Die Idee für dieses außergewöhnliche Geschenk für die Eltern ihrer Sprösslinge hatte Susanne Rößner, die Leiterin des Ostheimer Kindergartens. Aber wie die Idee in die Tat umsetzen? Torben Schreiner und Nicole Graf, die Eltern der kleinen Jana, waren die einzigen, die in den geheimnisvollen Plan eingeweiht waren. Dies war nicht zu umgehen, denn der Papa von Jana ist Tontechniker beim Fernsehsender Pro7. Und er war es auch, der die CD mit den Kindern aufnahm.
Aber nicht nur die Aufnahme selbst lief unter professionellen Bedingungen, sondern bereits die Wochen zuvor: Im Vorfeld wurde im Kindergarten seit dem St. Martinstag täglich eine Stunde geprobt. 13 Lieder wurden Tag für Tag mehrmals gesungen, damit bei der Aufnahme dann auch alles klappen würde.
Und dann war es soweit: Torben Schreiner war mit seinem digitalen Mischpult, einem Laptop, seinem Kopfhörer und zwei großen Mikrofonen angereist und funktionierte den Gruppenraum im Ostheimer Kindergarten kurzerhand in ein kleines Tonstudio um. Die sechs Mädchen und drei Buben (leider waren am Aufnahmetag zwei Kinder erkrankt) positionierten sich schon mal auf ihren Plätzen. Schließlich war ja alles perfekt einstudiert.
Die Aufregung war den meisten Knirpsen schon ins Gesicht geschrieben, aber keiner gab es so richtig zu. Nur die fünfjährige Romina gestand, dass sie ein bisschen aufgeregt sei, aber auch nur ein kleines Bisschen. Die dreijährige Elisha wirft dazwischen: „Ich nicht“.
Der Background war im Vorfeld von Christine Schwinn am Keyboard produziert worden. Susanne Rößner betätigte den Start-Knopf, Torben Schreiner gab das Startzeichen und schon sangen sie los: „Wir fangen an, fröhlich zu sein...“ Zwischendurch hebt die Kindergartenleiterin ab und zu mal ein Schild mit einem groß in rot darauf gemalten weit geöffneten Mund hoch – und gibt damit den kleinen Sängerinnen und Sänger zu verstehen, dass sie etwas lauter singen müssen.
Die CD, auf dessen Cover ein Bild der jungen Künstlerinnen und Künstler prangt, hat am Ende eine Länge von einer dreiviertel Stunde. Die Aufnahme zieht sich aber mit kleinen Pausen über zweieinhalb Stunden, denn manche von den 13 Liedern müssen schon mal öfters gesungen werden, bis es passt.
Torben Schreiner achtet darauf, dass die Kinder, die neben Susanne Rößner auch von Kinderpflegerin Yvonne Frießlich und von Janas Mama Nicole unterstützt werden, gut zu hören sind. Und dass nur der Gesang und nicht noch irgendwelche Störgeräusche von außen auf die CD kommen. Wenn etwa die Kinder den Takt mit klatschen, kann dies schon mal die Aufnahme verzerren.
Es sollte nach dem Liedtext so lange ruhig sein, bis auch die vorproduzierte Melodie von Christine Schwinn verklungen ist. Da muss Susanne Rößner auch einmal schnell ihre Hand auf den Mund eines Kindes legen, das gerade schon wieder angesetzt hat, etwas zu sagen.
„Sei gegrüßt, lieber Nikolaus...“ war schon nach dem zweiten Versuch perfekt im Kasten. Tontechniker Torben nickt der kleinen Chorgemeinschaft zu und gibt ihnen damit zu verstehen, dass es diesmal sehr gut war. Schreiner gibt bei jeder Aufnahme acht, dass möglichst viel von den Kinder zu hören ist. „Je lauter ich aufnehme, desto mehr kann ich mit der Aufnahme machen“. 13 Lieder sind eine ganze Menge und so kam es nicht von ungefähr, dass bei den „Fizzli-Puzzlis“ zum Ende hin die Konzentration auch ein wenig nach ließ.
Gespannt wie Profis nach getaner Arbeit waren auch die Jungs und Mädchen, wie wohl ihre Werke ankommen werden: Und so grübelte der vierjährige Stefan, ob die CD wohl seiner Mama gefallen wird. Mittlerweile weiß er es. Seine Mutter und auch die übrigen Mamas und Papas waren hin und weg. Susanne Rößner erzählt, dass die Eltern am Tag nach der CD-Präsentation total begeistert in den Kindergarten kamen. Beim mehrmaligen Anhören der CD hatten sie natürlich auch versucht, ihre eigenen Kinder „herauszuhören“. Und den meisten von ihnen sei dies auch gelungen.
Gelungen ist auf jeden Fall auch den „Fizzli-Puzzlis“ eines: eine schöne weihnachtliche Überraschung.