"Jedes Jahr verabschieden wir Schüler am Ende ihrer Schulzeit in ihren neuen Lebensabschnitt. Aber bei euch ist es etwas ganz Besonderes: Kein Abschluss-Jahrgang konnte bisher auf über ein Jahr Pandemie zurückblicken. Das ist etwas Außergewöhnliches und umso erfreulicher ist es, dass die Pandemie sich bei keinem von euch nachteilig auf die Berufswahl ausgewirkt hat." Dies betonte Rektor Raimund Willert von der "Georg-Göpfert-Mittelschule" bei den zwei Abschlussfeiern, bei denen 75 Schülerinnen und Schülern die Abschlusszeugnisse überreicht wurden.
Willert stellte zwei Schlagworte in den Mittelpunkt: Zuversicht und Zusammenhalt. Er unterstrich dies mit dem Satz von G. Barry "der Grund, warum Vögel fliegen können und wir nicht, ist der, dass sie voller Zuversicht sind und wer zuversichtlich ist, dem wachsen Flügel."
Bei Zuversicht gehe es nicht um die naive Hoffnung, dass am Ende irgendwie alles gut werde, um die rosarote Brille oder den blinden Optimismus. Blinder Optimismus wäre es zu glauben, das COVID-Virus würde wieder verschwinden. Zuversicht bedeute, dass wir fest daran glauben, wieder ein normales Leben führen zu können, weil wir einen Weg finden, mit dem Virus und den Gegebenheiten zu leben.
Zuversicht und Zusammenhalt
Blinder Optimismus sei es auch zu glauben, am Ende werde alles toll: Jeder wird einen tollen Job haben und viel Geld verdienen, irgendwie wird das schon. Man müsse sich auch eingestehen, dass es schwierig werden kann. Es gehe nicht darum, Schwierigkeiten auszublenden, sondern darum ihnen standzuhalten. "Zuversicht heißt Spielräume finden, auch wenn es nicht optimal läuft. Wir haben alle Träume und die wichtigste Triebkraft für die Verwirklichung unserer Träume ist die Zuversicht", gab Rektor Willert mit auf den Weg.
Elternbeiratsvorsitzender Frank Hemmerich nannte Homeschooling ein Zauberwort, das nicht einfach war. Aber alle hätten die Prüfungen unter erschwerten Bedingungen bestanden und dabei tolle Resultate erzielt.
25 Schüler mit Mittlerer Reife
25 Schülerinnen und Schüler erhielten das Abschlusszeugnis zur "Mittleren Reife". Von ihnen besuchen sechs eine weiterführende Schule, 16 gehen in eine betriebliche Ausbildung mit den Schwerpunkten Büroberufe sowie industrielle Elektro- und Metallberufe und vier beginnen eine Ausbildung an einer Berufsfachschule als Pflegekraft, Erzieher, Technischer Assistent Informatik sowie Ernährung und Versorgung.
Den besten "Mittleren Abschluss" erreichten Saskia Geheb aus Eltmann und Jan Pfister aus Kirchaich (Notendurchschnitt 1,67), auf den weiteren Plätzen folgten Jakob Ebing, Dippach; Nico Maier, Sand sowie Ann-Sophie Greul, Breitbrunn-Hermannsberg mit jeweils 1,89. Preise für die besten Leistungen in den einzelnen Fächern erhielten Saskia Geheb, Eltmann (Deutsch); Jakob Ebing, Dippach (Mathematik); India Museljic, Sand (Englisch); Leon Ankenbrand, Trossenfurt (AWT-Wirtschaft); Ben Melber, Eltmann (AWT-Technik) und Sina Ankenbrand, Stettfeld und Saskia Geheb (AWT-Soziales).
Gute Perspektiven
Den "Qualifizierenden Mittelschulabschluss" erreichten 50 Schüler und Schülerinnen der Klassen 9A und 9 G. Schulbeste wurde dabei Nele Müller, Theinheim (Notendurchschnitt 2,2), gefolgt von Kevin Then, Weisbrunn und Lina Hemmerich aus Eltmann. Nele Müller sprach sich lobend über die Betriebspraktika aus: "Ich habe es beim Hausarzt gemacht und danach wusste ich, dass ich Arzthelferin werden will und ich begann meine Ausbildung zur medizinischen Fachangestellten bei einem Augenarzt."
Von der Regelklasse haben sich neun Schülerinnen und Schüler dazu entschlossen, eine weiterführende Schule wie den M-Zug oder die Wirtschaftsschule zu besuchen. 28 gehen in eine betriebliche Ausbildung und acht beginnen eine Ausbildung an einer Berufsfachschule. Sechs Absolventen besuchen das Berufsvorbereitungsjahr, um sich zu orientieren oder noch im Herbst eine Ausbildung zu erreichen. Wie Berufsberater Peter Stretz anmerkte, sei der Ausbildungsmarkt durch die Pandemie zum Glück nicht beschädigt worden und es böten sich den Schulabgängern nach wie vor gute Perspektiven.
Für die besten Leistungen in den einzelnen Fächern wurden ausgezeichnet: Lina Hemmerich, Eltmann (Deutsch); Julian Achtziger, Theinheim (Mathematik und AWT-Technik); Efe Avci, Oberschleichach (Englisch und AWT-Wirtschaft) sowie Bjarne Dölker, Zeil (AWT-Soziales.)
