Sechs Stuten und einen Hengst hat der Tierschützer auf seinem Gnadenhof untergebracht. Dabei kann Schäfer gar nicht reiten. Dennoch hält er sich mittlerweile 48 Pferde. Nicht um sie zu züchten oder auf ihnen zu reiten, sondern um ihnen ein anständiges Leben zu geben. Neu dabei sind die sieben Pferde von Schloss Ditfurth. Der Hengst ist zwölf Jahre alt, die Stuten sind zwischen 15 und 21.
Obwohl die edlen Araber-Pferde gute Gene haben, wurden sie noch nie geritten. Und das werden sie auch in Zukunft nicht mehr. Stattdessen warten große Wiesen und bald auch ein ganz neuer Stall auf sie, wie Mathias Schäfer erklärt: „Bisher sind die Pferde in einem Übergangsstall untergebracht. Wenn es dann im Frühjahr auf die Wiese geht, wird ein neuer Stall gebaut, wo sie dann im nächsten Winter einziehen.“
Schwierig zu vermitteln
Gemeinsam mit Amtstierärztin Susanne Greiner-Fischer hatte Mathias Schäfer die letzten sieben noch nicht vermittelten Pferde am Mittwoch abgeholt. Sie waren bisher noch nicht verkauft, da sie einerseits die ältesten Pferde Ditfurths sind und zudem nur als Herde zu vermitteln waren.
2000 Euro hat Schäfer für die sieben Pferde bezahlt, hinzu kommen etwa 8000 Euro für eine Untersuchung beim Tierarzt. Monatlich kostet den Unternehmer jedes Pferd etwa 100 Euro. Hinzu kommen die Kosten für drei Angestellte, die sich täglich um die fast 50 alten Pferde kümmern.
Eine Burgruine mit noch intaktem Gehöft und 30 Hektar Land hat sich Schäfer für die alten Pferde zugelegt. Gemeinsam mit seiner Lebensgefährtin finanziert er seinen „Stolzenberger Hof“ aus eigener Tasche. Spenden für seinen Pferde-Gnadenhof nimmt der 42-jährige Pfälzer deshalb gerne an.
Seit gut fünf Jahren kümmert er sich um vernachlässigte Pferde. „Keiner war für die Tiere da und wo sollten sie dann hin? Ich bewahre sie davor geschlachtet oder erschossen zu werden“, sagt Schäfer.
Unterstützt wird er bei der Spendensuche von Andrea Klein vom Asil-Araber-Gestüt in Elversberg (Saarland). Klein hofft, dass einige der Pferde Paten finden, vielleicht ja auch aus dem Haßbergkreis.
Jetzt sind die Pferde von Schloss Ditfurth jedenfalls gut untergebracht. Die lange Geschichte der Oberthereser Tiertragödie hat damit ein glückliches Ende gefunden.