiner nächsten Funktion kennengelernt, die er weit mehr als 30 Jahre ausübte: Er war Beichtvater im „deutschen Beichtstuhl“ im Petersdom. Viele Pilger aus der Heimat haben von ihm – wenn sie ihn besuchen wollten – die Beschreibung bekommen: „Der Beichtstuhl vorne links, wo Deutsch drauf steht, da findet ihr mich.“

    Bei der Papstwahl im Konklave

    Mit diesem Aufgabe betraut zu werden, war allerdings gar nicht so leicht gewesen. Denn ein Beichtvater des Petersdoms musste sich auf viele Situationen einstellen können, hatte Pater Adalbert vor wenigen Jahren im Bote vom Haßgau über seine Arbeit in Rom berichtet. Bei der Papstwahl 1978 durfte Pater Adalbert sogar mit ins Konklave einziehen. Nicht als stimmberechtigtes Mitglied, sondern als Beichtvater für die Kardinäle. Seine Wirkungsstätte in Rom war zudem oft im Brennpunkt der Öffentlichkeit. Üblicherweise nahm der Papst am Karfreitag persönlich für eine kurze Zeit die Beichte ab. Dies geschah stets im Beichtstuhl des Paters aus Bundorf. Dieser Beichtstuhl im linken Seitenschiff ist von den Sicherheitskräften am besten zu beobachten.

    Hilfsbereitschaft war ein weiteres Wesensmerkmal, das Pater Adalbert Heussinger auszeichnete, berichtet Familie Stein. So unterstützte er unter anderem viele Pilger, die nach Rom kamen, aber auch so unter anderem den Königsberger früheren Bürgermeister Rudolf Mett bei seinen Forschungen zu Regiomontanus.

    Und so kam es vielleicht nicht von ungefähr, dass Pater Heussinger bereits zu zu Lebzeiten zu „himmlischen Ehren“ gekommen war. 300 Millionen Kilometer von der Erde entfernt trägt ein 1991 entdeckter kleiner Himmelskörper von fünf Kilometern Durchmesser seinen Namen. Auf demselben Asteroidengürtel zieht seit 2000 auch der Kleinplanet „Ratzinger“ seine Kreise, benannte nach dem jetzigen Papst Benedikt XVI. Vorgeschlagen für die Ehre wurde Heussinger von einem befreundeten Professor aus Graz. Und im österreichischen Konvent der Franziskaner-Minoriten verbrachte Heussinger auch seinen Ruhestand. Gute Freunde aus Graz hatten dazu mitgeholfen.

    Die Beisetzung von Pater Adalbert Heussinger findet am Montag, 7. Februar, um 13.30 Uhr in Würzburg auf dem Hauptfriedhof statt.

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