Um den Katastrophenschutz (KatS) vor Ort im Landkreis Haßberge zu sichern, überlässt das Landratsamt Haßberge der Gemeinde Knetzgau auf unbestimmte Zeit das Katastrophenschutzfahrzeug LF-20 KatS. Die offizielle Übergabe fand am Montagabend im Beisein von Knetzgaus Bürgermeister Stefan Paulus, Feuerwehrkommandant Thomas Finger und Stellvertreter Manuel Smuda sowie Franz Lindner, Sachbearbeiter für Katastrophenschutz am Landratsamt Haßberge, statt.
Das Fahrzeug dient für Einsätze im Katastrophenschutz, im Brandschutz, im Technischen Hilfsdienst und zu Ausbildungs- und Übungszwecke.
Die Gemeinde Knetzgau zeigt sich bereit, das Löschgruppenfahrzeug Katastrophenschutz aus der ergänzenden Katastrophenschutzausstattung des Bundes bei der Freiwilligen Feuerwehr Knetzgau zu stationieren, wie Bürgermeister Paulus bei der offiziellen Übergabe bekräftigte. Paulus sprach seinen Dank für die gute Kooperation zwischen Gemeinde und Landratsamt aus. Der Katastrophenschutz würde laut Bürgermeister eine neue Wertigkeit erfahren. So würden nicht nur Einsätze bei Hochwasser sondern auch Katastropheneinsätze bei Bedrohung durch ABC-Waffen zu einem Umdenken in der Gesellschaft führen.
Der Bund weist den Katastrophenschutzbehörden, in diesem Fall dem Landratsamt Haßberge, für Zwecke des Zivil- und Katastrophenschutzes Fahrzeuge und Ausstattung zu. Die Katastrophenschutzbehörden entscheiden dann, in Abstimmung mit den in Frage kommenden Kommunen, in eigener Verantwortung über die Stationierung dieser Mittel. Laut Sachbearbeiter Franz Lindner hätten alle taktischen und wirtschaftlichen Kriterien dafür gesprochen, das heißbegehrte Fahrzeug in Knetzgau zu stationieren.
Tunnel ein Kriterium
Wichtige Kriterien im Punktekonto waren laut Lindner der Tunnel Schwarzer Berg in der Nähe von Eltmann, die Anbindung zur Bundesautobahn A 70 und Knetzgaus Industriegebiet. Da das Fahrzeug nach der Stationierung nicht in das Eigentum der Gemeinde übergeht, wurden mit der Gemeinde Knetzgau im Rahmen der Entscheidungsfindung zur Standortwahl im Vorfeld die Eckpunkte zum Betrieb und Unterhalt des Fahrzeuges geklärt. Das 300.000 Euro teure Fahrzeug wird aus Bundesmitteln finanziert. Deshalb ist der Bund auch Halter des Fahrzeuges und übernimmt die Kosten für Wartung und Reparatur. Die Gemeinde Knetzgau kommt für Kraftstoffkosten und Versicherung auf.
Das Fahrzeug, das seit Mai 2021 in Knetzgau stationiert ist, hatte seinen ersten Einsatz bei den schweren Hochwasserschäden im letzten Jahr im Gemeindegebiet von Knetzgau, wie Feuerwehrkommandant Finger erklärte. Ausgestattet ist das LF-20 KatS mit einer Förderung für Löschwasser über längere Strecken, einer Ausrüstung für kleine, technische Hilfeleistungen, wie etwa für Unwettereinsätze, mit vier Atemschutzgeräten, einem Faltbehälter zur Löschwasserzwischenspeicherung und einer Tragkraftspritze.
Platz für neun Personen
Außerdem führt das LF-20 KatS, das im Innenraum Platz für neun Personen bietet, 1000 Liter Löschwasser mit sich. Es kommt zudem standartmäßig zum Einsatz. Mit dem vom Bund finanzierten Katastrophenschutzfahrzeug ist der Fuhrpark der Feuerwehr Knetzgau auf fünf Fahrzeuge angewachsen. Die entsprechend ausgebildete Mannschaft stellt die Feuerwehr Knetzgau für das LF-20 KatS, das auch überregional bei Katastrophen Einsatz findet.