Happertshausen (gb) Es war ein stolzes Ereignis für Happertshausen, als Pfarrer Norbert Reinwand der renovierten "Budn" den Segen spendete. Er gratulierte den Happertshäusern zu dem Schmuckstück, das die Budn jetzt darstelle und er freute sich, dass dieses schöne Werk neben der Kirche stehe.
Vom hässlichen Entlein zum stolzen Schwan habe sich die alte Schule gemausert, so Bürgermeister Dieter Möhring. Dazu gratuliere er auch im Namen des Gemeinderates, der sich vollzählig zu dieser Feier eingefunden hatte. Er sei froh, dass im Haushalt der Gemeinde Mittel eingestellt worden seien, die mit dazu beitrugen, dass das Werk so gelungen sei. In Nassach das kleine Jugendheim, in Kerbfeld das Gerätehaus der Feuerwehr und jetzt in Happertshausen die Budn seien aber auch Zeichen dafür, dass sich die Bürger mit ihrer Arbeit und ihrem Fließ einbringen, wenn es um die Allgemeinheit gehe. Darauf sei er und der gesamte Gemeinderat stolz.
Immer wenn man zur Baustelle gekommen sei, habe man gesehen, wie kreative die Leute waren und welch ein Potenzial an freiwilliger Leistung gepaart mit einer riesigen Begeisterung es im Ort gebe, so Möhring weiter.
Das geschmackvolle äußere Fachwerk erzählt von der Geschichte der ehemaligen Schule, die heute das Jugendzentrum des Ortes beherbergt. Gleichsam als Kontrapunkt zum altehrwürdigen Gebälk wurde das Innenleben des Gebäudes mit einem modernen Ambiente in hellen freundlichen Räumen ausgestattet. Natürlich fehlt die für Veranstaltungen notwendige Küche ebenso wenig wie die sanitären Einrichtungen.
Ein rundum gelungenes Werk. Gelingen konnte es aber nur, weil fast alle Bewohner des Ortes die Erneuerung "ihrer Budn", ob durch freiwillige Arbeit, durch Geldspenden oder Naturalien für die Brotzeit, unterstützten, wie Werner Friedrich erklärte, als er den Werdegang der "Budn" noch einmal in die Erinnerung zurückrief. Höhen und Tiefen habe man seit 1985 erlebt, immer wieder habe man Wünsche zurückstellen müssen, weil die nötigen Mittel fehlten.
Um so glücklicher sei man jetzt, dass die Renovierung der Fassade und die Umgestaltung des Inneren, so prächtig gelungen sei. Neben der stattlichen Anzahl von 1800 geleisteten Arbeitsstunden, habe man seit 1985 noch mehr als 50 000 Euro aus eigenen Mitteln aufgebracht. Dank gebühre aber auch der Gemeinde, denn sie habe unter anderem die Kosten für die Putzarbeiten und die Materialien für die Dacheindeckung übernommen. Dank sagte der Redner aber auch denen, die damals, als die Budn ihren 15. Geburtstag feierte, Fenster für das Gebäude spendiert hatten.
Der Festredner entledigte sich dann zusammen mit dem Vorsitzenden der "Budn" Andreas Böhm und dessen Stellvertreter Robin Grünewald einer Ehernpflicht, indem sie engagierte Helfer, die dem "Budnalter" längst entwachsen sind, besonders für ihren Einsatz ehrten.
Es waren dies Udo Klarmann, Rüdi Brückner, Heinrich Grünewald, Erhard Brücher und Ludwig Willner Sie alle erhielten einen "vergoldeten" Hammer, der auf ein Ehrenschild montiert war.
Die größte Ehre wurde jedoch Gerhard Böhm zuteil, denn er half praktisch jeden Tag auf der Baustelle mit, wie Werner Friedrich anerkennend erwähne. Neben dem goldenen Hammer auf seinem Ehrenschild noch ein vergoldeter Malerpinsel montiert, der dafür stand, dass der Geehrte die meisten Malerarbeiten erledigte.
Zudem erhielt Böhm noch einen Geschenkkorb. Nach dem offiziellen Teil konnten die Besucher die "Budn" von innen und außen besichtigen und die angebotenen Spezialitäten genießen.