In frischen Farben präsentiert sich das ehemalige Pfarrhaus aus dem 18. Jahrhundert. Ein Jahr haben die Arbeiten gedauert – die eine oder andere Herausforderung inbegriffen.
„Bei so einem Objekt gibt es immer wieder etwas Unvorhergesehenes“, sagt Thomas Fischer. Der Geschäftsmann aus Lichtenfels hat das Anwesen von der politischen Gemeinde erworben und hauptsächlich außen herrichten lassen.
Denkmalgeschützt
Als Beispiel für die Schwierigkeiten dabei nennt er einige Stellen, an denen sich die Holzelemente in einem unerwartet schlechten Zustand befanden. Probleme hätten auch die Rollokästen bereitet, die vor einigen Jahrzehnten in die Fassade des denkmalgeschützten Hauses eingebaut worden waren.
Ebenfalls knifflig: Wie kann das frühere Jugendheim aus der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts mit seinem ganz anderen Baustil gut integriert werden?

Im letzteren Fall entschied sich Fischer nach längeren Überlegungen für einen bewussten Kontrast zum fast 300 Jahre alten Pfarrhaus durch moderne Aspekte, unter anderem einen frei tragenden Carport und Metallelemente.
Ob historisch oder modern: Optisch und vom Material her muss für Fischer alles stimmig sein, und das „tausendprozentig“, wie er selbst sagt. So hat er für den Vorgarten eine Pflanze und Kiesel mit einem Rotstich ausgesucht und das Pflaster im Innenhof (das obendrein in einer besonderen Art und Weise verlegt ist) einfärben lassen, damit alles zum Rot des Fachwerks passt.
Als „Eyecatcher“ sieht der Geschäftsmann die nächtliche Beleuchtung des Innenhofes durch mehrere LED-Leuchtkörper.
Kirchenmaler für die Fassade
Für die Außenfassade des Hauses hatte Fischer einen italienischen Kirchenmaler geholt, der die Linien in den Gefachen nachgezogen hat – ohne Schablone. Vier Wochen sei der Fachmann vor Ort gewesen. Abgesehen davon setzte der Geschäftsmann auf regionale Handwerksbetriebe.
Im Inneren ließ Fischer zwei Räume nach seinem Geschmack gestalten: in Weiß mit Goldakzenten. Sozusagen als Musterräume.
Das übrige Innenleben des Hauses blieb weitgehend unverändert, auch was die Raumaufteilung betrifft: Fischer geht davon aus, dass ein potenzieller Käufer die Räume nach eigenem Gusto gestalten möchte. Gleiches gilt für das Nebengebäude.
Die Gemeinde Bundorf ist laut Bürgermeister Hubert Endres natürlich froh, dass Fischer – wie vor einigen Jahren bei einem anderen Haus an der Hauptstraße – sie auch bei diesem Objekt unterstützt.
„Total begeistert“
Und das Ergebnis? „Top, ich bin total begeistert“, schwärmt Endres über das Pfarrhaus. Für kommenden September ist ein „Tag der offenen Tür“ geplant. Vorausgesetzt, das Anwesen ist dann noch frei.
Denn seit der letzten Juliwoche steht es zum Verkauf. Laut Fischer ist das Exposé im Internet in den ersten vier Tagen schon fast 500-mal aufgerufen worden.
„Überragend“ wertet Thomas Fischer dieses Echo. „Daran sieht man, dass viele Liebhaber von solchen Objekten es wahrscheinlich auch gut finden.“
Er sieht das Anwesen als Wochenendhaus oder Alterssitz für Akademiker oder Freiberufler und kann sich beim Nebengebäude eine Nutzung als Büro oder Praxis, aber beispielsweise auch als Oldtimerhalle vorstellen.
Jedenfalls: „Es ist wichtig, dass die künftigen Besitzer zur Dorfgemeinschaft passen“, sagt Fischer. Auch deswegen ist es Hubert Endres, der sich um den Verkauf des Objekts kümmert.