Dass Fördermittel ohne Antrag und Bürokratie gewährt werden, das gibt es eher selten, aber in Zeiten von Corona konnte man schon manche unkonventionelle Lösung erleben. So freute sich jetzt das Bürgernetzwerk "Bürger helfen Bürgern Oberaurach" über eine unerwartete Unterstützung. 2000 Euro kamen über die Initiative "Unser Soziales Bayern" aus dem Staatsministerium für Familie, Arbeit und Soziales.
Bürgermeister Thomas Sechser erhielt den Bescheid aus München und informierte umgehend die Koordinatorin von BhB Anita Amend, die dann die Pilotgruppe des Netzwerks einberief. Dies war gleich Gelegenheit, sich über die Arbeit seit dem Lockdown im März im direkten Gespräch auszutauschen. Sehr erfreut waren die Mitglieder der Pilotgruppe, dass sich im März sehr schnell die Feuerwehren als Dienstleister mit einbrachten und anboten, Einkäufe zu erledigen.
Die Nachbarschaftshilfe funktioniert in der Regel
Auch bei BhB gingen einige mehr Anfragen ein, "aber der große Ansturm war es nicht. Ich hoffe, dass das nicht Ausdruck von Scheu ist, Hilfe anzunehmen, sondern von funktionierenden Familien und Nachbarschaften zeugt – und viele nutzen unser Angebot ja schon länger", so Anita Amend. Besonders dankte sie Mario Pfaff, der sich im Eiltempo um eine Hotline kümmerte und Margit Pickel-Schmidt, die am Telefon Gespräche gegen die Einsamkeit anbot. "Ich bin selbst krank und Risikopatientin, das war meine Möglichkeit, zu helfen", erklärte sie bei einem Zusammentreffen mit den Feuerwehrvertretern aus Oberaurach.
Die Pilotgruppe von BhB beschloss nämlich, den Feuerwehren für ihr Mitwirken jeweils 100 Euro zukommen zu lassen. Die Pilotgruppenmitglieder freuen sich, mit den Feuerwehren einen starken Partner an der Seite zu wissen, der nicht nur technisch bestens ausgerüstet ist, sondern bei dem auch soziales Engagement großgeschrieben wird.
Für den Rest der Fördermittel hat die Pilotgruppe verschiedene Verwendungszwecke diskutiert, die jetzt auf ihre Realisierbarkeit abgeklopft werden.