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HASSBERGKREIS: Gigaliner auf immer mehr Straßen

HASSBERGKREIS

Gigaliner auf immer mehr Straßen

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    Sind Sie schon einem der umstrittenen „Giganten der Straße“ auf der Maintalautobahn im Landkreis Haßberge begegnet? In jüngster Zeit ist es etwas ruhiger geworden um die umstrittenen Gigaliner. Damit werden gemeinhin Lang-Lkw umschrieben, die eine maximale Länge von 25,25 Metern haben dürfen. Die bisherige Länge von Sattelschleppern beträgt höchstens 16,50 Meter, die von Lastwagen mit Anhänger 18,75 Meter. Diese Riesenlaster dürfen im Feldversuch auch über die A 70 und über die angeschlossenen Umleitungsstrecken auf der B 26 brettern, wenn es die Verkehrssituation erforderlich macht.

    Seit Mittwoch ist die Änderungsverordnung in Kraft, die es ermöglicht, den seit 2012 laufenden Feldversuch um weitere Strecken zu erweitern. Der bundesweite Feldversuch mit Lang-Lkw ist Teil des sogenannten Aktionsplans Güterverkehr und Logistik. Damit sollen die Chancen und Risiken dieser Riesen-Lkw in der Praxis untersucht werden.

    Nach der am Mittwoch in Kraft getretenen dritten Änderungsverordnung hat das Positivnetz der für den Betrieb mit Gigalinern freigegebenen Straßen nun insgesamt eine Länge von rund 9300 Kilometern, etwa drei Viertel davon (über 6800 Kilometer) sind Autobahnen. Dies entspricht über der Hälfte des gesamten Autobahnnetzes in Deutschland und spiegelt nahezu das gesamte BAB-Netz der sieben am Feldversuch beteiligten Bundesländer wider.

    Die Länder Bayern, Hamburg, Hessen, Niedersachsen, Sachsen, Schleswig-Holstein und Thüringen machen vollständig beim Feldversuch mit. In diesen Ländern darf der verlängerte Sattelauflieger mit 17,80 Metern das gesamte Straßennetz befahren. Bremen hat seit der zweiten Änderungs-Verordnung sein Autobahnnetz freigegeben. Mecklenburg-Vorpommern hat einzelne Abschnitte zum Befahren mit Lang-Lkw freigegeben. Daneben existieren noch einzelne Lückenschlüsse über das Bundesautobahnnetz in Baden-Württemberg und Sachsen-Anhalt. Hier dürfen die Lang-Lkw, wie auch in Bremen, die Autobahnen allerdings nicht verlassen, es sei denn, sie koppeln zuvor auf einen StVZO-konformen Lkw um.

    Derzeit haben sich 26 Unternehmen mit 52 Fahrzeugen bei der Bundesanstalt für Straßenwesen (BASt) für den Feldversuch registrieren lassen. Es gibt allerdings keine Obergrenze, wie viele Gigaliner an dem Versuch teilnehmen dürfen. An die Fahrer der Lang-Lkw werden besondere Anforderungen gestellt. Sie müssen mindestens fünf Jahre ununterbrochen im Besitz der Fahrerlaubnis CE sein. Zudem benötigen sie fünf Jahre Berufserfahrung im gewerblichen Straßengüter- oder Werkverkehr.

    Interessant ist der Umstand, dass Gigaliner auf Autobahnen nicht überholen dürfen. Generell ist ihnen nur gestattet, Fahrzeuge zu überholen, die nicht schneller als 25 km/h fahren können oder dürfen.

    Die Teststrecken beschränken sich nicht nur auf Autobahnen. Auch bestimmte Zubringerstrecken sind vorgesehen. Kritikern wird es mulmig bei dem Gedanken, dass die umstrittenen Lang-Lkw auf immer mehr bayerischen Straßen rollen sollen. Es werde versucht, auf Schleichwegen den Gigalinern das Befahren aller Straßen zu ermöglichen. Man rechnet nicht damit, dass die Lang-Lkw jemals wieder aus dem Verkehr gezogen würden, wenn sie erst einmal angeschafft sind. Schon jetzt richte ein Lastwagen bis zu 60 000 Mal mehr Straßenschäden an als ein Pkw.

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