Viele Hauseigentümerinnen und Hauseigentümer erhielten in den vergangenen Tagen Post von der Stadt Hofheim. In dem Brief wird ihnen der kostenlose Anschluss an das Glasfaser-Netz angeboten. Interessierte sollen sich über die Internetplattform der Telekom registrieren. Doch nicht alle Hauseigentümerinnen und -eigentümer wurden angeschrieben, was bei manchem Bürger für Verwirrung sorgte. Denn laut dem Schreiben der Stadt werden nur Teilgebiete von Hofheim und seinen Stadtteilen bis November 2026 mit Glasfaser-Hausanschlüssen kostenlos durch den vom Freistaat Bayern geförderten Ausbau versorgt.
Doch was ist mit den Grundstücken, die nicht unter den "geförderten Ausbau" fallen? Hier springt das Unternehmen "GlasfaserPlus" ein. Es wird ab dem Jahr 2025 in Hofheim Glasfaseranschlüsse kostenlos bis ins Haus bauen. Die Stadt Hofheim und GlasfaserPlus haben dazu am Mittwoch eine Erklärung unterzeichnet. In diesem Rahmen werden rund 500 weitere Adressen im Stadtgebiet angeschlossen. GlasfaserPlus ist laut einer Pressemitteilung ein Gemeinschaftsunternehmen der Deutschen Telekom und IFM Investors, einem australischen Fondsverwalter. Home Scooling, Home Office oder Surfen im Internet werden durch das schnelle Glasfaser-Netz erleichtert.
Vertrag als Grundlage für Arbeiten
Interessierte müssen jedoch selbst aktiv werden und ihren Glasfaseranschluss in Verbindung mit einem 24-Monatsvertrag buchen, egal bei welchem Anbieter. Aktuell ist dies nur bei der Deutschen Telekom möglich. Später sollen weitere Provider, wie 1+1 oder Vodafone, dazukommen. Verhandlungen mit entsprechenden Anbietern laufen noch.
Die Firma GlasfaserPlus stellt ihr Netz allen Telekommunikationsanbietern zur Verfügung, um ein Open-Access-Netz anbieten zu können. Bürgerinnen und Bürger haben dann die freie Wahl, bei welchem Unternehmen sie Internet, Telefon oder Fernsehen buchen möchten. GlasfaserPlus wird bis 2028 vier Millionen gigabitfähige Glasfaser-Anschlüsse vor allem im ländlichen Raum bauen.
Die GlasfaserPlus schließt eine Immobilie während der Ausbauphase kostenfrei an, wenn Kundinnen oder Kunden einen Glasfaser-Tarif bei einem Telekommunikationsanbieter abschließen. Die GlasfaserPlus benötigt in diesem Fall lediglich eine Genehmigung, den Anschluss herstellen zu dürfen, weil die Arbeiten dafür auf Privatgrund geschehen.
Die Beauftragung funktioniert folgendermaßen: Kundinnen und Kunden buchen bei einem Telekommunikationsanbieter einen Glasfaser-Tarif. Der wiederum nimmt Kontakt mit der GlasfaserPlus auf und kümmert sich um die Genehmigung und Details. Der Glasfaser-Tarif ist übrigens nicht teurer als der bisherige Tarif, wenn die selbe Internet-Bandbreite (Geschwindigkeit) gebucht wird. Der bisherige Anschluss per Kupferkabel bleibt vorerst bestehen.
Keine Unterschiede beim Ausbau
Bei einer Buchung nach der Ausbauphase, das heißt wenn der letzte Bagger die Baustelle verlassen hat, werden in der Regel Kosten für den Hausanschluss erhoben. Die können rund 800 Euro kosten.
Zusammengefasst gilt es in Hofheim für die Bürgerinnen und Bürger zu beachten, ob man sich mit seiner Adresse im geförderten Ausbaugebiet befindet – dann ist der Glasfaseranschluss grundsätzlich kostenfrei, auch ohne Tarifabschluss. Hier genügt die Anmeldung über www.telekom.de/glasfaser. Befindet man sich mit seiner Adresse im eigenwirtschaftlichen Ausbaugebiet der GlasfaserPlus GmbH, dann ist der Glasfaseranschluss nur dann kostenfrei, wenn ein 24-Monatsvertrag abgeschlossen wird. Beim Glasfaserausbau selbst gibt es keine Unterschiede. Die Anschlüsse werden auf die gleiche Weise gebaut, so Thomas Andreas Hofmann von der Telekom.