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HASSFURT: Helden des Alltags feiern Geburtstag

HASSFURT

Helden des Alltags feiern Geburtstag

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    Nur zwei Schläge brauchte Bürgermeister Günther Werner beim Bieranstich am Freitag, dem ersten Festtag der großen Jubiläumsfeier der Freiwilligen Feuerwehr Haßfurt zu ihrem 150-jährigen Bestehen. Im Beisein der Feuerwehr-Führungsmannschaft und Georg Hiernickel von der Kulmbacher Brauerei floss der erste Gerstensaft in die Krüge. Bereits bei der Eröffnung am frühen Abend waren im Festzelt am Gries alle Sitzplätze restlos belegt. Bei zünftiger Blasmusik mit der Kapelle „Sechseck“, die rein aus Mitgliedern der Haßfurter Familie Eck besteht, wurde das Fest begonnen.

    Am Abend war dann die Band „Mamas Lieblinge“ engagiert, die bereits am Straßenfest ihre Fans in Haßfurt gefunden hatte. Mit ihrem herausragenden Sänger Rico Klemm sorgten die Profimusiker für eine fantastische Stimmung bei der gut besuchten Veranstaltung.

    Der Samstag begann mit der Weihe einer ganzen Reihe von Fahrzeugen, die seit dem letzten „Tag der offenen Tür“ bei der Feuerwehr hinzugekommen sind. Im Einzelnen waren es das Hilfeleistungslöschgruppenfahrzeug (HLF 20), drei Flachwasserschubboote, ein Gabelstapler sowie das nagelneue Wechselladerfahrzeug mit Kran und die beiden ersten dazugehörigen Abrollbehälter, nämlich eine Mulde und vier Abrollbehälter für den Hochwassersteg für den Stadtteil Augsfeld. Bürgermeister Günther Werner konnte bei seiner Ansprache stolz festhalten: „Die Stadt bemüht sich immer nach besten Kräften und den entsprechenden finanziellen Mitteln, den berechtigten Wünschen unserer Feuerwehren nachzukommen. Alle Wehren im Stadtbereich sind in ordnungsgemäßen Gerätehäusern untergebracht und auch technisch gut ausgerüstet.“

    Kommandant Martin Volpert betonte, dass die Fahrzeuge kein neues „Spielzeug“ für die Einsatzkräfte sind, sondern zum Wohl und Schutz der Bevölkerung angeschafft wurden.

    Diakon Manfred Griebel und Pfarrer Gerhard Barfuß nahmen den kirchlichen Segen vor und schlossen in ihr Gebet alle Ehrenamtlichen mit ein, die sich für die Allgemeinheit einsetzen und nicht selten dabei ihre eigene Gesundheit oder sogar ihr Leben riskieren.

    Am Nachmittag standen alle „Blaulicht-Organisationen“ im Mittelpunkt. Trotz des wechselhaften Wetters waren viele Besucher auf das Festgelände gekommen. Auf 14 000 Quadratmetern wurden die verschiedensten Einsatzfahrzeuge und Hilfsmittel gezeigt und ein abwechslungsreiches Programm geboten. Die Feuerwehr zeigte ihren Fuhrpark, erklärte die Verwendung der einzelnen Fahrzeuge einschließlich der großen Drehleiter. Auch konnte man historische Löschfahrzeuge bestaunen. Bei der Polizei konnten Besucher zum Beispiel mittels einer Simulationsbrille am eigenen Leib erfahren, wie sich Alkoholkonsum auf die Seh- und Reaktionsfähigkeit auswirkt. Für die Kinder stand ein Polizeimotorrad bereit, auf dem sie Platz nehmen und sich fotografieren lassen konnten. Auch war ein Hundeführer anwesend, der mit seinem Diensthund in einer eindrucksvollen Vorführung dessen Tätigkeit den Besuchern näherbrachte. Das Bayerische Rote Kreuz hatte neben seinen Einsatzfahrzeugen eine Hüpfburg aufgebaut, die das Aussehen eines Rettungswagens hatte und begeistert von den Kindern angenommen wurde.

    Beim Technischen Hilfswerk (THW) konnten die Jüngsten mittels Joystick einen Radlader mit Greifarm bedienen und Reifenstapel umsetzen. Außerdem erklärten die „blauen Helfer in der Not“ die Sandsackfüllmaschine des Landkreises hatten eindrucksvoll ein Wasserbecken mit Ablauf in den Main mit Sandsäcken aufgebaut. Die Integrierte Leitstelle Schweinfurt (ILS) war ebenfalls vor Ort und klärte über ihre Arbeit auf. Sehr große Resonanz fanden die angebotenen Fahrten mit Booten der Feuerwehr und der Wasserwacht auf dem Main. Ausgestattet mit einer Schwimmweste, konnte man eine Rundfahrt auf dem Fluss genießen.  

    Ein weiterer Höhepunkt war die Vorführung einer simulierten Rettungsaktion von einer im Auto eingeklemmten Person nach einem Unfall. Mit Schere und Spreizer wurde die Tür des Fahrzeuges geöffnet und auch das Dach abgetrennt. Der BRK-Rettungsdienst und die Feuerwehr zeigten im Teamwork, wie eine schonende Rettung vonstatten geht und der Verunfallte aus dem Pkw befreit wird.

    Mit Megasound, einer tollen Bühnenshow, gepaart mit Laser- und Pyrotechnik, versetzte am Samstagabend die Band „Barbed Wire“ die Zuschauer im vollen Festzelt in Ekstase. Bis tief in die Nacht wurde mitgerockt und friedlich gefeiert. Kommandant Martin Volpert freute sich, dass es am Festwochenende zu keinen großen Zwischenfällen kam. Das Sicherheitskonzept mit einem eigens beauftragten Securityunternehmen war voll und ganz aufgegangen.

    Mit der 45. Vollversammlung der Feuerwehrkommandanten der Kreisbrandinspektion des Landkreises Haßberge begann der letzte Festtag am Sonntag. Über den Kreisfeuerwehrtag werden wir gesondert in der nächsten Ausgabe unserer Zeitung berichten.

    Nach einem gemeinsamen Mittagessen der Feuerwehrler startete am Nachmittag einer der größten Festumzüge, den die Kreisstadt je gesehen hat. Rund 100 Gruppen, davon alleine 60 Feuerwehren, mit insgesamt über 1000 Personen zogen mit den Klängen zahlreicher Musikkapellen vom Heideloffplatz rund zwei Kilometer durch die Altstadt. Angeführt von den Ehrengästen, kam der Zug schließlich am Festplatz Gries an (wir werden auch darauf noch ausführlich zurückkommen). Mit der Stadtkapelle Haßfurt klang das Fest dann am Abend aus.

    Viel Kraft steckten der Vorsitzende des Feuerwehrvereins, Frederik Rumpel, und sein Stellvertreter Klaus Grümpel zusammen mit den beiden Kommandanten und einem 20-köpfigen Orgateam in die Planung des Events. Bereits vor zwei Jahren traf man sich das erste Mal, um mit der Arbeit zu beginnen.

    Martin Volpert zog ein positives Resümee und dankten den über 200 freiwilligen Helfern, die das Fest erst ermöglicht hatten. „Wir hatten einen Riesenaufwand, sowohl organisatorisch als auch finanziell. Aber die zahlreichen Besucher haben unseren Einsatz gewürdigt und unser Jubiläumsfest sehr gut angenommen“, so der Chef der Haßfurter Floriansjünger.

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