(dpa/erpe) Die WAZ-Gruppe hat die „Saale Zeitung“ der Kissinger Verlagsgesellschaft (KVG) an die Mediengruppe Oberfranken verkauft. Dies melden sowohl der Mediendienst kress, der Fränkische Tag in Bamberg und die deutsche Presse-Agentur (dpa).
Die Mediengruppe Oberfranken übernahm zum Jahresbeginn neben der "Saale Zeitung" auch die Kitzinger Zeitung der „Report Zeitungsverlag- und Druckerei GmbH & Co. KG (KRZD)“, teilten beide Mediengruppen am Montag in Bamberg und Essen übereinstimmend mit. Über den Kaufpreis sei Stillschweigen vereinbart worden. Die Zustimmung des Bundeskartellamtes stehe allerdings noch aus.
Walter Schweinsberg und Philipp Magnus Froben als Geschäftsführer der Mediengruppe Oberfranken wollen mit dem Erwerb den „erfolgreichen Wachstumskurs in Nordbayern“ fortsetzen. Neben dem „Fränkischen Tag“ gehören auch die Tageszeitungen „Bayerische Rundschau“ und „ Coburger Tageblatt“ mit Gesamtauflage von mehr als 100 000 Exemplaren schon zu der Gruppe.
Mit der „Saale Zeitung“ (14 400) und „Die Kitzinger“ (5500) komme eine Auflage von knapp 20 000 hinzu, sagte ein Sprecher der Gruppe. „Die nun erworbenen Titel und Beteiligungen ergänzen unser Produkt- und Markenportfolio in hervorragender Weise“, sagte Froben.
Die beiden fränkischen Zeitungen gehörten seit 2002 zum WAZ-Konzern. Bodo Hombach, Geschäftsführer der WAZ Mediengruppe, begründete den Verkauf am Montag mit mangelnden Wachstumsperspektiven in Nordbayern. „Der Managementaufwand für diese publizistische Enklave, die durchaus ertragreich und erfolgreich gewirtschaftet hat, stand in keinem Verhältnis zum Umsatz-Beitrag.“
Welche Konsequenzen dieser Verkauf für die Zeitungen und das Personal haben, ist noch nicht absehbar. Für die Beschäftigten der Saale Zeitung ist für den Dienstag eine Betriebsversammlung in Bad Kissingen anberaumt.