Reges Treiben herrschte auf dem Verkehrslandeplatz in Haßfurt, als die Motorsegler aus Schweden, Holland, Belgien, der Schweiz und von vielen Flughäfen aus Deutschland dort landeten. „Die Taifun ist der beste Motorsegler, der je gebaut wurde“, schwärmte Henk Dumont aus Susteren in Holland, der die Eigenschaften der Taifun sowohl als Reisemotorflugzeug als auch als Segelflugzeug schätzt. Der heute 62-Jährige erwarb vor zwölf Jahren eine Valentin Taifun 17E II und organisiert seit 1999 zusammen mit Manfred Garben aus Berlin jährlich ein Taifuntreffen. Zu der Zusammenkunft in Haßfurt wurden die beiden von dem Geschäftsführer der Verkehrslandeplatz Haßfurt-Schweinfurt GmbH, Günter Mendel, angeregt. Der wiederum hatte die Idee von Dirk Linz, einem Mitglied des MFC Haßfurt, aufgegriffen.
Ein Traumflugzeug mit Speed
Die Piloten und ihre Begleiter erwartete ein interessantes Programm: die meisten von ihnen konnten zum ersten Mal den Konstrukteur der Valentin Taifun, Thomas Fischer, und den Betriebsleiter der Fertigung in Haßfurt, Ernst Friedrich, kennenlernen. Außerdem konnten die früheren Fertigungsstätten besichtigt werden, in denen heute die Firma ULBI Ultraleichtflugzeuge produziert. Der Diplom-Ingenieur Thomas Fischer hatte von 1979 bis 1981 die Propellermaschine für die Valentin Flugzeugbau GmbH in Königsbrunn bei Augsburg konstruiert und damit den Traum von Bernd Valentin verwirklicht. „Er wollte Flugzeuge bauen und zwar Flugzeuge mit Speed“, berichtete Thomas Fischer. „Herausgekommen ist ein bis zu 245 Stundenkilometer schnelles Traumflugzeug mit zwei nebeneinander liegenden Sitzen, das den Charme hat, in seiner Klasse das technisch Beste zu sein.“ In der Zeit zwischen 1981 und 1989 verließen insgesamt 136 Taifun-Motorsegler die Fertigung in Haßfurt, von denen noch rund 130 in Betrieb sind und einer ist im Deutschen Museum Flugwerft Schleißheim zu bewundern.
Fertigung zu unwirtschaftlich
Der frühere Betriebsleiter Ernst Friedrich, der heute noch in Haßfurt lebt, führte die Gruppe durch die Produktionsstätte und erinnerte daran, dass in Glanzzeiten einmal 50 Mitarbeiter bei der Valentin Flugzeugbau GmbH beschäftigt gewesen seien. Allerdings sei die Fertigung letztendlich nicht wirtschaftlich gewesen. Zum Rahmenprogramm der Taifunfreunde zählten auch Vorträge von Rainer Korff und seiner Tochter Cornelia Korff und von Peter Limbach vom gleichnamigen Motorenhersteller aus Königswinter.
Am letzten der drei Tage wurden einige Piloten für verschiedene Leistungen mit Preisen der beiden Firmen bedacht. Für seine besonderen Verdienste um die Taifungemeinde erhielt Henk Dumont eine der letzten Anstecknadeln in Form einer Taifun aus Silber. Bevor sich die Piloten auf ihre Heimreise begaben, stellte Manfred Garben fest, dass dies „eines der schönsten Taifuntreffen überhaupt“ gewesen sei.