Die Herbstsynode des evangelisch-lutherischen Dekanats Rügheim wurde traditionell mit dem Abendmahlsgottesdienst in der Ortskirche eröffnet. Die musikalische Umrahmung lag in den bewährten Händen von Dekanatskantor Matthias Göttemann, der die Orgel spielte. Die Liturgie teilten sich Dekan Jürgen Blechschmidt, die beiden Synodalpräsidenten Gisela Schott und Gerhard Koch sowie Pfarrer Kai Torsten Garben (Westheim/Eschenau), der auch die Predigt hielt.
Pfarrer Garben legte seinen Ausführungen einen Ausschnitt aus dem Epheserbrief zugrunde, der Apostel Paulus zugeschrieben wird. Der Geistliche verglich die dortigen Aussagen von der „Waffenrüstung Gottes“ mit der Ausstattung eines römischen Fußsoldaten der damaligen Zeit. Von „umgürteten Lenden“, von einem „Brustpanzer“, von „Beinschützern“, von einem „Helm als Schutz“ und von einem „Schwert zum Angriff“ ist die Rede.
„Evangelium des Friedens“
Paulus geht es aber nicht um eine blutige Auseinandersetzung, sondern um die geistlichen Waffen gegen die „Angriffe der Finsternis“, wenn es heißt: „Seid umgürtet an eueren Lenden mit Wahrheit und angetan mit dem Panzer der Gerechtigkeit und an den Beinen gestiefelt, bereit einzutreten für das Evangelium des Friedens“.
Auch die Christen seien aufgerufen zur Feindesliebe, sollten keinen „gerechten Krieg“ führen, sondern sich für einen gerechten Frieden einsetzen. Der Prediger sieht aber auch, dass es heutzutage nicht einfach sei, das Evangelium in dieser Welt zu bezeugen, christlichen Glauben zu bekennen und selber keinen Schaden zu nehmen.
Pfarrer Garben schloss mit dem Gedanken, wie die Welt wohl aussehen würde, wenn die Gelder, die nach dem Anschlag auf das World Trade Center für Kriege ausgegeben worden seien, ihren Weg in ein friedliches Miteinander gefunden hätten – es wäre wohl ein Mosaiksteinchen auf dem Weg zum Paradies . . .
Nach dem Gottesdienst versammelte man sich im Martin-Luther-Haus, um den Bericht des Präsidiums und des Dekans zu hören.
Eingangs hieß Blechschmidt die Synodalen willkommen und begrüßte insbesondere Anna Kriesel vom benachbarten Kirchenkreis Hildburghausen/Eisfeld. Sie ist dort als Finanzbuchhalterin bei der Buchungs- und Kassenstelle angestellt.
Um den Flüchtlingen und Asylbewerbern das Einleben zu erleichtern, wurden seitens der Landeskirche Finanzmittel bewilligt, sodass nun eine neue Stelle ausgeschrieben werden kann. Deren zukünftiger Amtsinhaber kümmert sich schwerpunktmäßig um den „Informationsaustausch bei konkreten Anliegen und Hilfeleistungen, vor allem um den Kontakt zu den Asylbewerbern/innen“, um diesen eine Eingliederung zu ermöglichen.
Gerne blickten Dekan und Präsidiumsmitglieder auf die Visitation in Maroldsweisach und Eckartshausen zurück, wo bei der damaligen Schlussveranstaltung Rückmeldungen erfolgten, dass die Visitation von den Beteiligten durchweg als sehr intensiv, positiv und bereichernd erlebt worden sei.
Die derzeitige Stellensituation hat sich nach Einschätzung der Verantwortlichen deutlich verbessert. Seit Anfang August ist Kai Torsten Garben neuer Inhaber der Pfarrstelle Westheim mit Eschenau. Der Versuch, die vakante Pfarrstelle Ermershausen mit Marko Schönbrunn als Vikar zu besetzen, war jedoch nicht erfolgreich. Die Vertretung bleibt deshalb bis auf Weiteres in den Händen von Pfarrer Wolfgang Scheidel (Ditterswind).
Das Jubiläumsjahr 2017
Im Hinblick auf das Reformationsjubiläumsjahr 2017 wurden einige Veranstaltungen benannt, so zum Beispiel das ökumenische Christusfest am Ostermontag sowie ein kirchenkreisweiter Kirchentag in Coburg am Reformationstag, verbunden mit einer „evangelischen Pilgerfahrt“ auf dem Amtsbotenweg von Coburg nach Königsberg mit Zwischenstation in Altenstein.
Im Bereich der Diakonie gab es Erfreuliches zu berichten. Denn der Erweiterungsbau am Therese-Stählin-Haus in Maroldsweisach wurde inzwischen fertiggestellt und eingeweiht. „Dadurch verbessern sich der Handlungsspielraum und die Finanzlage des Diakonischen Werks Haßberge deutlich“, so die Einschätzung des Dekans.
Schließlich lud Blechschmidt noch zu Terminen ein, die in den nächsten Wochen und Monaten auf dem Programm stehen, so zum Beispiel zum Reformationsabend am 31. Oktober in Rügheim, zum Dekanatsfrauentag am 19. November in Ebern und zur Frühjahrssynode im März des kommenden Jahres.
Dieser und alle weiteren Berichte wurden den Synodalen als Geheft übergeben, in dem sie sich zu speziellen Themen informieren können.
Relativ kurz ging die Vorstellung der Jahresrechnung 2015 über die Bühne. Denn hier obliegt den Synodalen keinerlei Entscheidungsbefugnis.