Tragisches Ende eines Brandes in einem Einfamilienhaus am Samstag im Haßfurter Ortsteil Sylbach: Laut Polizei kam dabei ein älteres Ehepaar ums Leben. Den 50-jährigen Sohn des Paares retteten Feuerwehrleute schwer verletzt aus dem stark verrauchten Haus. Die Brandursache ist noch unklar.
Bewohner konnten sich nicht in Sicherheit bringen
Der Brand war in der Talstraße in Sylbach war um 6.30 Uhr über Notruf gemeldet worden. „Bereits auf der Anfahrt wussten wir von der Leitstelle, dass sich noch Menschen in dem Haus befinden sollen“, schildert der Haßfurter Feuerwehrkommandant Martin Volpert die Situation gegenüber dieser Redaktion. Von einer solchen Lage gehen Einsatzkräfte bei Bränden regelmäßig aus, solange unklar ist, ob sich tatsächlich noch jemand darin befindet. Meistens haben sich die Bewohner bis zum Eintreffen der Feuerwehr dann aber selbst in Sicherheit bringen können, sagt Volpert. Dieses Mal allerdings nicht.
Vor Ort stellten die Einsatzkräfte fest, dass das gesamte erste Obergeschoss stark verqualmt war. Atemschutzträger der Feuerwehren aus Haßfurt, Sylbach, Prappach und Königsberg suchten im Gebäude nach den Bewohnern. Obwohl der Einsatz aus Sicht von Einsatzleiter Volpert zügig und ruhig verlief, kam für den 79-jährigen Bewohner und seine drei Jahre jüngere Ehefrau laut Polizei jede Hilfe zu spät. Feuerwehrleute fanden sie unweit der Wohnungstür und brachten sie sofort ins Freie, wo Sanitäter, Polizisten und Feuerwehrmänner sie reanimierten – vergebens.
Den Sohn der Verstorbenen, der mit in dem Haus lebt, brachten Feuerwehrleute ebenfalls aus dem Rauch. Er wurde durch Rauchgase schwer verletzt und in eine Klinik gebracht. Auch zwei Polizisten erlitten leichte Rauchgasvergiftungen und wurden behandelt.
Fall unterstreicht Wichtigkeit von Rauchmeldern
Laut dem Einsatzleiter lag das Schlafzimmer der Eltern komplett im Rauch. Im Zimmer des Sohnes lag die Rauchgrenze offensichtlich knapp oberhalb des Bettes. Dieser hatte wohl noch versucht, seine Eltern zu retten.
Haßfurts Bürgermeister Günther Werner ist selbst seit fast 40 Jahren Feuerwehrmann. Der Fall unterstreicht für ihn, wie wichtig Rauchmelder in jeder Wohnung sind.
Das zeigte sich auch bei einem Brand in der Wohnung eines 83-Jährigen in Eußenheim (Lkr. Main-Spessart) am Samstag. Hier hatte ein Rauchmelder die Enkeltöchter des 83-Jährigen alarmiert. Sie brachten ihren Großvater in Sicherheit, weitere Familienmitglieder löschten den Schwelbrand. Der 83-Jährige wurde vorsorglich in eine Klinik gebracht.
Große Betroffenheit
In Sylbach herrscht Betroffenheit. Bürgermeister Werner sagt: „Tote bei einem Brand sind für Feuerwehrleute etwas anderes, als bei einem Verkehrsunfall.“ Ein Nachbar hatte den Brand gemeldet und noch versucht, den vom Rauch Eingeschlossenen zu helfen.
Was in der Wohnung gebrannt hat und weshalb das Feuer entstand, darüber kann die Polizei bislang keine Auskunft geben. Die Schweinfurter Kripo ermittelt, unterstützt von einem Experten des Bayerischen Landeskriminalamtes, der am Samstag vor Ort war. Nähere Angaben folgen wohl am Montagnachmittag, hieß es beim Polizeipräsidium in Würzburg am Sonntag.
