Die SG Eltmann macht mit bei „1:0 für ein Willkommen“. Der Klub von der Mainhalbinsel ist der 1000. Verein, der im Rahmen der Flüchtlingsinitiative der DFB-Stiftung Egidius Braun sowie der Beauftragten der Bundesregierung für Migration, Flüchtlinge und Integration unterstützt. Der Mehrspartenverein aus dem 3300-Einwohner-Städtchen begann im Frühjahr, Flüchtlinge zum Fußball einzuladen.
„Als Fußballer erleben Flüchtlinge eine ganz andere Anerkennung in unserer Gemeinde und ohne ihre Anmeldungen hätte ich keine zweite Mannschaft melden können. Es ist eine klassische Win-Win-Situation“, sagt Eltmanns Abteilungsleiter und Interims-Trainer Günther Preissner. Zehn Flüchtlinge aus dem Senegal, Eritrea, dem Kosovo, Somalia, Syrien und Afghanistan hat der 49 Jahre alte Preissner in die Herrenteams sowie in die A- und B-Jugend integriert. Darüber hinaus trainieren viele weitere Flüchtlinge regelmäßig bei der SG.
Im Rahmen der DFB-Sonderehrung des Fußballkreises Schweinfurt bekam die SG Eltmann einen 500-Euro-Scheck aus den Händen des BFV-Vizepräsidenten und unterfränkischen Bezirksvorsitzenden Jürgen Pfau sowie des Schweinfurter Kreisvorsitzenden und Kreisspielleiters Gottfried Bindrim für ihr Engagement. „Die Vereine nehmen Flüchtlinge in ihrer Mitte auf und geben ihnen eine neue sportliche Heimat. Ich bin froh, dass wir dies seitens des Verbandes mit der Aktion 1:0 für ein Willkommen unterstützen können“, sagte Jürgen Pfau.
Dass der 1000. Verein aus Unterfranken kommt, freute den Bezirksvorsitzenden besonders: „Ich hoffe, dass noch viele weitere Vereine dem hervorragenden Beispiel der SG Eltmann folgen.“
Mit dem TSV Knetzgau wurde ein weiterer Verein aus den Haßbergen mit 500 Euro ausgezeichnet. Die Knetzgauer waren der 1002. Verein, der sich bei der Initiative gemeldet hatte. In Knetzgau trainieren mittlerweile fünf syrische Flüchtlinge bei den „Alten Herren“, einer davon ist bereits für die Aktiven spielberechtigt. Der TSV Wülflingen war der erste Verein im Haßbergkreis, der sich über die Zuwendung freuen durfte (wir berichteten), der nächste Verein wird der SV Friesenhausen sein.
Die Resonanz auf die im März auf der Bundespressekonferenz in Berlin vorgestellte Initiative ist riesig. Unterstützt werden Fußballvereine aus Deutschland, die Flüchtlinge zum Fußballspielen einladen, sie in Mannschaften integrieren, bei Behördengängen begleiten oder Sprachkurse organisieren. Je Verein wird schnell, unkompliziert und niedrigschwellig eine Finanzhilfe von 500 Euro bereitgestellt.
Anfangs war der Zuschuss für 600 Vereine budgetiert, doch aufgrund des großen Bedarfs der Basis soll bis Jahresende jeder berechtigte Antrag bewilligt werden. Bisher wurden seit März mehr als 500 000 Euro aufgewendet. Im kommenden Jahr stehen 300 000 Euro für weitere 600 Klubs zur Verfügung. Die Initiative soll bis zum Jahr 2019 verlängert werden.
„Fußball fördert die Begegnung, schafft Verständigung und baut wechselseitige Vorurteile im gemeinsamen Erleben ab“, sagt Staatsministerin Aydan Özoguz, die Beauftragte der Bundesregierung für Migration, Flüchtlinge und Integration, und betont in einem Statement: „Kein Team hat Erfolg ohne Zusammenhalt. Für junge Leute bietet das gemeinsame Spiel eine gute Chance, spielerisch Deutschland kennenzulernen“.