Zum dritten mal sei er jetzt in Haßfurt, dessen Autokennzeichen HAS er als „Herrscher aller Straßen“ bezeichnete und wenn Ostern rum sei, „dann sei der Has furt“. Ihm fiel beim Fahren durch die Stadt besonders die Hebammen-Werkstatt und als „Hammer“ das Einkaufsparadies auf, das auf ihn wirke wie „Klein-Istanbul“. Was ihn aber besonders wundere, dass die „Theres“ in Obertheres noch immer ihren 1200. Geburtstag feiere. „Soll'n se noch 100 Jahr wart, dann müssense nur die 2 auf dem Schild austausch“.
Zu erkennen gaben sich dann die Thereser, denen er aufs Herzlichste zum „Geburtstag“ gratulierte. Als er nach den Wülflingern fragte, meinte er frech: „So schaun die aus, da is besser mer fährt vorbei“. Neugierig fragte er nach, wer sich denn so „Kesselfleischmäßig“ auf der Galerie befinde. Vorne outeten sich spontan die Zeiler, die wohl die Köpfe hängen ließen, weil sie keine Zuckerrübenfabrik mehr hätten. Sie schafften es, den fränkischen „Dreggsagg“ aus seinem musikalischem Konzept zu bringen und dabei über sich selbst zu lachen, denn Zeil-City ginge ab „wie Schmitts Katze“.
Auf die Schippe nahm er natürlich auch die große Politik. Er trauerte seinem Günter Beckstein nach, den der „Horstl“ Seehofer ablöste und bezeichnete die Abwrackprämie als Begrüßungsgeld für den Osten, die aber zu spät kam.
Dazu warnte Michl Müller vor der „Supernanny“ Ursula von der Leyen, denn aus Angst vor ihr bekommen die Deutschen mehr Kinder, sonst stünde sie am Bett. Und Merkels Urlaub sei auch jedes Jahr der Gleiche: Sie trete als „Wallhalla“ von Bayreuth auf und sei in den Fußballstadien zu sehen, mit ihrem „enga Jäckla“, das sie wohl von der Condoleezza Rice abgestaubt hätte. Und als Barbie-Puppe wäre sie ja der Hammer – „Kei Wunder, dass die Jugend das Saufen anfängt“.
Aufregen konnte er sich auch köstlich über Ulla Schmitt, der menschgewordenen Nasenschleimhaut, die ihre Ärzte verteidigt, wenn sie Moorbäder verschreiben, damit sich die Leut' schon mal an die feuchte Erde gewöhnen.
„Yes we can“, der Ausruf der in den USA so viele in den Bann zog, wirkte auch bei den Haßfurtern, die dem fränkischen „Barack Obama“ zum „Dübelabend“ mit Kasten Bier und einer Profiausrüstung folgten. Völlig euphorisch demonstrierte Müller, das Arbeiten mit der Hilti und mit Tränen in den Augen und erläuterte er den ergreifenden Moment, wenn die Umwucht der Mörtelmischmaschine, die erotischste Sache für den Mann wird.
Aber seine Fleischereifachverkäuferin, die Aileen, sein erstes Objekt sexueller Begierde, die hinter der Wursttheke steht und ihm noch heute seine Gelbwurst verabreicht, habe ihm geraten, etwas ruhiger zu werden und nach Santiago de Compostela zu pilgern. Keine Ruhe hätte er da, denn ihn kenne ja jeder.
„Die People of Haßfurt“ und ihre „wonderful“ Freiheitshalle lobte er in vollem Maße und die Gags schienen ihm nicht auszugehen. Jedes seiner Lieder wurde mitgesungen und bejubelt und als das Ende nahte, meinte auch er musikalisch „Na du bist scho' fertig, das kann doch gar nicht sein?“ Damit er aber keine Arbeit habe, kündigte er zwei Zugaben an, denn „wieder naus und wieder nei“ wär zu viel.
Als Beilage lieferte er seinen „Krumbernsalat“. Die Halle bebte und der Beifall der 450 begeisterten Fans wollte nicht enden. Doch das war's noch nicht ganz, denn zum Schluss wurde ihm und dem Publikum als Dessert die heiß geliebte Gelbwurst serviert, zwar nicht von seiner Aileen, aber von Petra Lettang und ihrem Team.