Der Riedbacher Gemeinderat verabschiedete einstimmig seinen Haushaltsplan für das laufende Jahr 2023. Für dieses Jahr sei eine Darlehensaufnahme in Höhe von rund vier Millionen Euro zwingend notwendig, so Kämmerer Stefan Hellfeier gleich zu Beginn seiner Ausführungen. Bei der Rechnungsprüfung im vergangenen August für das Haushaltsjahr 2022 zeichnete sich die Aufnahme eines Darlehens trotz der 990.000 Euro Rücklagen schon deutlich ab.
Bei den laufenden Investitionen erinnerte Bürgermeister Bernd Fischer an die kommenden Zahlungsverpflichtungen der laufenden Großprojekte wie Kindergartenneubau in Humprechtshausen, Riedbachbrücke Kleinsteinach, Glasfaserausbau, Kinderkrippe Kleinsteinach und dorfgerechter Ausbau der Seitenstraßen in Humprechtshausen. Trotz guter Fördertöpfe von 60 bis 80 Prozent muss von der Gemeinde alles vorfinanziert werden. Deshalb müsse Riedbach für die laufenden Geschäfte weiterhin zahlungsfähig bleiben.
In der Sitzung im Gemeindesaal der Alten Schule von Kleinsteinach hat der Gemeinderat den Finanzhaushalt 2023 im Gesamtvolumen von rund 9,5 Millionen Euro abgesegnet.
52,53 Euro Schulden pro Kopf zu Jahresbeginn
Der Verwaltungshaushalt beträgt 3,98 Millionen Euro, sowie rund 5,51 Millionen im Vermögenshaushalt. Wie Stefan Hellfeier das umfangreiche Zahlenwerk in der Sitzung vortrug, werde vom Verwaltungshaushalt ein Betrag in Höhe von nur 13.072 Euro als Zuführung zum Vermögenshaushalt möglich sein. Der Rücklagenstand zum Jahresende 2023 ist mit 2.139.829 Euro kalkuliert. Zu Jahresbeginn betrug der Schuldenstand der Gemeinde 90.312 Euro. Die Pro-Kopf-Verschuldung wird mit 52,23 Euro beziffert. Eine Darlehensaufnahme sei in diesem Jahr in Höhe von vier Millionen Euro eingeplant, so Hellfeier von der VG-Kämmerei.
Bei der Übersicht zu den erwartenden Einnahmen des Verwaltungshaushaltes wird als größter Posten der Gemeindeanteil an der Einkommenssteuer mit einer Million Euro angegeben, gefolgt von den Schlüsselzuweisungen der Regierung in Höhe von 798.000 Euro (im Vorjahr 838.328 Euro) und die Betriebskostenförderung der Kindertagesbetreuung nach dem Bayerisches Kinderbildungs- und Betreuungsgesetz (BayKiBiG) mit 390.000 Euro.
Neben den staatlichen Geldern sind die kommunalen Gebühreneinnahmen bei der Abwasserentsorgung (Kanal) mit 205.000 Euro und der Trinkwasserbereitstellung mit 175.000 Euro sowie bei der Waldbewirtschaftung (mit Fördergeldern Naturschutzprogramme) 281.000 Euro und die Gewerbesteuer mit 200.000 Euro die größeren Einnahmeposten.
Kreisumlage mit fast 900.000 Euro angesetzt
Bei den Ausgaben des Verwaltungshaushaltes ist nach wie vor die Kreisumlage mit 891.536 Euro der Spitzenreiter, gefolgt von der VG-Umlage mit 337.155 Euro, der Schulverband-Umlage mit 164.500 Euro, die Kita-Betriebskostenförderung (BayKiBiG) mit 65.000 Euro, sowie den Kosten für Feuerwehren inklusive Personalausgaben von 85.700 Euro.
An Investitionen in diesem Jahr stehen die Ausgaben (in Teilbeträgen) für den Kindergartenneubau Humprechtshausen mit 1,5 Millionen Euro an erster Stelle. Der Ausbau des Aidhäuser Weg in Humprechtshausen mit 400.000 Euro, Städtebauprojekt "Am Bach" in Kleinmünster mit 350.000 Euro, der Ausbau der Glasfaserversorgung mit 324.647 Euro und die Kinderkrippe Kleinsteinach mit 200.000 Euro.