„Farben-Glanz“ ist die Kunstausstellung betitelt, zu der die Stadt Haßfurt vom 22. Juni bis 7. Juli ins „Kunsthaus“ in der Hauptstraße 35 einlädt. Dabei gehen Gemälde von Olga Liashenko aus Haßfurt und Glaskunstobjekte und Skulpturen von Olaf Schönherr aus Untertheres eine wunderbare Symbiose ein.
„Ich fand die Idee von Bürgermeister Günther Werner sehr gut, eine Ausstellung zweier professioneller Künstler in dem noch inoffiziell genannten Kunsthaus anzubieten“, erzählte Olaf Schönherr. „Mein Herz schlägt für die Kunst und ich hoffe, dass wir damit ein bisschen Schwung in die Sache bringen.“
Glasbläsermeister aus Thüringen
Der aus Thüringen stammende Meister im Kunstglasbläserhandwerk und freischaffende Künstler wird 18 Objekte und Skulpturen zeigen. Sie wurden in der Fadenglanztechnik und in der Überfangtechnik und als figürliche Darstellungen in seiner Werkstatt gefertigt. Das besondere sind seine Arbeiten in der Überfangtechnik, die der freien beziehungsweise bildenden Kunst zuzuordnen sind. Denn Olaf Schönherr ist es gelungen, diese Königsdisziplin der Glasmacher vor die Gebläselampe zu bringen und weiter zu entwickeln. Dabei erzeugt er zum einen eine dünne Farbglasschicht auf einem andersfarbigen Grundglas und zum anderen bringt er dünne Folien auf das fertige Objekt auf, die zur späteren plastischen Dekorgestaltung verwendet werden. Diese strukturierten Überfanggläser in Laminattechnik sind eine Art Quantensprung in der Geschichte des lampengeblasenen Glases, die 2001 auf der 29. Internationalen Erfindermesse mit einem Diplom und einer Silbermedaille honoriert und 2004 patentiert wurden. Seine Glasskulpturen wiederum sind aus Glasstäben freigeformte, figürliche Darstellungen, die an die technischen Grenzen des Machbaren heranreichen. Sie zeichnen sich durch ihre Größe und detailgetreue Ausarbeitung in Form ihrer Gestik, Mimik und Lebendigkeit aus und grenzen sich vom gewöhnlichen Standard ab.
Die aus der Ukraine stammende Olga Liashenko wiederum ist ausgebildete Malerin. Sieben Jahre erfolgreiche akademische Ausbildung liegen diesem künstlerischen Beruf zu Grunde und unterstreichen die Einmaligkeit und Qualität ihrer Malerei. Zurzeit arbeitet sie auch in der Restaurierung an denkmalgeschützten Sakralbauten. Die Künstlerin lebt in Haßfurt und fühlt sich hier zuhause. Die Gegend beeindruckt und fasziniert sie immer wieder und begeistert sie für Neues.
„Ich folge meiner Eingebung“
Olga Liashenko sagt selbst, dass ihre Kunst nichts mit der Realität zu tun hat. „Von der ersten Entstehung einer Idee über das Konzept bis zu ihrer endgültigen Realisierung im Bild folge ich meiner Eingebung“, erzählte sie. Durch das Themenspektrum lässt sich ihr Schaffen in keine konkrete Sparte einordnen. Ihre Palette ist facettenreich und an den Leinwänden „begegnen“ sich Pastellfarben und mutige Kontraste zugleich. Die Farben und deren Glanz stehen momentan im Fokus Olgas künstlerischer Phase. Diese spiegelt sich ganz exakt in der aktuellen Ausstellung im Kunsthaus Haßfurt wieder. Hier können sich die Besucher mit Olga Liashenko unterhalten und ihre Malerei genießen, aber auch Olaf Schönherr zu seinen glanzvollen Arbeiten befragen.
Die Ausstellung ist bis 7. Juli mittwochs bis freitags von 14 bis 18 Uhr sowie samstags von 10 bis 17 Uhr geöffnet. Beim 11. Haßfurter Musik- und Kunstfestival mit langer Einkaufsnacht am Freitag, 29. Juni, kann die Ausstellung bis 24 Uhr besichtigt werden.