Der Weltladen-Dachverband startet gemeinsam mit der bundesweiten Fair-Handels-Beratung und dem Forum Fairer Handel zum 1. Juli die aktion #fairwertsteuer. Sie zielt darauf ab, die Mehrwertsteuer-Absenkung nicht an die Kunden weiterzugeben, sondern an Fair-Handels-Produzenten im Globalen Süden. Auch der Weltladen in Haßfurt beteiligt sich an dieser Aktion, schreibt Michaela Selig vom Weltladen in einer Pressemitteilung.
„Die Produzenten in Afrika, Asien und Lateinamerika sind besonders stark von den Auswirkungen der Corona-Krise betroffen. Viele von ihnen können wegen der Ausgangssperren derzeit nicht in ihren Werkstätten und auf den Feldern arbeiten, sie erhalten kein Material, fertig produzierte Ware kann teilweise nicht verschifft werden und der Verkauf im Inland ist zum Erliegen gekommen“, wird Steffen Weber, Geschäftsführer des Weltladen-Dachverbandes, zitiert. Gleichzeitig könnten diese Produzenten laut Weber am wenigsten mit staatlicher Unterstützung rechnen.
Wichtiger Beitrag für die Handelspartner
„Für uns als Welt-Laden Haßfurt war schnell klar, dass wir uns an der Aktion #fairwertsteuer beteiligen werden“, erklärt Michaela Selig. „So können wir die Produzenten stärken, damit sie und ihre Organisationen die Krise hoffentlich gut überstehen.“ Die Mehrwertsteuer-Absenkung mache nach Angaben des Welt-Laden Haßfurt bei Einkäufen in Weltläden in der Regel nur wenige Cent aus. In der Summe könne im Laufe eines halben Jahres jedoch ein nennenswerter Betrag generiert werden, der für Handelspartner im Süden einen wichtigen Beitrag zur Stabilisierung ihrer Organisationen leisten kann. Der Weltladen-Dachverband geht von einer breiten Beteiligung der bundesweit rund 900 Weltläden aus.
Gleichzeitig ruft der Weltladen-Dachverband zum Einkauf in Weltläden auf. Der Faire Handel der Weltläden trage unter anderem durch höhere Erlöse für die Produzenten sowie Beratung und weitere Leistungen dazu bei, die Organisationen der Handelspartner zu stärken. Gerade in dieser Zeit seien verlässliche Einnahmen von besonderer Bedeutung für die Produzenten, schließt die Mitteilung.