Seine Bilder sind wie seine Musik. Sie sprühen nur so vor Leben und Energie. „Kunst muss bei mir aus allen Ventilen hinaus“, beschreibt Florian Meierott seinen Drang zur kreativen Tätigkeit. Als Geiger ist Florian Meierott international bekannt. Davon, dass er neben der Musik auch mit großer Leidenschaft der Malerei frönt, wissen nur wenige. Was im Atelier der Villa Paganini in Kitzingen seinem Pinselstrich entsprungen ist, präsentiert der Maler Florian Meierott nun in der Mehrgenerationenwerkstatt in Aidhausen.
„Wanderer, kommst du nach Na“ - im Titel seiner Ausstellung und im gleichnamigen Bild spiegeln sich seine Verbundenheit zu den Haßbergen und zu Nassach wider, wo seine Eltern Jutta und Lenz Meierott ein Haus besitzen.
Dieter Möhring freute sich, dass mit Meierott ein weiterer Künstler die Mehrgenerationenwerkstatt als Galerie nutzt. Der Bürgermeister sah die Gemeinde Aidhausen in seiner Laudatio bereits auf dem Weg zur Kulturhochburg. „Gestern ein großes Konzert mit Musicalstars, im Ortsteil Happertshausen läuft aktuell eine CD-Aufnahme der Happertshäuser Musikanten und hier stellt wiederholt ein Künstler seine Werke aus.“
Meierotts Bildersprache fasziniere den Betrachter und beflügele die Fantasie, sagte Möhring.
Der Maler Florian Meierott folge seiner Intuition und treffe bildnerische Entscheidungen mit dem Herzen. Seine Freude an der Malerei übertrage sich auf den Betrachter. Und genau dies ist Meierotts Intention. „Ich bin ein positiver Mensch und will mit meinen Bildern meine gute Laune rüberbringen und Energie weitergeben.“
„Ich möchte inspirieren, über die Kunst ins Gespräch zu kommen.“
Florian Meierott, Geier und Maler
Detailreich und farbenfroh erzählen seine Ölgemälde „Von Rittern, Burgen und Geschichten“ oder laden zum „Waldpicknick“ ein. Mit energischem und zugleich leichtem Pinselstrich schafft Florian Meierott Welten, die sich dem Betrachter nicht auf den ersten Blick vollkommen erschließen.
Erst bei längerem Hinsehen wird man hinter der vordergründigen Ebene eine zweite gewahr, drängen sich aus den vermeintlichen Idyllen Fragen auf. Was ist das für eine Hand, die im Hintergrund der ausgelassenen Silvesterparty auftaucht? Könnte der Hund der Wanderin gefährlich werden? Warum fliegt da ein Haus durch das strahlende Blau des Himmels?
Da mischen sich unter das bunte Treiben im Wald allerlei unheimliche Wesen – spitze Schnäbel, große Augen, Waldgeister. Florian Meierott erzählt mit seinen vielschichtigen Bilder Geschichten. Lädt den Betrachter in Fantasiereiche ein, weckt Erinnerungen an Kindheitswelten. „Ich möchte inspirieren, über die Kunst ins Gespräch zu kommen.“
Die meist großformatigen Werke entstehen im Atelier der Villa Paganini, wo der gebürtige Würzburger mit seiner Familie lebt. Schon während seines Studiums an der Musikhochschule Karlsruhe führte ihn sein Weg immer wieder in die bildende Kunst.
Sein großes Atelier ermögliche ihm viel Freiheit beim Malen, oft arbeite er an 15 Bildern gleichzeitig. „Plötzlich wird eines reif. Sehe ich intuitiv, was daraus werden muss“, beschreibt Florian Meierott den Besuchern wie er „Dinge zwischen Himmel und Erde“ auf die Leinwand bringt.
Mit Duetten von Charles-Auguste de Bériot untermalten Meierotts Geigenschüler Thibaud Oguey und Vincent Jäger die Vernissage. Doch Meierott wäre nicht Meierott, wenn nicht neben dem Maler auch der Musiker zum Zuge käme. Zum populären Kanon von Johann Pachelbel griff Florian Meierott, sehr zur Freude der Gäste, selbst zur Geige.
Die Ausstellung in der Mehrgenerationenwerkstatt in Aidhausen kann bis Ende April zu den Öffnungszeiten des Dorfladens besucht werden.