Auch im neuen Jahr werden in der Königsberger Marienkirche die von vielen Orgelfreunden gern gehörten "Moonlightkonzerte" fortgeführt. Das nächste findet am Montag, 13. Januar, um 19 Uhr statt. An der Mühleisenorgel wird diesmal Ivo Schwinn zu hören sein, Kirchenmusikstudent und Organist aus Königsberg. Mit virtuosem und zugleich einfühlsamem Spiel hat er sich bereits einen Namen gemacht. Er verspricht wieder einen Abend voller musikalischer Höhepunkte.
Das Konzert steht diesmal ganz im Zeichen der Epiphaniaszeit. Epiphanias, das Fest der Erscheinung des Herrn, heißt das am 6. Januar begangene christliche Fest. Das Konzertprogramm spiegelt dessen Licht- und Dunkelheitsthematik wider. Zu hören sind Meisterwerke von Johannes Brahms und Max Reger sowie barocke Klangjuwelen von Nikolaus Bruhns und Johann Sebastian Bach.
Einen besonderen Akzent an diesem Abend setzt die zeitgenössische Komposition "Hell und dunkel" von Sofia Gubaidulina, die die Zuhörer in eine faszinierende Klangwelt entführt. Gubaidulina wurde 1931 in der ehemaligen Sowjetunion geboren und studierte schließlich mithilfe eines "Stalin-Stipendiums" von 1954 bis 1963 am Moskauer Konservatorium.
Da sie ihren als "pflichtvergessen" kritisierten Kompositionsstil beibehielt, blieb sie eine für das Sowjetregime zu wenig staatskonforme Künstlerin. Sie schlug sich fortan mit der Komposition von Filmmusik durch. Im Westen hingegen fanden ihre Werke zunehmend mehr Aufmerksamkeit. Heute ist Gubaidulina eine der wichtigsten Komponistinnen der Gegenwart. Seit Anfang der 1990er-Jahre lebt sie in der Nähe von Hamburg.
Die beim Konzert mit Kerzenlicht illuminierte Kirche soll die feierliche und meditative Ausstrahlung des Abends unterstreichen. Der Eintritt ist frei, Spenden zur Unterstützung der Kirchenmusik werden erbeten.