Die Reservistenkameradschaft Trossenfurt/Tretzendorf hat am Samstag die ehemalige Bundeswehrkaserne in Ebern besichtigt.
Bei schönstem Sommerwetter erreichten die Reservisten die Baltasar-Neumann-Kaserne am frühen Nachmittag. Hier war das eigene Mitglied Georg Mühlfelder lange Jahre der Kompanie-Feldwebel, landläufig als Spieß bezeichnet.
Oberstabsfeldwebel der Reserve Mühlfelder führte die Delegation aus dem Steigerwald, der sich einige Eltmanner Reservisten angeschlossen hatten, durch das Kasernengelände. Den Höhepunkt der etwa zweistündigen Führung bildete dabei der Besuch des Militärmuseums, das sich in der ehemaligen Kaserne befindet. Besonders interessant fanden die Reservisten die Ausrüstungsgegenstände, Anzüge und Waffen, die man damals vor 25 Jahren bei der Bundeswehr in Gebrauch hatte. Die ehemaligen „Balthasar-Neumann-Kaserne“ wurde im Oktober 1963 in Betrieb genommen und bildete als „Jägerbataillon 101“ und „Panzergrenadier-Bataillon 103“ einen der größten Verbände des II. Korps in der Bundeswehr.
Am 3. 12. 1963 legten 300 Rekruten ihr Gelöbnis in der „Balthasar Neumann–Kaserne“ ab. 1964 erhielt die 5. Kompanie („Schwere Kompanie“) ihren neuen Kanonenjagdpanzer „Marder“ als wichtige Ausrüstung. 1969 besuchte der damalige Bundesverteidigungsminister Helmut Schmidt den Standort Ebern. Am 1. Oktober 1970 wurde das „Panzergrenadierbataillon 101“ in „Jägerbataillon 101“ umbenannt. 1986 feierte das Panzergrenadierbataillon 103 sein 25-jähriges Bestehen mit einem großen Zapfenstreich. Am 17. Dezember 1986 kam der parlamentarische Staatssekretär Würzbach zu Be-such in die Truppe.
Am 17. Juni 1992 wurde das Panzergrenadierbataillon 103 Ebern auf Befehl des Verteidigungsministeriums aufgelöst. Zur Erhaltung der Kameradschaft auch nach Auflösung des ehemaligen Panzergrenadierbataillons 103 wurde am 31. März 1992 der „Kameraden- und Freundeskreis der ehemaligen Eberner Panzergrenadiere 101/103“ gegründet, der heuer sein 25-jähriges Jubiläum feiern konnte. 2004 wurde der Bundeswehrstandort Ebern gänzlich wegrationalisiert.
Als letzte Station der interessanten Besichtigung hatte man die Gastwirtschaft „Zum Stad?l“ mit Biergarten innerhalb des Kasernengeländes ausgewählt, wo die Besuchergruppe noch einkehrte und das Abendessen einnahm. Zum Schluss bedankte sich Gerhard Grübert, Vorsitzender der Reservistenkameradschaft, noch bei allen Teilnehmern der RK Trossenfurt/Tretzendorf für ihre großes Interesse an der Bundeswehr.