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HASSFURT: Haßfurter Meefest ist tot

HASSFURT

Haßfurter Meefest ist tot

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    Im Jahr 2000 fand das erste Haßfurter Meefest statt. Vierzehn Jahre später ist es nach seiner 15. Auflage verstorben. Das Meefest-Team hat sich dieser Tage aufgelöst, das war das endgültige Aus für diese Großveranstaltung in der Kreisstadt.

    „Ich hatte gehofft, dass das Fest 2015 noch einmal stattfindet. Für nächstes Jahr hätte man sich dann zusammensetzen und vielleicht etwas Neues ausdenken können“, wurde auch Bürgermeister Günther Werner von der Entwicklung überrascht. Dabei war doch erst 2013 ein neues Konzept erarbeitet worden, das noch besser auf die Wünsche der Besucher abgestimmt war, wie damals vollmundig angekündigt worden war.

    Unter nicht unerheblichen Geburtswehen war das Fest dereinst mit Unterstützung durch die Stadt ins Leben gerufen worden, um die große Zahl an Vereinsfesten einzudämmen und stattdessen ein großes Fest abzuhalten, das attraktiver sein sollte als ein normales Bratwurstfest. Ausgerichtet wurde das Fest vom 1. FC Haßfurt, dem 1. Sportkegelclub, dem ESC (und Vorgänger ERC), der Kgl. priv. Schützengesellschaft, der Stadtkapelle, dem TC und dem Turnverein.

    Der Tod des Meefestes erfolgte zwar still und leise, doch die Entwicklung der letzten Jahre deutete bereits darauf hin, dass eines des festiven Markenzeichen der Kreisstadt wohl stark gefährdet war. Bürgermeister Werner sieht einen Fehler auch darin, dass das Fest vom Stadtlauf – der schon vor mehreren Jahren das Zeitliche segnete – abgekoppelt wurde. „Danach wurden die Termine rochiert“, so Werner, was dazu geführt habe, dass andere Feste gleichzeitig stattfanden. „Die Leute müssen sich auf einen Termin einstellen können.“

    Werner weist gleichzeitig den Vorwurf aus dem Meefest-Team zurück, die Stadt habe es an der erforderlichen Unterstützung des Festes fehlen lassen, da seitens des Bauhofes der Stadt zahlreiche Arbeiten für das Fest kostenlos geleistet worden seien. Vor einem Jahr hatte Günther Werner als frischgebackener Bürgermeister sein erstes und – was er damals nicht ahnen konnte – gleichzeitig letztes Meefest mit den Worten eröffnet: „Das Meefest ist alljährlich ein Höhepunkt im Gemeinschaftsleben und ein Symbol für die Lebendigkeit unserer Kreisstadt Haßfurt.“

    Momentan sieht das Stadtoberhaupt keinen möglichen Nachfolger für ein solches Fest. In der Kürze der verbleibenden Zeit lasse sich nichts Vergleichbares auf die Beine stellen. Grundsätzlich könne er sich schon vorstellen, dass wieder eine Art Stadtfest ins Leben gerufen werden könnte. „Man muss sich zusammensetzen und klären, in welcher Art und Weise das erfolgen könnte.“

    Georg Hiernickel, selbst als ehemaliger Vorsitzender der Stadtkapelle involviert und als Repräsentant der beliefernden Kulmbacher Brauerei oft als Mitanzapfer tätig, zeigt sich vom Aus für das Fest betroffen: „Schade, dass es so gelaufen ist. Das hätte nicht sein müssen. Das Meefest war ein wesentlicher Bestandteil des Veranstaltungskalenders der Kreisstadt. Als Stadtfest war es damals auch von Bürgermeister Rudi Eck konzipiert worden, um das Gemeinschaftsgefühl der Vereine in der Stadt zu stärken und als Äquivalent zum eingeschlafenen Schützenfest. Das ist damals gelungen. Jetzt hätten wir vielleicht einen Anstoß gebraucht durch die Stadt.“

    Gerhard Hartmann, 1. Schützenmeister der Kgl. priv. Schützengesellschaft, blickt mit einer gewissen Wehmut zurück: „Es gab gute Jahre, schön war die Zusammenarbeit der Vereine. Das Fest hat sich in den letzten Jahren aber immer weniger rentiert. Auch gegenüber den Mitgliedern, die zur ehrenamtlichen Mitarbeit aufgefordert waren, ist das Ergebnis nicht mehr vertretbar.“ Über ein eigenes Fest quasi als Nachfolger des Schützenfestes habe man im Verein noch nicht nachgedacht. Er könne sich aber vorstellen, so Hartmann, vielleicht das bislang interne Sommerfest der Schützen für die Öffentlichkeit zu öffnen.

    Gewohnt Tacheles redet FC-Vorsitzender Manfred Stühler: „Die Vereine haben in den letzten Jahren viel Arbeit geleistet und sind für ihre Arbeit umsatzmäßig nicht belohnt worden.“ In den letzten drei Jahren sei 2013 ein gutes Jahr gewesen, 2012 und 2014 habe es eher mau ausgesehen. Es sei zwar kein Minus erzielt worden, „aber der Gewinn war nicht erwähnenswert. Wenn man sich freiwillig als Helfer einbringt, dann möchte man auch, dass der Verein belohnt wird“. Leider sei das 2012 und 2014 nicht eingetroffen.

    Manfred Stühler wäre nicht Manfred Stühler, wenn er um den heißen Brei herumreden würde. „Dazu kamen noch einige Dinge. Schon nach dem Ende des Meefestes 2014 hat sich leicht angedeutet, dass es Probleme geben könnte. Dazu gab es einige Scharmützel.“ Weiter wollte Stühler dann aber doch nicht ins Detail gehen. Er verwies in diesem Zusammenhang auf die TV-Vorstandssprecherin und Meefest-Team-Vorsitzende Helene Friedrich, die leider am gestrigen Freitag für ein Gespräch mit der Heimatzeitung jedoch nicht erreichbar war.

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