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HAßFURT: Heimatgefühl

HAßFURT

Heimatgefühl

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    Im Jahr 2018 gab es im Landkreis Haßberge ein besonderes Neujahrsbaby: Zum Jahreswechsel wurde die Sparkasse Schweinfurt-Haßberge geboren, die daher in wenigen Tagen ihren ersten Geburtstag feiert. Doch das Baby hat nicht nur Freunde. In den letzten Monaten des Jahres 2017 versuchten Rainer Gottwald und seine Anhänger, die Sparkassen Schweinfurt und Ostunterfranken, also die Eltern der neuen Sparkasse, zu eine Abtreibung zu bewegen. Nachdem das nicht geklappt, versuchen sie nun, vor Gericht durchzusetzen, dass den Eltern ihr Kind weggenommen wird.

    Gut, es gibt Stellen, an denen der Vergleich zu hinken beginnt: Beispielsweise, wenn das mittlerweile knapp einjährige Kind sich vor dem Kreistag präsentiert. Sparkassenchef Peter Schleich gab am Montag im Kreistag seinen Bericht ab. Den weitaus größten Teil davon machte – zumindest im öffentlichen Teil der Sitzung – Schleichs Reaktion auf die Anschuldigungen des Sparkassenkritikers Gottwald an. Dass Gottwald seinerseits auf die Medienberichte über die Kreistagssitzung reagieren wird, ist ebenfalls zu erwarten. Das Pingpong-Spiel geht also weiter.

    Dabei entsteht immer mehr der Eindruck, dass es eigentlich vollkommen egal ist, was Schleich vor dem Kreistag erzählt. Die Kreisräte, die der Sparkassenfusion ohnehin einstimmig zugestimmt hatten, muss der Sparkassenchef nicht mehr überzeugen. Und die Gottwald-Fans, die für die Rückabwicklung der Fusion unterschrieben haben, wird Schleich sowieso nicht überzeugen können. Denn die wenigsten von ihnen werden die Zahlen und Rechnungen nachvollziehen können, aus denen Schleich errechnet, dass er alles richtig gemacht hat, während Gottwald zum Ergebnis kommt, dass die Sparkasse einen Fehler gemacht hat. Da geht es eher um ein Heimatgefühl; um die Angst, dass der Landkreis immer mehr Kompetenzen verliert.

    Fakt ist jedenfalls, dass es der Sparkasse im letzten Jahr gelungen ist, einige Aussagen von Gottwald zu widerlegen. Dass er darauf erst einmal nicht mit Einsicht reagierte, sondern den Sparkassenvorständen vorwarf, Bescheide zu fälschen, hätte seine Glaubwürdigkeit eigentlich auch schwer beschädigen müssen, doch die Fusionsgegner hängen noch immer an den Lippen des Landsbergers. Es ist schon bizarr: Den meisten Fusionsgegnern geht es offensichtlich vor allem um die Identität ihrer Heimat, doch der „Heiland“ ist ein Oberbayer.

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