„Der Vorstand hat beschlossen, die Geschäftsstelle in Ermershausen zu erhalten.“ Das gab Christian Senff Direktor der VR-Bank Lichtenfels-Ebern, in der Ermershäuser Bürgerversammlung am Donnerstag im voll besetzten Sportheim bekannt. Keine Frage, dass der Vorstandssprecher des Kreditinstituts Beifall bekam für diese Nachricht. Und damit nicht genug: „Wir werden investieren, um die Zweigstelle zukunftsfähig zu machen.“ Konkret wird die Bank den Worten von Senff zufolge in die Technik, den Umbau der Räume und in das Personal investieren.
Die 2016 beschlossene Schließung der Geschäftsstelle in Ermershausen ist damit erst einmal ad acta gelegt. Das Geldinstitut hatte seinerzeit eine neue Zentrale für den nördlichen Landkreis ins Auge gefasst. Vorgesehen war, sich in eine – noch zu errichtende – Immobilie im Gewerbegebiet Bleichäcker in Maroldsweisach einzumieten. Die langwierigen Verhandlungen mit dem Investor hätten aber zu keinem aus Sicht der Bank akzeptablen Ergebnis geführt, berichtete Christian Senff, daher habe man das Ganze „auf Null gestellt“.
Allerdings ist der Erhalt der Filiale Ermershausen nicht in Stein gemeißelt, wie der Vorstandssprecher deutlich machte: „Die weitere Entwicklung hat auch die Bevölkerung mit in der Hand.“ Eine Zweigstelle rentiere sich nicht dadurch, dass Kunden Bargeld abheben oder Überweisungen abgeben, sondern die Angebote der Bank in Bereichen wie Finanzierung oder Versicherung in Anspruch nehmen.
Ohne Unterstützung geht es nicht
Bürgermeister Günter Pfeiffer stimmte zu: „Es liegt selbstverständlich an jedem von uns, die verschiedenen Einrichtungen im Ort zu nutzen. Denn wenn erst mal eine Institution geschlossen wurde, merkt man, was fehlt.“
Über den Erhalt der Geschäftsstelle zeigte er sich erleichtert: „Eine aufgewertete Bankfiliale mit einem Geldautomaten im Ort zu haben, ist eine extrem wichtige Einrichtung der Nahversorgung und für die Entwicklung einer Ortschaft von hoher Bedeutung.“
Pfeiffer erinnerte an das Engagement von Kunden, Vertretern und Mitgliedern der Bank sowie Verantwortlichen der Gemeinde gegen die Schließung, unter anderem in Form von Unterschriftenlisten, Anrufen, Briefen und persönlichen Unterredungen.
Wegen des Umbaus, der Anfang/Mitte Januar starten soll, wird die Zweigstelle einschließlich SB-Bereich zwar geschlossen, allerdings nur für zwei Monate.
Der Wald steht gut da
Eine sichere Bank waren für die Gemeinde Ermershausen viele Jahre lang die Einnahmen aus dem Wald. Die klimatischen Extreme der letzten Jahre und in der Folge Schädlinge haben jedoch vor allem den Fichtenbeständen derart zugesetzt, dass Bürgermeister Pfeiffer heuer froh ist, das Waldwirtschaftsjahr überhaupt mit einem positiven Ergebnis abschließen zu können.
Förster Wolfgang Meiners hatte jedoch auch eine gute Nachricht: Die Gemeinde brauche sich keine Sorgen zu machen, „dass der Wald kaputtgeht“. Dank naturgemäßer Bewirtschaftung und Umbau in Mischwald seit Jahrzehnten seien die Bestände gut gerüstet für die Zukunft. Brennholz wird nach wie vor bereitgestellt, Interessenten sollen sich bis Weihnachten melden, informierte Bürgermeister Pfeiffer. (bat)
Einen weiteren Bericht zur Bürgerversammlung in Ermershausen finden Sie hier.