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THERES: Flüchtlinge in der Gemeinde Theres: Situation spitzt sich zu

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Flüchtlinge in der Gemeinde Theres: Situation spitzt sich zu

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    Mark Plate vom Helferkreis Asyl Theres stellte in der Sitzung des Gemeinderates die Arbeit des Kreises vor.
    Mark Plate vom Helferkreis Asyl Theres stellte in der Sitzung des Gemeinderates die Arbeit des Kreises vor. Foto: Foto: Ulrike Langer

    „Ohne den Helferkreis Asyl Theres wären wir aufgeschmissen. Er fordert und fördert die bei uns lebenden Asylbewerber und anerkannten Asylanten und verdient unser aller Dank. Er ist jetzt aber auch an seine Grenzen gelangt und benötigt dringend unsere Hilfe.“ Mit diesen Worten charakterisierte Bürgermeister Matthias Schneider in der jüngsten Sitzung des Rats die Flüchtlingssituation in der Gemeinde.

    Für ihn spitzt sich die Situation derzeit zu. Das liegt daran, dass seit diesem Jahr für die anerkannten Asylbewerber eine Residenzpflicht besteht, sie also den Landkreis nicht verlassen dürfen. Des Weiteren müssen sie nach ihrer Anerkennung von der dezentralen Unterkunft in Untertheres in eigene Wohnungen ziehen. „Doch diese Wohnungen gibt es nicht“, so der Bürgermeister. „Müssen die Flüchtlinge die Unterkunft verlassen, und dieses Problem steht für 16 Personen in naher Zukunft an, sind sie obdachlos. Für Obdachlose wiederum sind wir als Gemeinde zuständig.“

    44 Schutzsuchende betreut

    Was der Helferkreis, der aus rund 15 Personen aus der ganzen Gemeinde besteht, bisher geleistet hat, stellte Mark Plate in der Sitzung vor. So wurden seit Ende 2015 44 Schutzsuchende, die in Untertheres untergebracht worden waren, betreut. „Wir haben zweimal pro Woche im Bürgerhaus sowie in der Schule in Obertheres Einzel-Deutschunterricht erteilt, individuelle Nachhilfe gegeben, die Asylbewerber bei Behördengängen, Hausaufgaben, Arztbesuchen, Terminen beim Ausländeramt, beim Jobcenter oder beim Bundesamt für Migration und bei Führerscheinprüfungen unterstützt“, so Plate. Hilfe wurde auch geleistet bei Fahrten zu Behörden, Einkäufen oder Bus- und Bahnfahrten, bei der Besorgung und Reparatur von Fahrrädern, bei gezielter Berufsvorbereitung, bei der Organisation von Minijobs oder bei geselligen Veranstaltungen.

    Wie Edith Gerhart berichtete, habe man beispielsweise zwei jungen Männern aus Syrien, gelernten Polsterern, ein Praktikum bei einer Polsterei in Lichtenfels besorgt sowie ihnen dort eine Wohnung gesucht, renoviert und eingerichtet. „Jetzt haben sie, nach dem Absolvieren des entsprechenden Deutschkurses, feste Arbeitsstellen in der Firma gefunden“, sagte sie stolz.

    „Insgesamt haben wir bisher für 29 Personen eine Unterkunft finden können. Doch nun warten weitere 16 Personen in Untertheres auf eine Wohnung“, erläuterte Mark Plate. „Sie werden in der Flüchtlingsunterkunft vom Landratsamt zwar noch geduldet. Doch schließt die Behörde nach und nach die dezentralen Unterkünfte. So werden die 16 jetzigen Bewohner und auch Neuankömmlinge obdachlos. Und die Gemeinde wird für noch mehr schutzsuchende Asylanten verantwortlich sein.“ Damit sei der Helferkreis Asyl Theres am Rande seiner Kapazität angelangt.

    Aus diesem Grund bat Schneider den Rat und die Bevölkerung, Wohnraum zur Verfügung zu stellen, zumal die Miete bezahlt werde.

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