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Zeil: Zeil: Fachwerkhausumbau sorgt für Diskussion im Bauausschuss

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Zeil: Fachwerkhausumbau sorgt für Diskussion im Bauausschuss

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    Dieses Fachwerkhaus in der Zeiler Innenstadt möchte ein Interessent erwerben und insgesamt vier Wohneinheiten realisieren.
    Dieses Fachwerkhaus in der Zeiler Innenstadt möchte ein Interessent erwerben und insgesamt vier Wohneinheiten realisieren. Foto: Christian Licha

    Eine Bauvoranfrage über die Sanierung eines Wohnhauses und Erweiterung mit Tiefgarage in der Zeiler Altstadt löste eine rege Diskussion im Bauausschuss aus, der am Dienstag tagte. Insgesamt sollen vier Wohneinheiten entstehen. Das Anwesen in der Oberen Torstraße ist Teil des denkmalgeschützten Ensembles und als Einzeldenkmal gelistet.

    Der Antragsteller beabsichtigt, das Anwesen nahe des Marktplatzes zu kaufen und für seine Zwecke umzubauen. Hierzu zählt eine Nutzungsänderung des ehemals als Gaststätte genutzten, denkmalgeschützten Vorderhauses. Die Räume sollen so umgebaut werden, dass eine Wohneinheit entsteht. In den übrigen Geschossen des Vorderhauses finden keine baulichen Maßnahmen statt. An der südlichen Fassade sollen zwei Balkone im Erd- und im Obergeschoss installiert werden. Die rückwärtigen Gebäude sollen bis auf die Außenmauer zum Nachbaranwesen abgebrochen und durch einen viergeschossigen Ersatzneubau mit Keller, Erdgeschoss, Obergeschoss und Dachgeschoss wiederhergestellt werden.

    Die Fassade des geplanten Treppenhauses soll in Naturstein, die Fassade des Mittelteils des Anbaus soll mit waagerecht angebrachten Leisten aus Lärchenholz verkleidet werden. An der Tiefgarage beziehungsweise dem hinteren Gebäudeteil soll die bestehende Natursteinmauer zum Greifengäßchen hin, aufgenommen und erweitert werden. Über der Tiefgarage sollen im Obergeschoss und im Dachgeschoss Terrassen angeordnet werden. Das Dachgeschoss soll entsprechend offen gestaltet werden, indem die Dachkonstruktion im nördlichen und südlichen Teil keine Eindeckung erhalten soll. Die Dacheindeckung ist mit einem Gründach vorgesehen. In der geplanten Tiefgarage sollen fünf Stellplätze eingerichtet werden.

    Einige Bedenken zum Umbau

    Vorab holte die Stadt Zeil eine Einschätzung des Stadtplanungsbüro RSP Bayreuth ein. Hiernach kann das Bauvorhaben grundsätzlich begrüßt werden. Die Stadtplaner weißen aber ausdrücklich darauf hin, dass alle baulichen Maßnahmen vorher mit den zuständigen Denkmalbehörden abzustimmen sind, da hier ein wertvolles Einzeldenkmal in einem denkmalgeschützten Ensemble verändert werden soll. In der Stellungnahme des Büros heißt es weiter: "Die Geschossigkeit des Ersatzneubaus entspricht mit Keller, Erdgeschoss, Obergeschoss und ausgebautem Dachgeschoss grundsätzlich der Massstäblichkeit der näheren Umgebung. Allerdings ist der geplante sehr hohe Kniestock ortsuntypisch und führt dazu, dass das geplante Nebengebäude im Vergleich zum denkmalgeschützten Hauptgebäude sehr dominant in Erscheinung tritt. Ebenso ergeben sich zum Greifengäßchen sehr große Wandhöhen, die umso mächtiger in Erscheinung treten dürften als das Greifengäßchen in Richtung Südwesten abfällt. Wir schlagen daher vor, bei dem Nebengebäude die Trauflinie des Hauptgebäudes aufzugreifen und auf den Kniestock zu verzichten." In Bezug auf das geplante Gründach wurde angeregt, dieses aus Sicht des Denkmalschutzes noch einmal zu überdenken und eher eine ortstypische Ziegeleindeckung zu wählen.

    Bürgermeister Thomas Stadelmann und die Ausschussmitglieder begrüßten grundsätzlich die Schaffung von Wohnraum und die Wiederbelebung in der Altstadt, denn die Gastwirtschaft in dem Gebäude steht seit einiger Zeit leer. Das Gremium äußerte jedoch Bedenken bei dem geplanten Anbau, der nach den vorgelegten Planungsunterlagen als sehr mächtig gesehen wird. Auch passe das Gründach nicht unbedingt in das Stadtbild. Bürgermeister Stadelmann bezeichnete es zudem als sehr sportlich, in der geplanten, räumlich beengten Tiefgarage fünf Fahrzeuge unterbringen zu wollen. Zwar sieht der Plan auch eine Liftgarage vor, trotzdem könne er sich nicht vorstellen, dass der Platz ausreiche, so Stadelmann. 

    Erweiterung der Caritas-Kita

    Die Ausschussmitglieder waren sich einig, den Beschluss über die Bauvoranfrage zu vertagen. Bürgermeister Stadelmann hielt es für sinnvoll, vorher das Gespräch zu suchen und einen Vor-Ort-Termin mit dem Antragsteller, dem Stadtplanungsbüro, dem Denkmalamt und der Stadtverwaltung zu vereinbaren.

    Die Bagger werden demnächst auch an im Haardtweg rollen. Der Bauausschuss bewilligte einstimmig den Bauantrag der Stadt Zeil, der einen Erweiterungsbau an der Caritas-Kindertagesstätte vorsieht. Vorbehaltlich des Vertragsabschlusses der Stadt mit der Kirchenverwaltung ist es vorgesehen, den Kindergarten in Richtung Norden zur Gothestraße hin mit einem zweigeschossigen, 24 Meter mal acht Meter großen Anbau zu erweitern. In diesem Anbau soll ein Speisesaal mit Küche im Obergeschoss sowie Therapie- und Personalräume im Kellergeschoss eingerichtet werden. Westlich von diesem Anbau soll ein rund 20 Quadratmeter großer Müllplatz angeordnet werden. Der neue Gebäudeteil soll teilweise bis an die Grundstücksgrenze gebaut werden. Die Bauhöhe soll, in Abhängigkeit vom Bezugspunkt in der Goethestraße, bis circa 6,2 Meter betragen. Als Dachform wurde ein Flachdach gewählt, um die Gebäudehöhe zu reduzieren. Aufgrund der Platzverhältnisse mussten Kompromisse eingegangen werden, erklärte Stadelmann. Einige der Parkplätze entlang der Goethestraße werden durch den Anbau nicht mehr zur Verfügung stehen. Der Bauausschuss wird sich demnächst vor Ort die Gegebenheiten anschauen und nach Alternativen für die Stellplätze suchen.

    Am 6. April werden die Bauarbeiten in der Sander Straße planmäßig fortgesetzt. Ab diesem Tag wird es wieder eine Komplettsperrung geben und zwar dieses Mal von der Sparkasse bis zum Bahnübergang, wie Bürgermeister Stadelmann informierte. Für den 16. Juli ist das Ende der Sperrung vorgesehen, wobei danach noch Restarbeiten, ähnlich wie bei dem vorherigen Bauabschnitt, anstehen.

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