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Ermershausen: Ermershausen gedenkt der deportierten  jüdischen Mitbürger

Ermershausen

Ermershausen gedenkt der deportierten  jüdischen Mitbürger

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    Im Beisein des Gemeinderates (links Walter Herold, rechts Getrud Pößnecker) und von Gemeindearbeiter Peter Fischer (ganz rechts) übergab Ermershausens Bürgermeister Günter Pfeiffer am Vortag des Volkstrauertages in Ermershausen zwischen Ehrenmal und symbolischem Koffer und die Erinnerungstafel, die die Gemeinde im Rahmen des Projekts "DenkOrt Deportationen" hatte anfertigen lassen, ihrer Bestimmung.
    Im Beisein des Gemeinderates (links Walter Herold, rechts Getrud Pößnecker) und von Gemeindearbeiter Peter Fischer (ganz rechts) übergab Ermershausens Bürgermeister Günter Pfeiffer am Vortag des Volkstrauertages in Ermershausen zwischen Ehrenmal und symbolischem Koffer und die Erinnerungstafel, die die Gemeinde im Rahmen des Projekts "DenkOrt Deportationen" hatte anfertigen lassen, ihrer Bestimmung. Foto: Beate Dahinten

    Im kleinen Kreis gedachte der Gemeinderat Ermershausen am Samstag der Gefallenen und Vermissten beider Weltkriege. Die Zusammenkunft am Vortag des Volkstrauertages war aber auch der Anlass, an die 18 Männer, Frauen und Kinder jüdischen Glaubens aus Ermershausen zu erinnern, die 1942 von den Nazis über Würzburg deportiert wurden. Zwischen dem Ehrenmal und dem Rathaus übergab Bürgermeister Günter Pfeiffer die Steinskulptur in Form eines Koffers und die Gedenktafel – entstanden im Rahmen Projekts "DenkOrt Deportationen" – ihrer Bestimmung.

    "Wir erinnern an die Menschen, die einmal Nachbarn und Freunde waren", zitierte Pfeiffer aus der Inschrift der Tafel. "Ihr Schicksal ruft uns zur Zivilcourage gegen Hass und Unmenschlichkeit." Das Gegenstück des Koffers ist Teil des im Juni 2020 eröffneten Denkortes am Würzburger Hauptbahnhof. Beide symbolische Gepäckstücke hatte die Gemeinde vom Ermershäuser Steinmetz Andreas Vogt anfertigen lassen.

    Die Zahl der Juden in Ermershausen sank stetig

    Die jüdische Gemeinde in Ermershausen hatte  anno 1817 mit 119 Personen immerhin ein Viertel der damaligen Dorfbewohner ausgemacht. Nach 1900 begann die Zahl durch Abwanderung deutlich zu sinken. Bis 1941 verließen weitere 38 Jüdinnen und Juden den Ort. Von ihnen konnten 25 in die USA fliehen. Bei deren Nachkommen übrigens stößt die Beteiligung der Gemeinde am "DenkOrt Deportationen" laut Gemeinderat Walter Herold auf großes Interesse.   

    Das Projekt zur Erinnerung an die jüdischen Mitbürger in Unterfranken war ursprünglich unter dem Namen Denkort Aumühle bekannt geworden. Das vorgesehene Gelände  am ehemaligen Verladebahnhof  in Würzburg hatte sich jedoch aus statischen Gründen als ungeeignet erwiesen. Mit der Verlegung des Standorts war auch der Name des Projekts geändert worden.

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