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BAMBERG: Heimat, aber bitte barrierefrei

BAMBERG

Heimat, aber bitte barrierefrei

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    Nachbarschaft ohne Barrieren: In ihrer behindertengerechten Wohnung trifft sich Barbara Dirks mit Nachbar Volker Best regelmäßig zum Kaffeeplausch.
    Nachbarschaft ohne Barrieren: In ihrer behindertengerechten Wohnung trifft sich Barbara Dirks mit Nachbar Volker Best regelmäßig zum Kaffeeplausch. Foto: Foto: Christiane Dillig

    Zufrieden zeigt Ursula Walter ihre kleine Wohnung: Wohnzimmer, Küchenzeile, Essbereich, Schlafzimmer, Bad. Als ihr Mann vor Jahren starb, und der älteren Dame dann auch noch ihre Vier-Zimmer-Wohnung gekündigt wurde, hatte sie das Glück eine der ersten Mieter in einem neuen Wohnprojekt des kirchlichen Wohnungsunternehmens Joseph-Stiftung zu werden.

    Das Unternehmen und der Caritasverband für die Erzdiözese Bamberg haben sich zusammengetan um dem Bedarf an Wohnraum für Menschen mit Unterstützungsbedarf zu begegnen.

    Seit dem Bau einer Wohnanlage mit 29 Zwei- bis Vier-Zimmer-Wohnungen in Bamberger Stadtteil Gaustadt 2009 sind zahlreiche weitere Wohnanlagen entstanden.

    Barrierefrei, breite Türen, die auch Rollstühle passieren lassen, ebenerdige Duschen, ein großes Badezimmer, Aufzug – Ursula Walter weist auf die Vorzüge des Gebäudes hin, in dem sie wohnt: das „Haus Miteinander“. „In der Heimat wohnen – ein Leben lang. Sicher und selbstbestimmt“, so lautet das Motto der mittlerweile fast 20 von verschiedenen Bauträgern entweder neu errichteten oder für diesen Bedarf renovierten Gebäude.

    Die Wohnungen sind für Menschen in allen Lebenslagen und jeglichen Alters gedacht. In Bamberg wohnen vorwiegend ältere Menschen darin, aber auch eine Familie mit mehreren Kindern, darunter einem behinderten Kind.

    Die Nachfrage ist groß, hat der Kundenbetreuer des Wohnungsunternehmens, David Haynes, festgestellt. Eine Warteliste umfasst an die 100 Nennungen. Haynes weist auf das Ziel des Bauvorhabens hin. Hier sollen Menschen bis zu ihrem Lebensende wohnen können, auch wenn sie nicht mehr mobil sind.

    Mit einem Stützpunkt der Caritas in unmittelbarer Nähe ist dafür gesorgt, dass die Mieter direkt auf dessen Angebot an ambulanten Hilfen und hauswirtschaftlichen Dienstleistungen zurückgreifen können. In einem Gebäude direkt neben dem Wohnhaus ist ein Büro für Mitarbeiter der Caritas eingerichtet. Hier bietet Stefan Palatzky Hilfe bei verschiedensten Fragestellungen an. Auch Anfragen nach freien Wohnungen leitet er an die Joseph-Stiftung weiter.

    Viele ältere Menschen aus dem Ortsteil Gaustadt, aber auch aus dem gesamten Stadtgebiet interessieren sich dafür, im Alter in der Heimat wohnen bleiben zu können. Zu den Bewohnern zählt aber auch mancher, der im Alter wieder in seine Heimatstadt zurückkehrt.

    Ein weiteres Plus: „Man achtet auf sich und hilft sich untereinander“, sagen Haynes und Palatzky. Ein Blick auf den Kalender, der im Gemeinschaftshaus der Anlage angebracht ist, macht zudem deutlich: Die Bewohner stellen auch selbst einiges an Aktivitäten füreinander und für die Nachbarschaft auf die Beine.

    Man trifft sich beim Kaffeenachmittag oder bei Vorträgen, zu denen auch Nicht-Bewohnern gerne gesehen sind. Auch werden Feste gemeinsam gefeiert. Seit kurzem gibt es einen Mittagstisch. „Haus Miteinander“ – diesen Namen haben sich die Bewohner selbst gegeben. Das Einstehen füreinander versuchen sie auch im Alltag zu leben.

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