Seit 1. Oktober 2015 leitet Julia Hünemörder im Landkreis Haßberge das Projekt „Bildung integriert“, heißt es in einer Pressemitteilung. Ihre Aufgabe sei es, die Bildungslandschaft für alle Bürgerinnen und Bürger transparenter und zugänglicher zu gestalten. Nach eineinhalb Jahren sei es für Julia Hünemörder an der Zeit, eine Zwischenbilanz zu ziehen.

Weiter heißt es: Der Landkreis Haßberge habe im Herbst 2015 vom Bundesministerium für Bildung und Forschung eine dreijährige Förderzusage erhalten. Das Projekt werde aus Mitteln des Europäischen Sozialfonds finanziert.
Ein wichtiger Ansatzpunkt zur Gestaltung der kommunalen Bildungslandschaft sei der Aufbau eines strategischen Bildungsmonitorings und Bildungsmanagements. Julia Hünemörder habe die Erfahrung gemacht, dass sich darunter nur wenige Menschen etwas Konkretes vorstellen können: „Ganz gleich, ob im beruflichen oder im privaten Umfeld – ich darf mein Aufgabenfeld häufig erklären, weil es für die meisten Menschen einfach nicht greifbar ist.“
Im Bildungsmanagement gehe es vor allem darum, einen regen Austausch mit und zwischen den Bildungseinrichtungen vor Ort zu fördern. Dafür würden bei Bedarf thematische Treffen organisiert sowie Schwerpunkte und Ziele für gemeinsames Handeln gesetzt.
Ein weiteres wichtiges Anliegen von Julia Hünemörder sei es, die Bildungsangebote für die Bürgerinnen und Bürger übersichtlicher und transparenter zu gestalten. So sei beispielsweise das Bildungsportal des Landkreises Haßberge entstanden, das online unter www.bildungsportalhassberge.de zu finden sei.
Das Bildungsportal gebe einen Überblick über die Bandbreite der im Bildungsbereich des Landkreises Haßberge vorhandenen Einrichtungen, Angebote und Aktivitäten. „Durch die Bündelung der Information profitieren nicht nur die Anbieter, es profitiert vor allem auch die Bevölkerung“, so Julia Hünemörder.
„Durch die Bündelung der Information profitieren nicht nur die Anbieter, es profitiert vor allem auch die Bevölkerung.“
Julia Hünemörder, Projektleiterin
Unter Bildungsmonitoring verstehe man den kontinuierlichen und systematischen Prozess der Erfassung, Auswertung und Darstellung von Daten, die Aussagen zur Bildungssituation und Bildungsqualität im Landkreis Haßberge erlaubten. „Anhand von Zahlen lässt sich das kommunale Bildungswesen differenziert analysieren. Das ist die Grundlage dafür, politische Entscheidungen vorzubereiten und sie der Öffentlichkeit zu vermitteln“, erklärt die Projektleiterin. „Mit einer soliden Faktengrundlage ist Bildung besser steuerbar.“
Doch nicht nur politische Entscheidungsträger profitierten von Julia Hünemörders Arbeit, sondern zum Beispiel auch Schülerinnen und Schüler und unsere Betriebe. Dies zeige sie anhand ihres aktuellen Vorhabens auf, an den Mittel- und Realschulen sowie an den Gymnasien eine zweite Umfrage zum Thema Berufsorientierung durchzuführen. „Im Mittelpunkt stehen die Fragen, wie sich unsere Jugendlichen auf den Übergang ins Berufsleben vorbereitet fühlen, welche Angebote sie zur Vorbereitung nutzen und was sie sich wünschen.

Die Ergebnisse können dann aufzeigen, was bereits gut läuft und was vielleicht noch verbessert werden kann“, so Julia Hünemörder, die dankbar sei für die große Unterstützung seitens des Schulamtes und der Schulen. „Ohne deren Offenheit wäre diese Umfrage nicht möglich.“
Zur Halbzeit des Projektes zählt Julia Hünemörder auf, was in den vergangenen eineinhalb Jahren alles gelaufen sei. Eine erste Schüler-Befragung habe so spannende Ergebnisse geliefert, dass aktuell eine zweite Umfrage durchgeführt werde. Nach dem „Faktencheck Bildung 2015“ (eine Broschüre über die Bildungslandschaft im Landkreis) werde Ende April dieses Jahres eine zweite Ausgabe erscheinen.
Das Bildungsportal Haßberge sei mit Unterstützung des Regionalmanagements, des Schulamtes und vieler weiterer Bildungspartner Ende November 2016 online gegangen. Angesichts der hohen Zuwanderung in den Landkreis durch Flüchtlinge sei in Zusammenarbeit mit dem Regionalmanagement und dem Amt für Soziales und Senioren das Bundesprojekt „Kommunale Koordinierung der Bildungsangebote für Neuzugewanderte“ (Leitung Nelson Müller) an Land gezogen worden. Zudem liefen die Planungen für die erste Bildungskonferenz im Landkreis Haßberge auf Hochtouren.
„Übergang – Schule – Beruf“, so lautet das Thema am 23. September in Zeil. Gerade dieses Thema habe sich Julia Hünemörder – auch im Hinblick auf die Fachkräftesicherung – zum Schwerpunktthema erklärt. Für die kommenden eineinhalb Jahre strebe sie daher an, ein nachhaltiges Übergangsmanagement mit dem Schwerpunkt „Übergang – Schule – Beruf“ zu schaffen.
Julia Hünemörder Julia Hünemörder ist 30 Jahre alt und stammt aus Mecklenburg. Vor vier Jahren zog sie in den Landkreis Haßberge. Zuvor hatte sie in Hamburg und Berlin gelebt. Die Leiterin des Projektes „Bildung integriert“ ist studierte Erwachsenenbildnerin mit einer Zusatzausbildung in der tiergestützten Pädagogik und in der systematischen Beratung.