Mit einer Sucht Gutes tun – das geht. Seit 32 Jahren stehen die „Fahrenden Gaukler“ in Friesenhausen auf der Bühne. „Das Theaterspielen ist unsere Sucht“, erklärt Stefan Conrad. Jahr für Jahr treibt die Leidenschaft die Laienschauspieler dazu, sich etwa vier Monate ganz dem Theater zu widmen.
„Wir lieben es, jeden Abend die Menschen zum Lachen zu bringen“, sagt Conrad. Doch die Bühnenbegeisterung alleine mache nicht den Erfolg. Viele fleißige Helfer sorgen dafür, dass die Zuschauer im modernen Sportheim mit Essen und Trinken bestens versorgt werden, dankte Conrad allen für ihren Einsatz.
Trotz aller Bühnengaudi vergessen die „Fahrenden Gaukler“ nicht, „dass es neben dem Lachen auch ein Weinen gibt“, so Conrad. Deshalb spendet die Truppe seit drei Jahren den Erlös aus dem Kuchenverkauf beim Theaterkaffee für einen guten Zweck. Hinzu kommt, was die Zuschauer nach den Vorstellungen ins aufgestellte Spendenschwein werfen.
Der von Mitspielerin Andrea Meub liebevolle gepflegte Garten beim historischen Dorfladen gab das passende Bühnenbild für die Übergabe der Spenden. Gleich drei soziale Einrichtungen dürfen sich in diesem Jahr über einen warmen Geldregen freuen. Mit je 1200 Euro werden die Hospizarbeit des Malteser Hilfsdienstes in Haßfurt und in Schweinfurt unterstützt. Und auch der Weiße Ring im Landkreis Haßberge erhält 1200 Euro. „Die Opfer von Verbrechen erleiden oft große seelische, körperliche und materielle Schäden“, berichtete Hildegard Schmidt, die den Spendenscheck für den Weißen Ring entgegennahm. Gegründet wurde die Organisation 1976 in Mainz auf Initiative von Fernsehmoderator Eduard Zimmermann. Der Weiße Ring biete Opfern von Kriminalität persönliche Betreuung, begleite zu Terminen bei Polizei und Gericht und leiste finanzielle Unterstützung, erläuterte Schmidt.
Für die Hospizgruppen Haßfurt und Schweinfurt nahm Claudia Stadelmann, die beim Malteser Hilfsdienst in Haßfurt die Hospizarbeit koordiniert, die Spendenschecks entgegen. Jeweils 60 ehrenamtliche Helfer begleiten in den beiden Landkreisen schwerkranke und sterbende Menschen. „Das Sterben ist ein wichtiges Thema in unserem Leben, das mehr ins Bewusstsein rücken sollte“, sagte Stadelmann. „Besuchen, zuhören, Leid mittragen – wir wollen dazu beitragen, dass die Menschen in Würde sterben können.“
„Macht bitte weiter so“, lobt Bürgermeister Dieter Möhring die Theatertruppe. Es gebe in der Region genügend Menschen, die Unterstützung brauchen. Gut strukturierte Organisationen, die den Einsatz von Ehrenamtlichen koordinieren, seien wichtig und würden die Spenden sinnvoll einsetzen.