Zu den Überlegungen einer Umgestaltung in einem Teil des Friedhofs Eltmann gab es für den Stadtrat nun noch einen weiteren Aspekt: kann ein Bereich für muslimische Beisetzungen eingerichtet werden? Diese Frage müssen die Gremiumsmitglieder in den nächsten Wochen für sich beantworten, denn im Winter soll der Bereich zwischen Kreuzkapelle und Urnenwand-Anlage ein neues Gesicht bekommen und dann verschiedene Bestattungsformen ermöglichen.
Weil in Eltmann über diese Neugestaltung nachgedacht wird, ergriffen die Integrationsbeauftragte des Landkreises Siza Zaby und Wolfgang Aull aus dem Asylhelferkreis die Initiative, auch auf diesen Aspekt hinzuweisen. Wolfgang Aull erläuterte in der jüngsten Sitzung die Entstehung von Bestattungsriten sowie Gemeinsamkeiten und Unterschiede zwischen der christlichen und islamischen Bestattungskultur. Lange Zeit habe sich die Frage von islamischen Bestattungsmöglichkeiten in Deutschland nur sehr selten gestellt, denn die meisten Verstorbenen werden in ihre Geburtsorte überführt und dort beigesetzt. Doch mittlerweile gibt es einerseits mehr in Deutschland geborene Muslime und zudem sei in manche Geburtsländer aufgrund von Kriegswirren eine Überführung nicht möglich, so Aull. Im Landkreis Haßberge gebe es bisher islamische Bestattungsflächen in Haßfurt, Hofheim und Ebern. Für den südlichen Bereich wäre ein solches Angebot in Eltmann eine ideale Ergänzung, meinte er.
Vier bis fünf Gräber wären ausreichend, schätzte Aull. Wegen der unterschiedlichen Grabpflegekultur empfahl er eine Hecke als Abgrenzung. Während christliche Gräber in der Regel gen Osten ausgerichtet sind, sollen muslimische Gräber gen Mekka blicken. Die Stadtratsmitglieder werden diese Informationen mit berücksichtigen, wenn sie über die Friedhofsgestaltung abschließend beraten.
Keine Satzung für Werbeanlagen
Großflächen-Werbeanlagen schießen aus der Sicht vieler kommunaler Gremien "ins Kraut". Als man in Eltmann nicht verhindern konnte, dass in der Bamberger Straße ein solches Schild auch noch mit nächtlicher Beleuchtung installiert wurde, suchte man nach Möglichkeiten der Eindämmung. Diese erhoffte man sich von einer Satzung für Werbeanlagen. Diese sollte dann außerhalb der Altstadt greifen, im Stadtkern regelt die Altstadtsatzung die Gestaltung von Werbeanlagen.
Die Verwaltung hatte nun die Möglichkeiten zusammengetragen, die eine solche Satzung bietet. Allerdings würde die Festlegung dann auch für örtliche Veranstalter und Veranstaltungen gelten, also für Mainathlon, Biertage oder Volleyball-Spiele. Aus diesen Gründen entschied sich der Stadtrat gegen den Erlass einer solchen Satzung.
Sicherheit der Fußgänger
Gute Nachrichten gab es aus dem Bauausschuss. In Dippach erfuhren die Ausschuss-Mitglieder, dass die Baustelle für einen Gehweg in Richtung Lembach exakt im Zeitplan liegt. Derzeit ist die Straße in Richtung Lembach voll gesperrt. Nach dem Abbruch zweier Anwesen sind mittlerweile auch Stützwände entstanden, um bis zum Friedhof einen für Kinderwagen und Rollatoren ausreichend breiten Gehweg bauen zu können. Der Kreis-Tiefbau legte bei der Planung den Schwerpunkt klar auf die Sicherheit der Fußgänger, für die Straße bleibt es nämlich auch nach dem Ausbau bei einem "Flaschenhals", in dem Begegnungsverkehr nur wechselseitig möglich ist. Peter Ruck vom Planungsbüro TBW erklärte, dass im Rahmen der Maßnahme auch verschiedene Leerrohre verlegt wurden, sowohl im Hinblick auf den Glasfaserausbau, als auch auf die Stromverkabelung, die in Dippach in einigen Bereichen noch oberirdisch verläuft.
Die Arbeiten, die im Juli begonnen haben, sollen einschließlich der neuen Fahrbahndecke bis zum Jahresende abgeschlossen sein.


