Einen musikalischen Traum zauberten die Chorklassen der 6. Jahrgangsstufe der „Wallburg-Realschule“ Eltmann mit dem afrikanischen Musical „Tuishi pamoja“ auf die Bühne und boten dabei in ihren Tierrollen ein grandioses und farbenprächtiges Bild. Das große Gemeinschaftswerk von 40 Darstellern und Sängern sowie 20 Tänzern erzählte dabei die Geschichte über Vorurteile und Freundschaft in der afrikanischen Savanne und zog auch die vielen Zuschauer bei drei Vorstellungen in seinen Bann.
Der Vorhang ging auf und schon war man unter den Klängen der Trommeln in der afrikanischen Steppe, der Heimat der langhalsigen Giraffen und der gedrungenen Zebras. Diese hörte man mit dem Song „Was gibt es Schöneres auf der Welt. Das ist, was uns gefällt.“ Auch die Giraffen stimmten ihren Song an „Manchmal wird es schön, ganz allein zu sein“. Sie haben dort die gleichen Feinde und ähnliche Sorgen. Trotzdem gehen sich die unterschiedlichen Tiere aus dem Weg. Die Herden leben seit Jahren nebeneinander, aber denkt ihr sie würden miteinander reden? Machen Streifen wirklich doof? Und stimmt es, dass man mit langhalsigen Tieren sowieso nicht vernünftig reden kann?“ All das sind wichtige Fragen für das Giraffenkind „Raffi“ und das kleine Zebra „Zea“.
Nach einem großartig inszenierten Löwenangriff mit Tanzdarbietung wird aber dann die junge Giraffe „Raffi“ (Lukas Fink) von ihrer Herde getrennt, ist plötzlich alleine ohne Freunde und fürchtet sich im Dunkeln. „In der Nacht bin ich so allein, hab nur Angst vorm Sterben. Ist denn keiner, der mich hört oder trösten kann. Ich wünsche mir, ich könnte bei euch sein“ lautete der Song der kleinen Giraffe, begleitet vom Chor. Auch Zebra Zea (Alicia Schulz) sitzt in seiner Ecke, aber sie liebt die Dunkelheit, schleicht von ihren Verwandten weg, um die Geräusche der Nacht zu hören. Als sie aufeinandertreffen, können sie sich erst gar nicht leiden. Beide beäugen sich mit Misstrauen oder den „doofen Streifen“ beim einen oder dem „komisch langen Hals“ beim anderen. Beide wollen nichts miteinander zu tun haben und sind noch fest in den anerzogenen Vorurteilen verhaftet. „Ein Zebra ist wirklich das Letzte, was ich um Unterstützung bitten würde“, meint Giraffe Raffi – „Ich komme allein klar“ sagt das Zebra Zea.
Erst ein zweiter Löwenangriff befreit sie dann anscheinend von der Macht ihrer Sippe und bewirkt ausnahmsweise etwas Gutes. Trotzdem bedarf es noch der pfiffigen „Erdmännchen“ (Greta Schwemmlein, Leonie Trützel und Lea Fuchs), die teilweise als neutrale Beobachter oder Fragesteller die beiden zusammenbringen wollen. „Ob Punkte oder Streifen besser sind, ist doch doof“, meinen sie. „Egal ob gepunktet oder gestreift und besser zu zweit als allein und Freunde werden.“
Im Musical dauert es dann auch nicht so lange wie bei Menschen. Raffi und Zea werfen alle Vorurteile und Gewohnheiten über den Haufen und werden Freunde, obwohl einer gestreift ist und der andere Punkte auf seinem Fell hat. Und am Schluss schaffen es beide, auch ihre Herden davon zu überzeugen, dass es besser ist, eine Gemeinschaft einzugehen. So beschlossen alle Zebras und Giraffen am Schluss, freundschaftlich miteinander zu leben.
Dies kam dann auch in den beiden Songs „Tuishi pamoja“, das aus dem afrikanischen Swahili übersetzt „Wir wollen zusammen leben“ bedeutet und dem Schlusslied „wir sind Freunde“ zum Ausdruck.
Die Chorklassen aus dem 6. Jahrgang trugen die Lieder und Songs sehr temporeich und engagiert vor und die afrikanisch-groovige Musik lud direkt zum Mitmachen und Bewegen ein.
Die Beifallsstürme der vielen Besucher waren der Lohn für die kleinen Künstler, die in ihren Rollen schauspielerisches Talent zeigten und auch ihre Lieder und Tänze sehr ausdrucksstark darboten. Man spürte ihnen dabei an, dass sie sich in ihren tollen Tierkostümen sehr wohlfühlten und mit großer Begeisterung auf der Bühne standen.
Die Kostüme der Tiere, aber auch das Bühnenbild, waren unter der Leitung von Elke Barnickel und Constanze Büller sowie der Mitarbeit der Schüler aus dem Wahlfach „Bühnenbild“ ein besonderer Blickpunkt und standen anderen größeren Aufführungen mit Tierdarstellern keinesfalls nach. Dazu sorgte auch das Technikteam mit Werner Steger und Michael Pscherer für besondere Licht- und Toneffekte.
Viele Besucher hielten es schon für erstaunlich, zu was Schüler der 6. Jahrgangsstufe fähig sind und welche Talente in ihnen schlummern. Bei den Musiklehrern Sebastian Franz und Gabriele Sohmer lag die Hauptverantwortung. Sebastian Franz gestand ein, dass man praktisch ein Dreivierteljahr daran gearbeitet habe. „Zum Glück haben wir in den Chorklassen mehr Stunden und können deswegen auch die Musikstunden dazu verwenden. Aber in den letzten Wochen haben wir auch zwei Nachmittage zusätzlich eingeplant und die Tage vor der Aufführung waren wir praktisch den ganzen Tag beim Proben.“ Die schwierigste Aufgabe sei es allerdings gewesen, den Rahmen zu schaffen, Rollen und musikalische Darbietungen zu bündeln, sowie die Schüler zu motivieren, vor allem, wenn es auch einmal „Löcher“ gab. „Aber diese beiden Klassen haben super mitgezogen und waren mit Begeisterung bei der Sache. Deswegen haben sie ein großes Lob für ihre erstaunliche Leistung verdient.“
Genau das spürte man auch in den Aussagen einiger Hauptdarsteller. Vor allem gefiel ihnen auch die Tiergeschichte, die auch nachdenklich mache. „Die Löwen haben uns vertrieben und ausgerechnet die Erdmännchen haben uns geholfen mit ihrem Fazit, dass es besser ist zu zweien als allein.“
Alicia Schulz (Zebra Zea) meinte: „Mir haben das Singen und auch meine Solos am meisten Spaß gemacht“. Und auch Lukas Fink ( Giraffe Raffi) machte seine Sache ganz toll. Auch er hatte Spaß an seiner Rolle und den Songs. „Wir hatten ja einen Textband und lernten damit unsere Texte. Dann hat unser Lehrer Sebastian Franz die Melodien vorgesungen und so gingen sie uns schnell ins Ohr.“
Auch die pfiffigen Erdmännchen gingen in ihren Rollen auf, die kleine Giraffe und das Zebrakind zusammenzubringen: Greta Schwemmlein als „Schlaumeierin“, Leonie Trützel als „Besserwisserin“ und Lea Fuchs als „Fragenstellerin“.
Die Mitwirkenden
Giraffe Raffi: Lukas Fink, Noah Hildenbrand.
Zebra Zea: Alicia Schulz und Carina Jedlithschka.
Erdmännchen Moja: Linnea Krug, Greta Schwemmlein und Luca Maarschalt.
Mbili: Leonie Trützel, LucasSchirmer
Tatu: Lea Fuchs, Marie Jäger.
Giraffenmama: Sophia Wittig, Alissa Rohde.
Zebrapapa: Jonas Brech, Jacky Weinhold.
Giraffen: Mariam Tevzadze, Theresa Klug, Manuela Schulz, Antonia Roppelt, Lara Harzmann, Sofia Kamm, Leonie Strätz, Milena Kröll, Linda Scharting, Jennifer Klarmann.
Zebras: Jenny Worm, Felix Engel, Jonas Pfaff, Nora Diem und Lena Raab.
Traumgeister: Leonie Fischer, Alicia Burger, Melissa Houser, Xenia Schutegow, Selina Ehrle, Lena Raab und Sophia Stappenbacher.
Erzähler: Dominik Bräutigam.
Löwen: Mädchen der Chorklasse 5a.