(lf) Am Tag des offenen Denkmals, Sonntag, 11. September, findet eine Führung über den jüdischen Friedhof in Schweinshaupten statt. Sie beginnt um 11 Uhr, der Friedhof ist bis 16 Uhr geöffnet. Cordula Kappner, ab September in Haßfurt zu erreichen, leitet die Führung über den Friedhof.
Der jüdische Friedhof in Schweinshaupten ist ein kleiner Friedhof, mit nur 119 Grabsteinen. Die erste Beerdigung dort war im Jahr 1832. Bis zu diesem Jahr begrub die israelitische Kultusgemeinde ihre Toten auf dem jüdischen Friedhof in Ebern. Auf Geheiß der bayerischen Staatsregierung musste sich die Gemeinde einen eigenen Friedhof zulegen, wegen der „Cholera“, wie der evangelische Pfarrer in das jüdische Personenstandsbuch schrieb (heute im Staatsarchiv Würzburg einzusehen).
Am 11. Januar 1949 starb Mathilde Neumann in Schweinshaupten im Alter von 85 Jahren. Sie war die Letzte, die auf dem Friedhof begraben wurde. Ein gnädiges Schicksal hatte ihr die Deportation in das Getto Theresienstadt erspart. Eine Urenkelin von ihr ist heute in Hannover verheiratet.
Im Jahr 1839 lebten 31 jüdische Familien in Schweinshaupten, 100 Jahre später war niemand mehr von ihnen da.
Männliche Besucher des jüdischen Friedhofs werden gebeten, eine Kopfbedeckung zu tragen. Parkmöglichkeiten bestehen in der Dorfmitte, in der Nähe des christlichen Friedhofs. Von dort ist ein kurzer Fußweg zum jüdischen Friedhof einzuplanen, der am Ortsausgang Richtung Birkenfeld liegt.