Völlig überraschend war wohl für einige Gemeinderäte, aber auch für Zuhörer der "Antrag auf Vorbescheid für den Neubau eines Feuerwehrgerätehauses" in Breitbrunn. Bevor man in die Tagesordnung einstieg, stellte Gemeinderat Stefan Greul deswegen den Antrag, diesen Punkt auf die nächste Sitzung zu vertagen, da man davon noch nichts gewusst habe und noch viele offene Fragen stünden.
Es sei schon einmal in einer Sitzung über das Thema informiert worden, "dass es Überlegungen gebe", bezog Bürgermeisterin Ruth Frank Stellung. Aktuell gebe es unter anderem keine geeignete Umkleidemöglichkeiten für weibliche Aktive. Zudem hätten sich nach einer Bekanntmachung vom 27. Juni die Fördersätze für Feuerwehrhäuser nahezu verdoppelt. Gleichzeitig sei die Rechtsbindung für das bisherige Feuerwehrhaus im vergangenen Jahr ausgelaufen und man mache sich aktuell Gedanken über die Heizung. "Es soll also heute nicht darum gehen, schon etwas zu beschließen, sondern eine Bauvoranfrage der Planungen an das Landratsamt zu geben", so Frank. Es ist auch baurechtlich nicht so einfach, weil das vorgesehene Grundstück, der alte Festplatz neben dem Wertstoffhof, im Außenbereich liegt. "Selbst, wenn die Planung jetzt ans Landratsamt geht, muss sie nicht so umgesetzt werden."

Die Planung des Ingenieurbüros Kitzinger zeigte einen Vorentwurf, der nach dem gesetzlichen Mindeststandard ausgearbeitet wurde, mit einem Baukörper von 28 auf 25 Meter, der in Massivbauweise mit Pultdächern errichtet werden soll. Demnach ist ein einstöckiges Gerätehaus mit drei Stellplätzen, Umkleiden, WC, Lager- und Technikräumen, Küche, Schulungsraum, Kommandantenbüro und einem Halbschlauchturm vorgesehen.
Einige Mitglieder im Gremium schienen von dieser Planung überrascht und noch nicht genügend vorbereitet. Zudem lag keine Kostenschätzung für dieses Projekt vor. "Man sollte sich doch erst einmal in einer nicht öffentlichen Sitzung darüber unterhalten", war eine Aussage. Der Beschlussvorschlag, dem vorgelegten Antrag das Einvernehmen zu erteilen und zur Genehmigung an das Landratsamt Haßberge weiterzuleiten, wurde deswegen mit 8:3 Stimmen abgelehnt.
Hundesteuersatz steigt von 21 auf 50 Euro
Zur Diskussion stand anschließend die Änderung der Satzung für die Hundesteuer, die aus dem Jahre 1980 stammt. Bürgermeisterin Frank nannte das Ziel, die Sätze anzuheben und auf der Ebene der vier Gemeinden der VG Ebelsbach zu vereinheitlichen. In der Gemeinde gebe es derzeit 82 Hunde, für die insgesamt Hundesteuer in Höhe von 1711,50 Euro eingenommen werde. Mit der neuen Regelung solle die Hundesteuer von derzeit 21 Euro auf 50 Euro pro Jahr angehoben werden, der Satz für Kampfhunde von 250 Euro auf 3000 Euro. Ratsmitglied Georg Kundmüller kritisierte die starke Erhöhung um 115 Prozent. Sebastian Kirchner plädierte für einen geringeren Satz in Höhe von 35 Euro. VG-Geschäftsleiter Mathias Stretz brachte das Ziel der Verwaltungsvereinfachung ins Gespräch. "Alles andere wäre genau der Schritt in die andere Richtung "In der Bürgermeister-Runde waren alle mit der neuen Regelung einverstanden." So stimmten dann doch neun Gemeinderäte für die vorgeschlagene Anhebung bei Gegenstimmen von Georg Kundmüller und Sebastian Kirchner.
Für die Baumaßnahme der Kläranlagensanierung Eltmann-Ebelsbach lag die Abrechnung für die Vorausleistungsbescheide vor, bei der die Gemeinde Breitbrunn 227.622 Euro für die Ortsteile Breitbrunn, Hermannsberg und Edelbrunn zu zahlen hatte. Dabei hat sich eine Überzahlung von 23.330 Euro ergeben. Diese hätte nun auf die Grundstückseigentümer ausbezahlt werden müssen. Mit 9:2 Stimmen beschloss das Gremium aber die Alternative, diese überzahlten Beträge bei der nächsten Gebührenkalkulation entsprechend einzurechnen.