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Mechenried: Gemeindewerkstatt Riedbach: Lob für Vereine und Kritik am öffentlichen Nahverkehr

Mechenried

Gemeindewerkstatt Riedbach: Lob für Vereine und Kritik am öffentlichen Nahverkehr

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    Gespannt lauschen die Teilnehmenden der Gemeindewerkstatt Riedbach den Erläuterungen der Sprecherin einer der drei Arbeitsgruppen, die die erarbeiten Ideen vorstellte.
    Gespannt lauschen die Teilnehmenden der Gemeindewerkstatt Riedbach den Erläuterungen der Sprecherin einer der drei Arbeitsgruppen, die die erarbeiten Ideen vorstellte. Foto: Werner Mock

    "In Riedbach sind wir sehr zufrieden mit unserer Nahversorgung durch den örtlichen Dorfladen in Kleinsteinach, der auch von den Bürgern der anderen Gemeindeteile sehr gut angenommen wird. Wer dieses Angebot wahrnimmt, hat hier eine gute Möglichkeit einzukaufen, ohne in einen nächst größeren Ort fahren zu müssen", so lautet die einhellige Meinung aller Riedbacher, die am Dienstag ins Bürgerhaus von Mechenried gekommen waren, um neue Projektideen, aber auch Zielvorstellungen und Wünsche zu äußern.

    "Im Herbst 2024 finden in allen sieben Allianzgemeinden separate Gemeindewerkstätten statt und dies ist heute die Vierte", erläuterte Philipp Rustorfer, Geschäftsführer des Planungsbüros (IPU), den Anlass des Treffens. Für Allianzmanager Philipp Lurz hat dabei das Leerstandsmanagement oberste Priorität. Doch Riedbach ist laut ihm, im Gegensatz zu manch anderen Mitgliedsgemeinden, hiervon weniger betroffen. Der Grund: die Nähe zu Schweinfurt.

    Lob für Radweg, Kindergarten und Vereine

    Kerstin Brückner, Projektkoordinatorin der Hofheimer Allianz, wies unter anderem auf die mithilfe der Bürgerinnen und Bürger gestalteten Hefte hin, die mit Dorfgeschichten gefüllt waren. Über 800 Haushalte und 1135 Personen hatten sich daran beteiligt. Auch in Mechenried wurden Arbeitsgruppen gebildet, die ihre Vorschläge und Ideen zur Sprache und aufs Papier brachten, aber auch festhielten, was in Riedbach alles gut läuft.

    Die Teilnehmenden freuen sich beispielsweise über den Radweg von Kleinsteinach nach Mechenried. Nunmehr könnten auch Kindergartenkinder mit dem Rad zum Kindergarten gebracht werden. Lob gab es auch für die hohe Anzahl an Vereinen: Über den Bulldog-Oldtimerfreunden, dem Ferrari Club, dem jüdischen Arbeitskreis bis hin zu den Sportvereinen, werden die unterschiedlichsten Interessen abgedeckt. Zufrieden zeigten sich die Teilnehmenden hinsichtlich des Kindergartens, sowohl baulich als auch pädagogisch. Die Kinderbetreuung sei mittlerweile auf einem guten Niveau, das gelte auch für die Schulkinderbetreuung, sodass Eltern ein breites Angebot vorfinden würden.

    Thema war in den Arbeitsgruppen auch die ärztliche Versorgung. Im Moment hätte die Arztpraxis Heitmann aus Aidhausen eine Niederlassung in Mechenried und böte Sprechstunden an. Deshalb sei die ärztliche Versorgung derzeit gut, die Teilnehmenden wünschten sich dies aber auch in Zukunft. Bezüglich Freizeiteinrichtungen sei im Sommer der Feuerweiher in Kleinmünster ein beliebter Treffpunkt von Alt und Jung, um abends noch einmal baden zu gehen. Hier funktioniere die Betreuung auf ehrenamtlicher Basis. Anerkennung gab es auch für die gut sanierten öffentlichen Gemeindehäuser in Riedbach.

    Verbesserungswünsche beim ÖPNV

    Jedoch gab es auch Bereiche, in denen die Teilnehmenden sich Verbesserungen wünschten, beispielsweise mit Blick auf das Bauplatzangebot in einzelnen Gemeindeteilen, auch wenn insgesamt genügend Bauplätze vorhanden seien. Ein großer Schwachpunkt sei hingegen, dass es kein vernünftiges Wohnungs- und Betreuungsangebot für ältere Mitbürger gibt, die sich selbst nicht mehr versorgen können.

    Philipp Ruhstorfer (links) ergänzt mit Teilnehmenden der Gemeindewerkstatt  die Themenfelder.
    Philipp Ruhstorfer (links) ergänzt mit Teilnehmenden der Gemeindewerkstatt  die Themenfelder. Foto: Werner Mock

    Und auch der öffentliche Nahverkehr ist unzureichend ausgebaut. Es gäbe nur ein paar Busverbindungen, die den Bedarf nicht decken würden, lautet der Tenor. Die Idee mit Callheinz wurde zwar als gut befunden, wäre aber leider Richtung Haßfurt nicht nutzbar. Bemängelt wurde auch, dass der Radweg in Mechenried abrupt endet. Für einige Ortsteile sei es zudem wichtig, die Dorfmitte und deren Dorfplätze zu stärken. Ein weiterer Wunsch war in diesem Zusammenhang auch die Schwerlastfahrzeuge auszugrenzen, da der Straßenaufbau hierfür häufig nicht geeignet sei und bleibende Schäden verursachen würde.

    Ein wichtiges Thema für die Gesamtgemeinde sei auch der Hochwasserschutz. Hierfür wären Rückhalteflächen auszuweisen. Ebenso wurde der Glasfaserausbau als ausbaufähig bezeichnet. Die Digitalisierung und der Breitbandnetzausbau hinke teilweise in einigen Dörfern hinterher. So sei der Empfang zwischen Uchenhofen und Mechenried schlecht. Bedauert wurde, dass die Gastronomie rückläufig sei. Mit einer einheitlichen Computerplattform als Grundlage sollen künftig Informationen über Leerstände, Wohnraumvermietungen und Ferienwohnungen einsehbar sein. Und auch E-Mobilität war Thema, da es keine Möglichkeit gäbe, sein Fahrzeug aufzuladen.

    Einrichtung eines Jugendraumes

    Als ein konkretes Projekt wurde das "Triebel-Haus" in Kleinsteinach benannt, das die Gemeinde gekauft hätte und in dessen Erdgeschoss der Dorfladen untergebracht sei. Hier ging es um eine Erweiterung der Dorfladenräume. Auch gab es die Idee, das Kaffeeangebot mit einer kleinen Freiterrasse besser zu nutzen. Zudem könnten im Haus auch Jugendräume untergebracht werden, da junge Menschen momentan keine vernünftige Bleibe hätten. In diesem Zusammenhang entstand auch die Idee einen Gastronomieraum einzurichten, der angemietet werden könnte und dessen Versorgung (Bewirtschaftung) vom Dorfladen aus erfolgt. Ein weiterer Vorschlag war, dort auch das Archiv von Frau Kappner unterzubringen, da das gesamte jüdische Archivmaterial momentan ungenutzt im Landratsamt lagern soll.

    Die Arbeitsgruppen schlugen auch vor, Gewerbeflächen anzubieten, um eine Ansiedelung Gewerbetreibender zu ermöglichen.  Vermisst wird die Dorflinde in Kleinsteinach, die vor einigen Jahren gefällt wurde und durch eine Neupflanzung ersetzt werden sollte. Das Leitungsteam und Bürgermeister Bernd Fischer bedankten sich zum Abschluss für die ausgesprochen rege Mitarbeit und die genannten Ideen.

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